Montag, 3. Februar 2014

Völlig durch den Wind

Ich war gestern aus vielen verschiedenen Gründen sowieso schon arg durch den Wind. Dann rief Frida an. Ich dachte, für Fridolin. Aber jetzt auf einmal, um mit mir zu reden. Am Donnerstag ist sie wohl hier in der Stadt, und möchte Dinge mit mir klären. Von meiner Seite ist gerade im Augenblick nichts zu klären. Zu viel kaputt, zu viele andere große Baustellen, die aktuell existentiell wichtig sind. Das mit Frida ist auch wichtig, aber hat keine Priorität. Wenn ich tot bin, nützt mit Frida reden auch nix mehr. Sorry für die harten Worte. Um mit ihr reden zu können, muss ich im Ansatz erst mal wieder sowas wie Vertrauen finden. Das kann sie nicht erzwingen. Nicht nach dem, was sie mir die letzten Wochen und Jahre angetan hat. Und weiter tun wird. Ich werde mit ihr nur über eine dritte, unbeteiligte Person sprechen. Diese wird definitiv nicht meine Tante sein. Meiner Tante vertraue ich aktuell mehr als meiner Mutter die letzten Jahrzehnte zusammengenommen.

Fridolin sagte heute früh dann noch, dass er morgen nicht zu Fred möchte, weil es ihm da nicht gefällt. Nun auch noch das. Ja, beruhigt mich auch ein Stück weit. Rückblickend deute ich sein "Ich will zu Fred"-Geplänkel dann auch als Aufregung, weil's eben neu war. Jetzt hat sich's eingespielt, Fred's neue Wohnung ist nicht mehr aufregend und neu, und Fred hat auf Dauer keine Lust, sich für Fridolin zu engagieren, ihm etwas Nachhaltiges zu bieten und hält seine Versprechungen sowieso nicht. Das merkt Fridolin grade. Kein Triumph für mich. Aber doch ein bisschen ... Bestätigung. Die Linie, die ich die vergangenen Monate gefahren habe, war gut. Auch wenn es mich in Bezug auf Fridolin mehr als genug schmerzte, ihn gehen zu lassen. Fridolin hat sich die vergangenen Monate von Fred's (leeren) Versprechungen und der mit Geld erkauften Zuneigung blenden lassen. Ist ja klar, was soll ein 6-jähriges Kind auch machen, wenn der Papa ihm den größten Lego-Kran kauft, und Zirkus verspricht und und und. Dumm nur, wenn das wahre Leben und die Realität dem Bild vom Sunshine-Daddy einen Strich durch die Rechnung machen.

Hannes blockt immernoch ab. Er wollte doch Dinge klären?! Unlogisch. Mir egal. Dann geht eben alles seinen Weg.

Herr Klavier meldete sich, ob Hannes denn eingelenkt hätte, wie es mir ginge et cetera. Naja, wie soll es mir schon gehen nach solch einem Vertrauensbruch durch ihn? Was soll sich schon tun, wenn außer mir niemand was macht? Von selbst lösen sich die Probleme nicht in Luft auf. Wie soll das gehen? Verpuffung und dann schöne heile Welt?!

Gestern Frida's Anruf entgegen zu nehmen, war ein Fehler. Ich war gerade dabei gewesen, zu intervenieren, weil es mir sowieso schon nicht so gut ging, dann bin ich ans Telefon, als sie angerufen hat. Scheiße. Der Hintergrund ihres Gesprächs war gar nicht so verkehrt, aber der Zeitpunkt falsch. Ich hatte mehrere Male darauf hingewiesen, dass ich jetzt nicht solch ein Gespräch führen könne, aber das spielte keine Rolle. Hätte ich vorher wissen müssen.

Nun habe ich seitdem damit zu kämpfen, meinen Puls wieder nach unten zu bekommen, und gegen die  massive Übelkeit anzukämpfen, anstatt mich auf die Dinge konzentrieren zu können, die für hier so wichtig wären.

Fridolin hätte heute Nachmittag seine Testung, damit sich endlich was tut für ihn in Bezug auf die Schule. Aber das geht so nicht. Für solch einen Termin braucht er eine fitte, sichere Mutter, die gut hinter ihm stehen kann.

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