Dienstag, 31. Mai 2016

Scheiß-Tochter

Ich wollte noch nie, dass ein Mensch sich für mich ändert. Ein Partner. Im Gegenteil. So tolle Menschen bleiben, wie sie sind. Deshalb habe ich mir viele ja ausgesucht. Deshalb habe ich mich mit vielen gefunden. Gedanken, die ich meinem Mann erzählte, die zu einer guten Erkenntnis für mich führten, eine schöne Reaktion darauf von ihm. Für mich macht es eine Beziehung besonders, wenn man versucht, bei den Werten zu bleiben, die man zu Anfang verkörperte.

Die letzten Tage lief es so richtig gut. Die Arbeit heute war toll!! Wir haben den Geburtstag eines Kindes gefeiert, und heute mal nicht wie üblich in der Gruppe, 'daheim', sondern wir packten spontan alle Kinder, alles Essen & Trinken, das die Mutter mitgebracht hatte, und machten ein riesiges Picknick mit Decken, und eine Geburtstagsfeier im Park. Das viele Essen sah fast aus wie auf einem Buffet. Es hielten auch nicht wenige Leute an, die 'mal schauen' wollten - toll!!! Manchmal sage ich zu der Örtlichkeit meiner Arbeit "daheim". Meine Krippe. Wenn wir einen Ausflug machen, gehen wir hinterher 'heim', in die Krippe. 

Nach der Arbeit fuhr ich mit Bub und Bebi in den Baumarkt, Eis für den Bub, neue Fahne fürs Fahrrad (die alte hatte ich abgesäbelt, als ich mit Vollgas durch eine sehr ... sehr ... sehr ... niedrige Unterführung fuhr). Für die Bebiline gab's - nix. Wieder daheim, also richtig daheim, ging der Bub zum Fußball und anschließend zu Fred. Nach unserem schönen Ausflug vom Sonntag ins Freilandterrarium, hatte ich beschlossen, wieder öfter Fahrradtouren zu machen. So wie früher(?!). Also bestellte ich mir Sonntagabend noch eine Halterung für mein Smartphone am Fahrradlenker, die kam heute an, ich montierte sie gleich ... und naja, dann haben wir gleich eine Fahrradtour gemacht. Früher bin ich viel mehr Fahrrad gefahren als jetzt. Vielleicht hilft die viele Bewegung ja wieder beim Abnehmen. Hoffentlich. Bitte. Mit dem Fahrradnavi habe ich eine für uns neue Eisdiele gefunden (mit natürlichem Eis aus eigener Herstellung), da fuhr ich dann mit der Bebiline hin. Noch bekommt sie kein eigenes Eis. Ich bestelle eine Kugel mehr als ich für mich wollen würde, und dann teilen wir, fühlt sich schöner an. Für sie ist das auch in Ordnung - noch. Früher fuhr ich jeden Tag mindestens 12 km Rad. Und lief. Und lief. Und lief. Es fühlte sich nicht wirklich nach sportlicher Betätigung an, aber als ich den Bub auf einmal nicht mehr täglich in den Kindergarten bringen und abholen musste, weil er alleine mit seinen Freunden in die Schule lief, fiel das weg, und zack - legte ich gewichtstechnisch zu. War also wohl doch sowas wie Sport. Fühlte sich jedenfalls richtig toll an, nach der Arbeit heute noch so viel Energie zu haben, die ich dann für mich nutzen konnte.

Daheim dann duschen mit der Bebiline (für großes Drama war sie heute zu müde, oder sie findet's tatsächlich nicht mehr sooooo schlimm) und neue Hautcreme ausprobieren, die eventuell endlich was nützt?! (Neurodermitis, ganz leicht).

Und dann der Telefonanruf meiner Mutter
Alles wie immer. Ich muss ja nicht da sein für sie, wenn ich so scheiße bin?! Aber das wäre dann ja auch wieder scheiße. Ich möchte für sie da sein. Steht ja außer Frage. Ich überlege mir immer, wie das wohl ist, wenn es sie mal nicht mehr gibt. Mit 36 keine Eltern mehr haben. Alleine auf der Welt. Als einziges Kind einer alleinstehenden Frau wird es an mir sein, Worte finden zu müssen. Was sagt man dann bei solch einem schwierigen Mutter-Tochter-Verhältnis? Einmal, als es ihr auch gesundheitlich sehr schlecht ging, musste ich meinen Onkel anrufen, um zu erfahren, was sie hat. Sie sagte es mir nicht, "weil ich nicht richtig danach gefragt hatte". Tja. Immer die gleiche Scheiße. Sie ist beliebt bei so vielen Menschen. Ich liebe sie auch. Obwohl ich ihre Scheiß-Tochter bin.

Sonntag, 29. Mai 2016

Kreuzotter, Salamander & Co.

Heute nach dem Frühstück sahen wir zuerst alle arte journal Junior-Sendung in der Mediathek nach seit der Bub zu Fred gegangen war, eine ganze Woche. Danach schnell Frühstückstisch abräumen, anziehen, und dann ging es auch schon los, Fahrräder raus: auf dem Hinweg zur Eisdiele. Der Hammer: Fridolin wollte für alle bezahlen, weil er ja auch so oft etwas von mir bekommt!  Straciatella und Erdbeere für ihn, Vanille für die Bebiline, Bacio, Joghurt und Zitrone für mich für 1,10 € pro Kugel, dazu ein Cappuccino. So ein herzensgutes Kind ........ !!! Danke nochmal, mein Kleiner. Schläft grade alleine unten, und ich hätte ihn so gerne hier bei mir, aber nun ist er tief und fest weg, also lasse ich ihn.

Danach ging es erst mal in den Wald mit Abstechern zu einem See mitten zwischen den Bäumen mit Enten, Schwänen etc. Absolutes Highlight war jedoch das Freiland-Aquarium. Der Bub hatte seinen Spaß, weil es Hornottern (suuuuuperspannend, weil sehr giftig!), Kreuzottern und viele verschiedene Echsen und Frösche zu sehen gab, die Bebiline lachte sich aus irgendeinem Grund über die Schildkröten halb kaputt. Auf dem Rückweg stoppten wir noch an einem Waldspielplatz. Die Bebiline in ihren rosafarbenen Ballerinas mit rosa Tutu und pinkem T-Shirt voll drauf aufs Klettergerüst und gleich mal mit den Großen nach ganz oben geklettert.
Das war so ... süß ... irgendwie ... gestern auf dem Spielplatz fragte mich ein 6-Jähriger voll irritiert, ob die Bebiline (auch in rosa, und mit Zöpfen) ein Mädchen oder ein Junge sei, "weil sie so gut klettern kann und obwohl sie so viel rosa anhat"! Äh ......... . Ja, ich habe halt irgendwie gerade meine rosa Phase. Geht vorbei. Irgendwann. Bestimmt. Vielleicht.

Zurück daheim rührte ich schnell Pizzateig an, dann gab's Lindenstrasse für mich, nach dem Pizza-Essen Wackelpudding für die Großen [....], dann Bebiline ins Bett, bevor ich dem Bub drei Kapitel Muskeltiere weiter vorlas, dann war Schicht im Schacht. Eigentlich hatte ich heute keinen Tatort schauen, stattdessen das Gregor-Buch zu Ende lesen und dann früh schlafen gehen wollen. Doch Tatort. Warum macht man so oft Dinge, die man eigentlich gar nicht tun möchte?!

Unwetter über der Stadt und ich direkt unterm Dach - genial!!

Alles

Letztes Ferienfrühstück. Aufstehen um 10 Uhr. Die Bebiline war schon mal kurz wach, um 10 Uhr ist dann Zapfenstreich. Für die All-Bran-Muffins brauche ich gar keine Butter, wie cool, also kann ich sie doch schnell noch backen .... .

Von August bis November wird mir Geld fehlen, viel Geld. Mir graut sehr davor. Ich wünschte, ich hätte keine Esslust und keinen Hunger und auch kein Bedürfnis mehr, Geld auszugeben, dann wäre ich irgendwann schlank und reich. Ich bin nicht gut in all dem.



Die Bebiline hat jetzt die Tage ja echt verdammt viele Dinge geschenkt bekommen. Ein kleines Flugzeug von Duplo hier, ein großes Buch da, ein paar rosafarbene Ballerinas mit gelben Tupfen, Puzzles .... Was bin ich glücklich und dankbar, dass ich sie habe. Jeden einzelnen Tag seit dem 7.1.2014 - jeden!! Manchmal wenn es mir gut geht, schaue ich sie an, dann geht es mir noch besser. Wenn es mir nicht gut geht, brauche ich sie nur anzusehen. Ich hätte gar nicht anders können, als mich für sie zu entscheiden, und es war die einzig richtige Entscheidung. Trotzdem bin ich, wenn ich mir so ansehe, wie sie jetzt in vielen Situationen reagiert, der festen Überzeugung, dass selbst solche vorgeburtlichen Erfahrungen einen Menschen nachhaltig prägen. Sie war ja auch erwiesenermaßen lange genug das, was man im Allgemeinen unter einem ,Stressbaby" versteht. Wen wundert's.

Ab morgen hat der Bub wieder Schule, ob ich dem Stress gewachsen sein werde, körperlich?! Ob ich genug Zeit für mein Bebi haben werde?! Auch wenn ich die zehn Tage nicht im Ansatz zu meiner Entspannung nutzen konnte, die letzte Woche tat gut, auch wenn sie nicht selbstbestimmt entspannend war - es waren viele Kinder krank. Das macht mir etwas Sorgen, meine Entspannung muss ich selbst in der Hand haben. Noch 60 Tage bis Urlaub. Diesmal werde ich's besser machen!

Samstag, 28. Mai 2016

Gregor und der Schlüssel zur Macht

S7 Uhr irgendwas, die Bebiline weinte. Seit 8 Uhr machen die Biomüll-Männer hier Lärm, unten stehen zwei Nachbarn und labern und labern, dass man's bis ganz nach oben hört. Ein Geschrei ist das, da unten. Das machen die sonst nie. Aber samstags früh noch vor acht. Nerv. So viel zum Thema Ausschlafen an einem Samstag, solch eine Unruhe! Naja, eingekauft ist - größtenteils, geputzt ist, die Essensplanung für nächste Woche ist fertig. Also eigentlich steht einem entspannten letzten Ferienwochenende nichts entgegen. Rasenmähen geht erst am Montag. Mist. Der Garten sieht mega-verwahrlost aus.

Der Bebiline habe ich gestern zwei billige Puzzles mit Griffen gekauft, und eines schon mit richtigen Teilen, eine Packung Straßenkreide und endlich mal ein richtiges Duplo-Set. Das mit den Stöpseln hatte sie ruckzuck gelernt, und auch das mit den richtigen Puzzleteilen - drehen und schieben, dann passt's. 

Eigentlich hätte ich gerne noch gemütlich im Bett bis 9 Uhr gelesen, aber das ist so eine Unruhe da ..... . Ätzend!

Später bringt Frida Fridolin zurück, und am Montag ist ja wieder Schule. Ab Dienstag werde ich dann alle Kinder da haben. Schauen wir mal, was das dann gibt. Ob ich das durchstehen werde?!

Heute mag ich noch all-bran-muffins und banana bread backen. Zu Mittag gibt's caldo de res, morgen Putenschnitzel mit getrockneten Steinpilzen. Der Bub ist sauer, weil ich nicht mehr vegetarisch esse. Keine Ahnung, woher die Fleischeslust plötzlich kommt. Oder: Pachu ist schlank. Durchtrainiert. Kein Gramm Fett. Ich mag abnehmen, er ernährt sich sehr gesund, mit im Prinzip nichts, was mir nicht schmeckt, keine Burger und so, wenig Kohlenhydrate, und ich habe mir überlegt, ob das mit dem Abnehmen bei mir auch funktionieren würde, wenn ich einfach mal die Ernährung von jemand Schlankem übernehme?! Wenn ich aus Deutschland raus bin, funktioniert's ja auch. Die Krönung wäre natürlich, wenn ich es tatsächlich einmal hier schaffen würde!!! Mein Projekt Süßigkeiten- und Softdrink-frei habe ich nicht im Ansatz durchgehalten. Ich würde es aber nicht für gescheitert erklären. Damit das funktioniert, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Vielleicht zum 1. Juni nochmal neu anfangen.

Der Liebling der Saison

Ich bin die fesche Lola ... eigentlich interessiert mich der Deutsche Filmpreis Null. Nada. Niente. Und trotzdem liege ich seit ... 22 Uhr (?) davor und glotze vor mich hin. Könnte jetzt nicht langsam mal Werbung? Oder irgendeine dümmliche Gesangseinlage, damit ich mir irgendwas zu essen und zu trinken holen gehen kann?!

Die Notbremse reinzuhauen war in jeder Hinsicht eine Wohlat. Twitter bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen.

"Fack Ju Göthe!" ist jetzt nicht so mein Ding - egal. Der Mann war gestern etwas eigenartig ... naja ok, krank, und seit gestern auf Geschäftsreise in San Francisco. Ich wäre so gerne dabei.

Oh meine Gott, diese Oreo mit Minzcreme schmecken so abgefahren gut, das glaubt mir keiner!

Donnerstag, 26. Mai 2016

Eine Tüte grüner Wind

Froher Leichnam ... heute in Bayern und sonstwo. Also bei uns jedenfalls. Das heißt: frei! 

Morgens erst mal ausgeschlafen. Zum Glück war die Bebiline wieder fit, kein Fieber mehr, und quietschfidel. Erst haben wir schön gefrühstückt - sie Obstteller, ich raisin bran, dann habe ich geschwind unten klar Schiff gemacht, und ein bisschen Wäsche, sie half mir. Geschirr einräumen kann sie auch schon.

Zu Mittag gab's Nudelauflauf-Rest von vorgestern, genial, so musste ich nicht wirklich kochen - volle Entspannung!

Wir haben Bebiline's neues Buch gelesen, das wir gestern gekauft haben, und hatten jede Menge Spaß dabei. So langsam gewinnt sie Zugang zu Büchern.

Ich lass früh ein Buch in einem Zug durch. Leider gab es darin keine Kapitel, deshalb konnte ich es nicht so einfach aus der Hand legen, also gar nicht.

Als die Bebisitterin da war, fuhr ich auch gleich los, zuerst einen ganzen Schwung Bücher für Bookcrossing in die Wildnis freilassen. Das Buchtauschregal war heute arg ungepflegt, schade. Die letzten zwei Wochen habe ich etwa zehn Bücher gelesen. Keine verdammte Pointe. Im Park war's nicht so schön heute, der Rasen mehr oder weniger komplett im Eimer, viel zu viele Menschen auf den wenigen verbliebenen Gras-Inseln im braunen Staub-Meer. Dann halt ins Café - Cappuccino trinken, zwei Dampfnudeln in Vanillesaucenschleim  und einen Rhabarbernektar. Zurück zu Hause habe ich dann bei mir hier oben erst ein wenig aufgeräumt - den Koffer in den Keller -, viel Müll raus, dann ordentlich gestaubsaugt, jetzt ist hier zwar nach wie vor nicht fertig, aber wenigstens wieder halbwegs annehmbar. 

Danach habe ich begonnen, ein Kuscheltier für die Beelzebebi zu stricken. Also dazu muss ich sagen ... als wir das damals in der Grundschule lernen sollten, war ich die einzige Linkshänderin in der Klasse. Die Handarbeitslehrerin hatte weder Lust noch Geduld, mir das langsamer oder sonst wie beizubringen, noch habe ich das bewerkstelligt bekommen, einfach auf rechts umzudenken. Also haben die anderen Kinder sämtliche Handarbeitstechniken wie stricken und häkeln etc gelernt, während ich hinten drin saß, und Bilder ausmalen musste. Tja nun. Also bringe ich's mir jetzt halt selbst bei. Mit einem Teddybären-Lern-Set für Kinder. Auf rechtshändisch. Mir egal. Mal sehen, ob aus den Maschen bis Weihnachten ein Bär wird, bei meinem Durchhaltevermögen ............................. haha.

Später habe ich dann den Film von gestern zu Ende gesehen - "Her". Jetzt noch ein bisschen lesen, dann war's dass auch schon wieder mit frohem Leichnam.

Am Samstag möchte ich raisin-bran-muffins und banana bread backen. Yummie!

Der Tag heute fühlt sich wie Sonntag an - gefällt mir. Bitte mehr davon. Naja ok, die umgefallene Nachttischlampe hätte es jetzt nicht unbedingt gebraucht.

Mittwoch, 25. Mai 2016

Twitter ist tot!

... einstweilen. Gerade tut es mir absolut nicht gut. Zu viel von allem. Vielleicht irgendwann wieder. Ich muss mich mal ernsthaft um mich selbst kümmern. Richtig.

Eigentlich wollte ich heute um 20 Uhr Feierabend machen. Aber dann war da die Planung der Beelzebub-Wochenenden, also wann er bei Fred und wann bei mir ist, Babysitter-Planung für die Beelzebebi und und und. Schwierig, das alles. Naja, nun ist es in trockenen Tüchern. Wenn nur die Bebiline nicht schon wieder krank wird, bitte, vor dem Schlafengehen hatte sie Fieber. Wir bekommen ja auch immer die halbkranken Kinder in die Krippe gebracht. Ja doch, ich bin stinksauer. Immer gerade so, dass die Kinder zwar sehr in den Seilen hängen, aber wir sie eben nicht abweisen können. Mann ey!

Für meine Babysitter-Zeit im Juni habe ich geplant, dass wenn ich einen guten Rhythmus für meinen Haushalt finde, ich zweimal jeweils eine große Fahrradtour mache (Sport!!!!!), einmal Zeit mit dem Bub, und einen Abend ins Kino gehe. Zumindest auf dem virtuellen Papier steht der Vorsatz schon mal ........ .

Heute Nachmittag nach der Arbeit war ich mit der Bebiline in der Stadt, mit Bus und U-Bahn, und das erste Mal komplett ohne Buggy! Und sie lief. Und lief. Und lief.
Und ich fühlte mich so dermaßen als Zombie unter den Menschen. >> Alarm!!<< In einem der Spielbereiche im Buchladen traf sich eine ganze Schar fresas zum Picknick-Sit-In, und unterhielt sich ausschließlich über Stuhlkonsistenzen der jeweiligen Säuglinge etc. Helikopter deluxe. Nicht meine Realität. Nicht meine Welt.
Die Bebiline rutschte zum ersten Mal die riesige Tunnelrutsche runter. Nicht einmal, nicht zweimal ... immer und immer wieder ... alleine! Und hatte riesigen Spaß mit den anderen großen Kindern, die auch rutschten. Die anderen Gleichaltrigen durften das nicht - zu rot, zu rund, zu alles. Ich dachte mir, bitte, wenn sie sich das alleine zutraut, dann lasse ich sie. Motorisch macht ihr so schnell keiner was vor. Sprachlich ist sie eher so Mittelmaß. Normal. Sie versteht alles, was man ihr sagt, spricht aber jetzt nicht so wirklich viele Wörter. Später waren wir dann noch im Café, Cappuccino trinken, Apfelkuchen und Wasser für die Bebiline. Als wir fertig waren, schickte ich sie durch das Café durch zur Theke, dem Kellner sagen, dass wir bitte gerne zahlen wollen. Also ich, das mit dem Bezahlen. Sie lief tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken hin, machte 'bitte bitte' und deutete zu mir. So dermaßen sweet!! :D

Jetzt raucht mir der Kopf. Ceviche essen, Film gucken, lesen, schlafen, und morgen hier ranklotzen, bis die Babysitterin kommt. Am Freitag kommt die Haushaltshilfe. Früh, während ich arbeite, dann habe ich ab Nachmittag Wochenende, sauber UND Ruhe! Manchmal bin ich wirklich schlau. ;)

Ach ja ... ab dem 29. Juli habe ich drei Wochen Urlaub. Nun habe ich mir eine Countdown-App heruntergeladen, welche die Tage bis dahin zählt. Diesmal werde ich's nicht so vermasseln wie meinen Urlaub zu Pfingsten. Diesmal nehme ich mir etwas vor.

Irgendwas mit Liebe

Ja, ich gebe es zu, ich bin überwältigt! Von irgendwas.
Was weiß ich denn! Aber es ist groß und es fühlt sich gut an.
Liebe?!

Ich liebe den Mann, weil er sich so sehr freut, wenn er anruft, und ich mich mit "Pérez?" melde, obwohl ich ja sehe, dass er anruft.
Ich liebe den Mann, weil er seine Emotionen nicht versteckt.
Ich liebe den Mann, weil er die Bebiline liebt. So sehr, dass sein halber Freundeskreis, die Verwandschaft und Kollegen über jeden wunden Popo der Bebiline Bescheid weiß.
Ich liebe den Mann, weil ich unseren Hausschlüssel an meinem Schlüsselbund habe, obwohl das Haus 8303 km weit weg steht von mir.
Ich liebe den Mann, weil der Hausschlüssel auch der zu seinem Herzen ist.
Ich liebe den Mann für seine Selbstverständlichkeit seiner Liebe zu mir. Nichts, was ich mir erkämpfen muss.
Ich liebe den Mann, weil ihm seine halber Freundes- und Kollegenkreis und die Verwandschaft dauernd Fotos von Deutschland schicken, mit der Frage, ob ich das kenne.
Ich liebe den Mann, weil seine halbe Verwandschaft, der Freundeskreis und die Kollegen von Chihuahua bis Kalifornien und Colorado und sonstwo sämtliche existierende Flugsuchmaschinen im Auge haben, und für ihn nach Flügen nach Deutschland suchen.
Ich liebe den Mann, weil er mir immer irgendwas vom Einkaufen mitbringt. Obwohl ich gar nicht da bin. :(
Ich liebe den Mann, weil er auf Geschäftsreise nach San Francisco fliegen darf. Und mein altes Haus besuchen wird.
Ich liebe den Mann für die Tausenden kleinen Fotos und Filmchen, die mir zeigen, dass unser WIR präsent ist trotz der Entfernung.
Ich liebe den Mann für sein Durchhaltevermögen, trotz 8303 km zwischen uns.
Ich liebe den Mann, weil er mir trotz 8303 km zwischen uns näher ist, als der ein oder andere Mensch in meinem direkten Umfeld.
Ich liebe den Mann, für seine Träumereien "wenn wir mal 80 sind", und wie er gemeinsam eine Zukunft gestalten möchte.
Ich liebe den Mann für seine Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Rationalität.
Ich liebe den Mann für seine Freude, seinen Witz, seinen Charme, seine Begeisterung.
Ich liebe den Mann, weil er mir die schönste Sprache der Welt neu beibringt.
Ich liebe den Mann für unsere Zukunft.
Ich liebe den Mann.

Wenn ich mal platze, dann mit einem kleinen, unscheinbaren > pling <

Montag, 23. Mai 2016

Lost in space

Wie weit kann man sich eigentlich von sich selbst entfernen, bis man den Kontakt zu sich verloren hat?

Bislang ist der Montag bei Weitem nicht so schlimm wie befürchtet. Krippenkind 1 stand heute morgen schon um 7.30h vor der Tür - eine halbe Stunde zu früh. Sach ma... geht ja wohl mal gar nicht. Dann könnte ich sie aber auch nicht wegschicken.

Vielleicht wird die Woche gar nicht so schlimm wie befürchtet. Irgendwann passt Frida vielleicht mal auf, am Donnerstag kommt die Babysitterin. Normalerweise, wenn der Bub über längere Zeit nicht da ist, mache ich mir für die Tage einen Plan, und nehme mir täglich ein Task vor. Daran ist aktuell nicht mal im Ansatz zu denken. Ich bin ausgelutscht. Ausgelaugt. Ausgebrannt. Wie Flasche leer - Ende Gelände. Mein einziges Task heißt ,ausruhen und schlafen'.

Sonntag, 22. Mai 2016

Husten

Suuuuuper ... auf vieleinfachen Wunsch vieler Damen einer einzelnen Twitterin gibt's die Tage dann also Guacamole bei uns. Se me antojo. Blue corn chips habe ich ja noch reichlich da, Rezept gibt's später.

Seit gestern habe ich den Husten des Todes, die alten Dampfeisenbahnen im Rangierbahnhof ums Eck können einpacken gegen mich. Hustensaft war alle in der Notdienstapotheke. Dann halt Zwiebelsaft. Juhu.

Die Bebiline und ich müssen uns jetzt für unser Date nachher zurecht machen. Skypen mit dem Mann. "Papa?" Tiiiiiiiiiii. Nix mit Date, nix mit 'Papa'. Game over. Keinen Bock mehr auf den Schrott. Over and out. Angst. Wüünschte, ich könnte sagen, die Beziehung täte mir gut. Tut sie aktuell nicht.

Inhalieren, Brust einschmieren, Hustensaftreste im Haus zusammentragen, Salbutamol übernehme ich von der Bebiline. Krass, wenn ich als Erwachsene schon so auf Salbutamol abgehe, wunderrt micht´´ nicht mehr, wie die Bebiline neulich in der kinderklinjk da drauf reagierte. ALTER!!!! Die Schlaftablette zeigt langsam Wirkung. - volles Programm.

Jobzusage Sonntags morgen um 10 Uhr in meinem URLQUB auf meine Privat-Nummer. Wenn das bei irgendwelchen Börsenorientierten Unternehmen so gang und gäbe ist, dann möchte ich bitte auch gerne solch ein spitzengehalt. DIE Schlarrtablette wirkt, deshalb schriebe ich so daneben. 

Samstag, 21. Mai 2016

Selbstzweifel deluxe

Vielleicht ist mein Kopf kaputt.
Es war einmal, dass ich deine Liebe spürte, und die Sicherheit.
Dass Gefühl, eine Priorität zu haben, für dich.
Und dann die Tatsache, dass das alles gar nicht stimmt.
Ich habe noch einen langen Weg vor mir, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind, bevor ich erwarten kann, dass irgendjemand mich akzeptiert, wie ich bin.
Manchmal scheint meine Wahrnehmung verrückt.
Vielleicht brauche ich extrem viel? Nähe. Zuneigung. Liebe. Sicherheit.
Oder ist das normal?
Wer weiß das schon?
Was ist schon normal, und wer definiert das?!

Fridolin ging heute zu Fred. Wir haben ein paar schöne Tage hinter uns. Viele Gespräche, Filme gucken, Bundesliga-Relegation gucken.
Heute Mittag habe ich ihm noch ein paar übrige Samentütchen gegeben zum Aussäen im Garten, vielleicht wird's ja noch was. Ich saß da mit meinem Ceviche und schwebte in anderen Sphären, nicht zuletzt weil ich mich körperlich einfach tot fühle, krank. Die Bebiline tappste dann ohne Schuhe raus zu Fridolin, ging neben ihm in die Hocke und sah ihm eine Weile zu. Fridolin fing dann an, ihr zu erklären, was er da machte, und irgendwann nahm er dann ihre Hand in die Hand, bohrte mit ihrem kleinen Finger in der Erde, und ließ sie die Samen in die Löcher legen. Einfach hinreißend. Später kam Fred, dann fing das Geschimpfe an. So unreflektiert an Fridolin herumgenörgelt. Er macht so viel richtig, was andere Kinder in seinem Alter noch lange nicht beherrschen, vor allem in Bezug auf Sozialkompetenz, dann muss man ihn nicht dafür zurechtweisen, wenn er das ausnahmsweise mal nicht beachtet. Bevor er abfuhr, hatten wir noch Zeit, dass ich ihm endlich weiter die "Muskeltiere" vorlas. Vor ihm liegt Urlaub mit Fred in Berlin. Vor mir eine Woche ohne Fridolin. - Alles geht so schnell, ich habe gar keine Zeit, das richtig zu verarbeiten.

Dieses krank-im-Bett-Herumgeliege macht mich wahnsinnig. WAHNSINNIG! Nierenschmerzen. Schüttelfrost. Fieber. Volles Programm. Dann bin ich handlungsunfähig, obwohl ich so viel vorhabe, dann fühle ich mich so einsam und tot. Keiner liebt mich, keiner mag mich, und ich drehe komplett am Rad.

Dabei:
Beste Freundin 1 meldete sich heute aus dem Urlaub in Frankreich,
Beste Freundin 2 schickte mir heute ihre Fotografinnen-Bilder vom Bub seiner Kommunion (ich weiß, die Grammatik) ...
Bester Freund riet mir, das Kranksein zu zelebrieren. Im-Bett-Liegen-Dürfen genießen, meine Seele pflegen. Wenn ich in irgendwas schlecht bin, dann dadrin.
Mit Fred lief's ganz passabel heute.

Und mit Pachu ist Liebe.
Wo also liegt mein Problem?!
Meine Chancenverwertung ist so richtig miserabel. Clubfan durch und durch. Naja, in der Relegation hatten sie ja immerhin keine Torchance, aber trotzdem einen Treffer ......... . So einen Dusel müsste ich auch mal haben. Bittedanke.

Was so richtig gut funktioniert aktuell, ist lesen. Um die 300 Seiten pro Tag. Vielleicht habe ich heute vier Bücher zu Ende gelesen, eines komplett, eines weiter, und ein neues angefangen. Aktuell habe ich zwei Bücher in der Pipeline. "Patty Jane" gefällt mir echt gut, könnte ich mir auch als Film vorstellen, oder als Musical a la "Grease". Wenn ich könnte, würde ich in ein Buch verkriechen, vielleicht wären damit alle Probleme gelöst. Orale!

Die Bebiline beherrscht das mit dem Töpfchen-Gehen inzwischen richtig gut, sie sagt auch, wenn sie in die Windel gemacht hat - egal, was. Das macht sie prima!

Die scheiß Nieren tun weh. Richtig weh. Antibiotika kann ich nicht nehmen, vertrage ich nicht, dann liege ich mit Sicherheit vier Wochen flach. Geht nicht, am Montag muss ich antreten, egal in welchem Zustand. Immerhin: ich habe gelernt, Schmerzen tatsächlich wahrzunehmen, zumindest die Nierenschmerzen. Morgen muss ich ein bisschen was für Montag vorbereiten, ansonsten werde ich mich ausruhen wie heute. Couch-Tag, dann bin ich am Montag hoffentlich wieder halbwegs fit.

Sonntagsvater

Tja, nun weiß ich, weshalb ich mich die letzten Tage so schlapp fühlte. Nierenfickscheiße. Hatten wir nun lange nicht mehr. So lange, dass ich mich nicht mal mehr erinnern kann. Also weniger dramatisch. Tut trotzdem weh. Sehr. Und die Angst ist da, ob ich bis Montag wieder fit bin. Am Montag muss ich antreten. Egal, in welchem Zustand. Noch habe ich eineinhalb Tage Zeit, um mich gesund-auszuruhen. Hoffentlich. Oberste Priorität. Alles Andere ist nebensächlich. Schüttelfrost. Antibiotikum vertrage ich halt nicht, dann liege ich vier Wochen flach, das kann ich mir erst recht nicht leisten, in keiner Hinsicht. Deshalb mit aller Kraft, die ich habe, verhindern, dass ich es brauchen werde.
Im Unterbewusstsein hatte ich mir das wohl insgeheim gewünscht. Kranksein. Die Legitimation, mich selbst zu umsorgen, endlich. Ausruhen dürfen. Selbstfürsorge. Schwachsinn, die hat ein gesunder Mensch auch ohne. Theoretisch.

Highlights des Tages bis jetzt: 
Aufstehen, 
Waschmaschine anstellen. 
Rasensprenger anstellen. 
Spülmaschine anstellen. 
Aufs Sofa legen.
Lesen und die Kinder spielen lassen.
ENDE

"Sonntagsvater" heißt das Buch, das ich lese, wenn ich nicht gerade im Fieberwahn vor mich hin irgendwas.

Freitag, 20. Mai 2016

Ceviche

Der Mann und ich haben beschlossen, dass wir jetzt immer 'zusammen essen'. Also so mehr oder weniger. Ich koche irgendwas, und er macht am nächsten Tag das Gleiche, oder er sagt mir, was es morgen gibt, dann koche ich das auch, so haben wir ein wenig Gemeinsamkeit. Heute also dann Ceviche. Wie ich das liebe!

Heute gibt es Ceviche mit Kabeljau, das war gerade im Angebot. Das Wichtigste: er muss wirklich superfrisch sein! Für eine Person nehme ich 400 Gramm Filet, das ich in feine Würfel schneide. Diese gebe ich in eine flache Form, beträufle sie mit dem Saft von vier Limonen, bedecke die Form mit Frischhaltefolie und gebe sie für gut vier Stunden (am Besten ist über Nacht, aber gestern Nachmittag war der Kabeljau alle, so .....) zum Roh-Garen in den Kühlschrank.

Als nächstes schneide ich etwa drei bis vier Stangen Sellerie in dünne Scheiben. Ich putze noch eine Zwiebel und vier Tomaten und schneide sie ebenfalls in sehr feine Würfel. Nach Ablauf der Marinierzeit mische ich die Zwiebel- und Tomaten-Würfel mit dem Kabeljau und dem Sellerie und salze mit Fleur de Sel.

Jetzt mische ich alles gut durch und ziehe noch ein bisschen sehr fein geschnittenen Koriander darunter. Anrichten kann man das Ganze dann noch mit ein paar Avocado-Scheiben.

Dazu gibt's bei mir natürlich standesgemäß Tostadas und Corona. Que proveche!

Wer ist eigentlich Paul?

02.50h: Ich habe den Absprung zum Einschlafen verpasst - blöd. Geld, ich brauche dringend Geld! Jetzt dieser Tage kommt mein erstes neues Gehalt, zum Glück! Aufregung, in mir. Hoffentlich habe ich keinen Mist gebaut, keine Ahnung, wie ich da jemals wieder heraus käme, und ob.

Lesen klappt ganz vorzüglich, aktuell in der Pipe habe ich 'leichte' Bücher. Ausschlafen bis 9.21h. Naja, ob das wirklich ausschlafen ist, wenn die Nacht sowieso erst gegen 3 Uhr anfing?

Mittwoch, 18. Mai 2016

Patty Jane

Dem Bub die "Handyregeln für Kinder" gezeigt. Er dachte, das sei witzig - äh ... ne?! ;) Viel Zeit heute für ihn alleine: ich muss ein bisschen ausgleichen, damit es ihm wieder gut geht. So genau kann ich das an dieser Stelle hier nicht hinschreiben. Der Bub und ich, wir verstehen uns einfach. Ich weiß, was er braucht, und ich weiß, dass ich damit richtig liege. Ich kann angemessen auf seine Bedürfnisse reagieren. Und ich werde mir das nie wieder in diesem Leben ausreden lassen. Ich fordere viele Dinge von ihm, lasse ihm an anderer Stelle aber auch viel Freiraum, so dass er alles in allem gut ausbalanciert ist. Die Tage, als ich nicht da war, wurde er hart heran genommen - "bei der Beelzefrau machst du das doch auch!" Ja, aber ich fordere nicht nur, ich gleiche das auch aus, so dass alles kindgerecht bleibt für ihn. Klar war er gut versorgt, aber wenn er nur 'muss', ist er halt überfordert - logisch. Klar ist er weit für sein Alter, das braucht er, fordert dementsprechend auch mehr, aber es ist Aufgabe der Erwachsenen um ihn herum, das zum Einen nicht auszunutzen, zum Anderen darf er deswegen trotzdem die Bedürfnisse eines erst (!) 9-Jährigen haben. Als ich nach Hause kam, merkte ich schon, dass es ihm nicht gut ging. Darauf angesprochen, öffnete er sich mir auch gleich. Die Bebiline hat sofort ihren Rhythmus wiedergefunden, die Haushaltshilfe war auch schon da, das restliche Zeug aus dem Koffer mache ich morgen, oder so, dementsprechend hatte ich heute viel Zeit für den Bub. So haben wir gleich früh im Bett alle arte journal junior-Sendungen der letzten Tage nachgeschaut, ausgiebig die Drohne geflogen, er durfte - selbständig-alleine - seine jetzt erweiterte Runde mit dem Fahrrad drehen, und sich ein Eis holen, Computer spielen, später als die Bebiline im Bett war, guckten wir noch einen Film an, mit Fritos und Limo. Ooooops.

Pachu nahm sich den Montag frei für mich und uns, die Stunden muss er nun nachholen, jeden Tag zwei. Ich brauche Rituale, schnell! - Bevor ich endgültig wieder auf dem harten Boden der Tatsachen lande.

Zeit, meine Gefühle wahrzunehmen, hatte ich bis jetzt noch nicht. Mmmh. Aufpassen, Beelze. Mir war wichtig, den Bub wieder ins Lot zu bringen, und Film mit ihm zu gucken, machte ja Spaß. Nun ist auch schon spät, und ich mag noch lesen. Seit ich die Leseliste erweitert habe, flutscht's wieder. Alle kursiv-geschriebenen Bücher habe ich dieses Jahr gelesen. 

Dass mich die Angst, eventuell meine Arbeit nicht bewältigen zu können, durch den Urlaub begleitet, macht mir große Sorgen, und hält mich davon ab, diese freien Tage wirklich wirklich wirklich genießen und komplett abschalten zu können. Der nächste Urlaub kommt im August. Aber ich habe doch noch vier Tage?! Heute ist erst mal noch lesen, bis mir die Augen zu fallen, die nächsten Tage auf jeden Fall ausschlafen. Nix mit Wecker.

Awesome!

Y que si no aguanto estar sin ti?!
Se necesita una estrategia, urgentemente.

Daheim, und erst mal erschlagen von allem.
Angst vor der Arbeit nächste Woche - Burnout schreit schon mal.

Ich brauche dringend Zeit für mich.
Der Bub braucht dringend Zeit mit mir, kam die letzten Tage ohne mich null auf seine Kosten, musste viel zu viel arbeiten für einen kleinen Pimpf. Ich lasse ihn ja auch mithelfen, relativ viel, aber auf eine andere Art. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Es geht ihm nicht schlecht dabei.

Eigentlich brauche ich Zeit für mich -
Zeit, hier zu landen.
Zeit, die räumliche Trennung von meinem Mann zu verarbeiten.

Zeit, um die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen.
Die vielen Erlebnisse.
Die Bilder.
Mein Mann,
gutes Essen,
Ausflüge zu zweit, nicht alleine,
Zeisamkeit,
als Sr Pérez angesprochen zu werden.
Freudentränen in den Augen, wenn jemand zu ihm sagte "Ihre Frau ..." oder wenn ich beim Bestellen im Restaurant sagte "Ich warte mit der Bestellung noch auf meinen Mann" oder oder oder.
Mariachis
Einkaufsparadies - tja nun, ich hielt mich zurück, diesmal.
Lachen.
Weinen.
Zusammen sein.
Gespräche.
Gefühle.
Im Gleichschritt atmen.

Als ich ankam, kochte er erst mal - caldo de res, zuhause. Er war direkt von der Arbeit losgefahren, mich am Flughafen abzuholen. Die Überraschung schlechthin war: diesmal sollten wir nicht in unserer Wohnung bleiben, er hatte ein Hotel gebucht. Honeymoon-Suite.
Sie haben richtig gelesen: Honeymoon-Suite. Mit Frühstück aufs Zimmer. Und allem drum und dran .... . 

Das Gute am Allein-Reisen ist, dass ich mit niemandem sprechen musste auf dem Rückflug - gorra tief ins Gesicht, Kopfhörer auf die Ohren.
Escape from reality. 
Escapando de la soledad.

Zeit, mir eine Strategie zu überlegen, wie ich das die nächsten Monate überstehen möchte.
Erst mal gibt es keine Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen.
Pachu muss sich um seine citizenship kümmern, das kostet um die 900 €, 
im August muss er seine Mutter eine Weile zu sich holen, das kostet Visa-Gebühren, 
er muss nach Mexico, Angelegenheiten seines verstorbenen Vaters erledigen.
Viel Arbeit.
Viel Geld.
Und dann wir zwei beide.
Logisch.

Donnerstag, 12. Mai 2016

Arroz con leche

Eigentlich hielt ich es für sinnvoll, jede einzelne Note vom Bub aufzuschreiben, um den Überblick zu behalten. Aber wenn er sowieso nur 1en schreibt ... schadet es nicht, die Noten trotzdem zu notieren, um sein Selbstwertgefühl ab und an ein bisschen aufzubauen. Manchmal denke ich, macht er das als Show. Tiefstapeln.

Smalltalk mit einem Menschen. Aus Iowa. Nun gut. Iowa hätte er jetzt nicht dazu sagen müssen, das erkennt man 10 Meilen gegen den Mais. BÄMM!


Dienstag, 10. Mai 2016

The incredible book eating woman

Letztes Wochenende hatte ich mir wahrlich anders vorgestellt. Alles, aber nicht mit der Bebiline wegen nicht ausreichender Sauerstoffsättigung und Atemnot in der Kinderklinik zu verbringen. Note to self: sollte ich das jemals wieder machen müssen, werde ich auf alle Fälle ein richtiges Krankenhausbett für das zu betreuende Kind bestellen, kein Gitterbett.

Dementsprechend viel nachzuholen gibt es heute und die Tage, bis ich am Freitag zu Pachu fliege. Wäsche, Wäsche, Wäsche! Naja, immerhin ist ja schönes Wetter, dann pfeife ich eine Maschine nach der anderen durch. Nur aufräumen muss das Ganze ja auch irgendjemand. Mmmmh.

Samstag, 7. Mai 2016

Hollywood

Irgendein Vollhonk meinte, heute Morgen um 5.30 h unsere Privatstraße mit dem Moped auf und ab fahren zu müssen, seitdem ist die Bebiline wach. Und alle anderen auch. Meisterleistung!
Der Bub spielte heute früh mit der Bebiline, währenddessen bereitete ich schon mal fürs Putzen vor. Die Haushaltshilfe sah ich schon eine Dreiviertelstunde vor der Zeit vorbei huschen, sie hatte dann direkt Lust, schon anzufangen, statt Zeit totzuschlagen.

Die Bebiline ist richtig knatschig, weil früh aus den Federn gerissen, ausgerechnet heute, wo sie so eine schlimme Erkältung hat, und ausschlafen ihr und uns allen gut getan hätte. Nun ja, vielleicht macht sie dann länger Mittagsschlaf, hätte auch was für sich. - Nein, schon ganz früh Mittagsschlaf, schauen wir mal, was das gibt.

Nun sitzen wir zu dritt in der Sonne auf der Hollywoodschaukel, der Bub frühstückt, wir schauen uns unsere schöne Sichtschutzwand an und dem frisch gemähten Rasen beim Besprengtwerden zu und außer Terrasse fegen mag, außer ein bisschen Wäsche waschen muss ich an diesem Wochenende nichts mehr machen, sogar die Einkäufe bekomme ich heute am späten Nachmittag vom Supermarkt geliefert. Life is beautiful. Wenn bloß die Bebiline schnell wieder fit ist!

Vollbracht

Tja nun ... wie das halt so ist bei mir, haben wir heute gleich angepackt. Arbeit ging bis 14.30 h, etwas stressig, weil ein Kind heute relativ viel weinte.
Dann brachte ich den Bub zu Gitarre, derweil ging ich im Bio-Supermarkt einkaufen mit einem von meinen wundertollen Gutscheinen. Müsste ich mit meinem eigenen Geld zahlen, würde ich eben normale Sachen einkaufen. Jetzt, wo ich die supertollen Gutscheine einlösen kann, kaufe ich dort bewusst mal einen exklusiven Brotaufstrich, dieses sündhaft teure agua de coco (Kokoswasser), ein richtig gutes Olivenöl und und und. Ein paar Eltern in der Krippe haben sich zusammen geschlossen, und wir bekommen in regelmäßigen Abständen Gutscheine für dort geschenkt. Das ist mal echt wirklich genial-gut! Über unsere Eltern gibt's nix zu meckern (also außer über die Helikopter-Bildungswahn-Eltern kchkch), findet die Kollegin auch. Das macht uns in der Krippen-Gemeinschaft ein wenig zu Outkasts, aber ehrlich gesagt ist mir das egal. Wir haben ja uns. Und ehrlich gesagt, wenn die Eltern so doof sind und die Arbeit und alles, dann würde ich mir halt was Anderes suchen, anstatt wertvolle Lebenszeit mit diesem elendigen Gemotze zu verbringen. Ich habe mir unsere Eltern ausgesucht nach Sympathie, welche Kinder in die Gruppe passen, und welche Eltern zusammenpassen, weil ich sie alle mag, also gibt es da nicht wirklich was zu meckern. Soviel dazu.

Der Bub kam heute stinksauer nach Hause. Eine Klassenkameradin erzählte ihm, was man so in der Nachbarschaft über uns/mich erzählt. Sehr unschön. Nein, selbstverständlich überrascht mich nicht, dass in der Spießerhölle über mich getratscht wird. Ich bin ja nun mal die einzige Alleinerziehende hier weit und breit hier, noch dazu sind wir die einzigen mit großem Marktsonnenschirm statt mit Markise. Laut eigener Aussage antwortete der Bub "Das geht dich überhaupt gar nichts an!" und ging. Besser hättest du die Situation nicht lösen können, Bub! Ich bin stolz auf dich.

So, nach Gitarre machten wir leider eine halbe Stadtrundfahrt, endlich daheim dann die Sichtschutz-Weidenzaun-Anti-Hundekack-Wand zu den Proleten-Nachbarn fertiggestellt, so richtig mit einbetonieren und so. Sieht genial aus und hilft. Von mir aus können die Kläffer jetzt ihren Garten zuscheißen, wie sie wollen. Sorry, aber. Die Nachbarfamilie heißt in der Spießerhölle allgemein Familie Flodder - die sind aber die einzigen, die so sind, ansonsten ist es schön hier, eigentlich. Theoretisch. Ich möchte nicht wissen, wie ich heiße. Mir ist das zu doof. Der Sichtschutz sieht genial aus. Weidendings passt voll in unseren Garten. Ach so, wir sind hier auch die einzigen, die weder Bretterzaun noch Kirschlorbeer- oder Friedhofsthujahecke haben, sondern Buche, da passt das schön dazu.

So, danach starteten wir die Aktion des Tages: Zimmer umräumen. War mir wichtig, heute zu machen, weil morgen die Putzfrau kommt, und die Wallung auch ohne putzen schon groß genug ist. Manchmal denke ich sogar mit. Außerdem bin ich nächstes Wochenende ja nicht da, danach ist Urlaub, dann können wir uns in Ruhe an die Feinheiten machen, deshalb also heute. Zwischendrin hatte ich das Gefühl, dass es dem Bub doch ein wenig zu schnell ging von seinem großen Palast in das kleine, schnuckelige Kinderzimmer umzuziehen. Vor allen Dingen die viele Arbeit .... ! Dafür haben wir jetzt das Allergröbste geschafft, und ganz ehrlich ... wäre ich so ein kleiner 9-jähriger Kerl, mir würde das Zimmer gefallen. Zum Glück ging's ihm dann besser, als er sah, wie sich der Chaos-Nebel lichtete, und er sich sein Bett einrichtete. Froh bin ich nur, dass er mir gegenüber nach wie vor seine Gefühle klar formulieren kann, und mir auch sagt, wie's ihm geht. In seinem neuen Zimmer hat er jetzt Morgensonne, und abends hell. Von seinem Hochbett aus kann er an das kleine Fenster, fast ein wenig wie bei Heidi, durchs andere Fenster schaut er jetzt in unseren Garten und auf unsere riesigen Bäume. Der Wäscheschrank kommt noch raus und zur Bebiline rüber, und ein paar Dekothingiwingis von der Bebiline ausgetauscht mit seinem Setzkasten von drüben und so, dann passt das. In den Ferien werde ich dann auch Fach für Fach gründlich mit ihm aussortieren und sauber machen, er war ganz erstaunt, wie leer sein altes Zimmer aussieht ohne sein ganzes Zeug.
Die Bebiline mit ihren paar Sachen wohnt jetzt im Palacio Verde. Sie hat so wenig Zeug, dass das Zimmer ganz schön groß wirkt. Ein Bett, ein Kleiderschrank, ein kleines Regal mit Spielsachen und eine Kiste voll Duplos, und an der Wand das Bild mit den Wünschen aller Gäste für ihre Kommunion - fertig. Mitten ins Zimmer kann man da jetzt eine Picknickdecke legen zum Spielen, und es ist trotzdem noch mehr als genug Platz. Auch ihren Kram werde ich aussortieren. Und nein, sie hat nicht das große Zimmer und noch irgendwo ein Spielzeuglager, die Bebiline ist echt nahezu spielzeugfrei abgesehen von den Dingen, mit denen sie in der Krippe spielt.

Zwei Stunden Skype mit dem Mann ............... . Um 9 Uhr kommt die Haushaltshilfe.

Freitag, 6. Mai 2016

Palacio Verde

Der Bub brachte schon vor einiger Zeit ein, dass er gerne sein Zimmer mit dem von der Bebiline tauschen möchte. Als wir die Zimmer verteilten, war er ein Einzelkind, Geschwister waren (von Fred's Seite) nicht geplant, daher zog er in seinen Elternschlafzimmer-Palast. Das Zimmer von der Bebiline hingegen ist in etwa halb so groß, wobei sie sich da - noch - ja sowieso nicht lange aufhält. Der Bub hat zusätzlich zu seinem Palast auch noch das riesige Baumhaus. Heute morgen, vor der Schule, kam er mit, die Bebiline aufwecken, da sprach er das Thema nochmal an. Und ja, je länger ich mir das überlege, desto ... Ja, ich bin einverstanden! Heute Nachmittag geht's los mit dem Zimmertausch. Er mag das gerne, ab und an mal groß reine machen, aussortieren, verändern, neu machen. Von wem er das bloß wieder hat?!? Und selbst wenn es ihm dann irgendwann doch zu klein ist, muss ja nicht in Stein gemeißelt sein, dass er dann für immer in dem kleinen Zimmer ist, vielleicht wird ja auch der Hobbyraum irgendwann mal fertig?! Priorität 0, ja ok. Egal, ich freue mich riesig auf unser Projekt. Was verändern in Richtung 'raus aus unserem Goldenen Käfig'. Selbst anpacken und für uns passend machen, statt mit Stangenware zufrieden geben, Hauptsache möglichst wenig Arbeitseinsatz und wenn, dann nur mit Gemotze a la Fred.

Ich bin ja auch noch gar nicht soooo lange sesshaft. Lange wollte ich, dass mir das gefällt, dass es mir damit gut geht. Aber vielleicht macht ja alles irgendwie Sinn im Leben, und manches wiederum macht keinen Sinn, zum Beispiel anders sein zu wollen, als man ist. Wenn ich mich immer weiter verändere, ist irgendwann nichts mehr von mir übrig. So richtig 'sesshaft' ist einfach nicht mein Ding. Und ja, ich bin überzeugt davon, das zu schaffen, ohne dass dem Bub seine Schulleistungen, ohne dass eines meiner Kinder drunter leidet. Man muss ja auch immer auch überlegen, ob es einem Kind nicht besser geht, wenn eine Mutter dazu in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen? Wenn es mir als Mutter gut geht, bin ich auch in der Lage, gut für meine Kinder zu sorgen. "Nicht sesshaft" möchte ich ja nicht auf Biegen und Brechen sein, sondern wohl überlegt, in welchem Rahmen ich Freiheit für mich erreichen kann. Der Weg dahin scheint noch so unendlich weit. Aber nicht unerreichbar.

  1. Haus so leer wie möglich kriegen - vielleicht ist unser Umzugsprojekt nicht einfach eine neue Baustelle, sondern vielleicht kann ich das auch irgendwie für mich nutzen - wie genau?!
  2. Haus los werden.

Kleiner Arbeitstag heute mit nur den Freitagskindern. Kunststück, ist ja auch Freitag. Ein Kind weint aber heute irgendwie nur, weil er müde ist, und ja, gerade ist das ganz schön anstrengend, weil er sich gar nicht beruhigen mag. Ein bisschen Schlaf würde ihm durchaus gut tun. Und uns allen. Ha!

Die Bebiline lief heute morgen nach dem Frühstück zur Wickeltasche, zog Feuchttücher und eine Windel raus, die sie mir unter die Nase hielt, und rief "Mama, Kaka!" Tja nun. Sie wird groß, meine Kleine.
Der Mann ist so traurig, dass ich diesmal ohne die Bebiline zu ihm komme, er hat sie echt lieb, sie nennt ihn 'Papa'. Aber ... es ist vernünftiger so, dieses Mal. Wenn ich schon mal was von Vernunft schreibe.

Donnerstag, 5. Mai 2016

Fliegerpost

Heut' is' so a schöner Tag ... da da da da da ... heut' is' so a schöner Tag!

So, Ende, liebe Peruanerin, wer nicht will, der hat schon. Ich habe mit Sicherheit nicht so viel Zeit in den Ärger mit Ihnen zu investieren. Hoffentlich kann die Haushaltshilfe von letzter Woche wieder. So richtig hundertprozentig war das auch nicht, aber ... sie hatte ja das Haus ewig nicht gefunden - von unterwegs aus aber immerhin angerufen. Als sie dann da war, war sie nett, und ... naja, für's erste Mal  und in Anbetracht der Umstände war's ok.

Heute war arbeitstechnisch mein Tauschtag. Meine Freitagseltern - und die Kollegin - erklärten sich bereit, dass ich heute arbeiten darf - und die Eltern somit mal einen freien Tag zusammen haben, dafür habe ich den Freitag nächste Woche frei, um zu meinem Mann zu fliegen. Nur noch acht Tage. Und ohne die Bebiline. Der Mann hat inzwischen auch die Vorteile erkannt .... . An unserem Tauschtag haben wir jedenfalls bei strahlendem Sonnenschein einen Ausflug aufs Erfahrungsfeld der Sinne gemacht - und es war ein voller Erfolg.

Essenstechnisch heute die absolute Vollkatastrophe: Limo, Eis und überhaupt viel zu viel. WARUM?!

Dienstag, 3. Mai 2016

Mein Ding

Ja, wenn ich jetzt fliege, denkt Pachu, er könne mich manipulieren. Theoretisch. Tatsächlich schieben da schon allein meine finanziellen Grenzen einen Riegel vor, was in gewissem Sinne ja auch eine Art Schutz für mich darstellt. Faktisch ist es schön verrückt, was ich da vorhabe. Wenn jetzt jemand behauptet, das würde ihn überraschen, dann muss ich leider sagen, kennt er mich schlecht. Sehr schlecht. Es braucht auch keiner versuchen, mich davon abzuhalten, nur weil es nicht in die eigene Vorstellungswelt passt. In meine Vorstellungswelt passt nicht, als Heimchen am Herd zu leben.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, Pachu nichts von meiner Reise zu erzählen, bis zu meinem Touchdown Freitagnachmittag in Denver. Und dann so "hey amorcito, que haces? would you please come pick me up from the aeropuerto?" Oder gar zu ihm nach Hause ... ich habe ja schließlich einen Wohnungsschlüssel für daheim. Und ja, seine Wohnung ist daheim für mich. Er nennt sie unsere Wohnung. Schließlich hat die Bebiline sogar ein Bett da stehen.
Jedenfalls hatte ich vorgehabt, ihn mit meiner Reise zu überraschen, aber ... ich kann doch nicht solch eine riesige Neuigkeit für mich behalten, wenn ich vor Vorfreude beinahe platze. Zumal ich ... netten Eltern sei Dank ... den eigentlich freien Christi-Himmelfahrts-Donnerstag arbeiten darf, damit ich den Freitag die Woche darauf die Krippe schon einen Tag früher dicht machen kann und als Anreisetag benutzen.
Jedenfalls konnte ich gestern die Klappe nicht halten, und habe Pachu doch gesagt, dass ich komme, ist ja so schon Überraschung genug. Zumal ich sicherstellen muss, dass er dann ja nicht arbeitet. Wäre ja schön doof, wenn er dann das Wochenende schaffen würde. Und was soll ich sagen ... ich bin überzeugt, dass es richtig ist, dass ich fliege. Um mir selbst Klarheit zu verschaffen, um die Dinge, die mir auf dem Herzen liegen, ordentlich zu klären, und natürlich, schlicht und einfach, um zusammen zu sein. Aber ich werde niemandem davon erzählen, hier. Geht keinen was an, meine Reise. Die Sitzplätze sind reserviert, nun muss ich nur noch einchecken. Diesmal ohne ESTA-Gedöns für die Bebiline, kurze Schlange am Flughafen. Auf den beiden Flügen lesen, lesen, lesen - Zeit für mich!
Und Pachu? Freut sich wie ein kleines Kind, und überschlägt sich selbst an Ideen und Planungen. Ich sehe schon, keine Zeit für Jetlag! :)
Er war erst enttäuscht, dass ich ohne die Bebiline komme, weil er sie über alles liebt. Aber auch hier bin ich überzeugt, dass es richtig ist, sie nicht mitzunehmen. Abgesehen von dem Stress für sie, den eine solche Reise mit sich bringt, und den Kosten, brauche ich einfach mal Zeit mit meinem Mann für mich alleine. Voll egoistisch meine eigenen pilas aufladen. Einfach nur.

Sonntag, 1. Mai 2016

Tatort

Ach Herz, werde bitte wieder ganz! Ich brauch dich noch.
Und Rest vom Körper auch.
Ich möchte keine Schmerzen mehr haben.
Hirnsturm.
Achterbahn der Gefühle.
Wehe Füße. Zappelbeine. Eincremen ohne Ende.

Frei wie ein Luftballon im Wind.
Ungehalten
Haltlos
Ausgeliefert
Ohne Einfluss

Angst vor dem, was kommt.
Angst vor dem, was ist.
Was macht mein Körper mit mir?
Durst.

Heiß. Abkühlung.
Tagsüber gedöst, nun bin ich wach.

Übergroße Sehnsucht nach meinem Mann. Trotz allem.
Ich würde ihm so gerne einen Brief schreiben. Aber wie schreibt man einen Text, wenn einem die Worte fehlen?!

Es wäre richtig für meine Beziehung zu meinem Mann zu fliegen. Theoretisch wären beide Kinder gut untergebracht. Zusammen. Die Bebiline war noch keinen einzigen Tag von mir getrennt. Es wird mir das Herz heraus reißen, ohne sie zu sein. Aber es geht nicht anders. Will ich das wirklich?

Paloma Negra

Grauenvoll, wenn der Mensch, mit dem man zusammen ist, weil man ihm am meisten liebt auf der Welt, fremdzugehen unterstellt. Ich bin doch im Paradies mit ihm, warum?! Eventuell habe ich diesen Scheiß tatsächlich selbst zu verantworten. Nicht, weil ich mich etwa mit einem anderen Mann vergnügt hätte, sondern weil ich mich verdammt blöd ausgedrückt habe. Vielleicht wäre es tatsächlich gut, wenn ich hinfliegen könnte.

Inzwischen habe ich einen großen Teil Wäsche erledigt, die riesige Matratze in meinem Bett rumgewuchtet, damit sich der Schaum mal an anderer Stelle an mich erinnert, das Bett neu bezogen, geduscht, mit der Bebiline gespielt, Thunfischnudeln zu Mittag gekocht. Jetzt haut's mich gerade zusammen. Zum Glück macht die Bebiline jetzt Mittagsschlaf. Unten ist Chaos. Ich bin krank. Bett. Rien ne va plus. Alles aus.