Sonntag, 13. April 2014

Auf gepackten Koffern

Unsere Reise vollzieht sich mehr mental als sonst was. Nach außen sieht man 'nur' neue Fußböden im Haus. Aber für meinen Sohn und mich ist es der Startschuss in eine neue Zukunft. Die letzten Monate und Jahre ging es bei Beelze-Sohn und mir in jeder Hinsicht sehr turbulent zu. Nicht nur der Auszug des Beelze-Mannes letztes Jahr. Das alles gipfelte im November/Dezember mit meiner Schwangerschaft, und den damit verbundenen Umständen - der Trennung vom Beelze-Ex und den damit verbundenen Horror-Umständen.

Die letzten Monate, Wochen und Tage habe ich geschuftet wie ein Ackergaul, weil mir bewusst wurde, wie weit ich mich von dem entfernt hatte, was mich selbst ausmacht. Durch die Schufterei habe ich die Voraussetzungen dafür geschaffen, wieder die zu sein, die ich bin. Bei Weitem nicht perfekt, aber mit mir selbst im Reinen. Die, die weiß, was für uns gut ist. Ich weiß zwar nicht genau, was da alles auf mich zukommt. Aber es macht mir keine Angst, weil es die Konsequenzen aus MEINEN Entscheidungen sind. Zu denen stehe ich. Immer. Egal, wie abwegig andere Menschen meine Entscheidungen finden.

Die Gespräche, die Beelzesohn und ich führen, sind sehr ... tief. Nicht das, was man von einem 7-Jährigen erwartet. Aber die Tatsache, dass er sich mir in dieser Weise öffnet, spiegelt unser sehr enges Verhältnis wider. Auch er hat einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass wir sowohl mentalen als auch gewaltige Mengen tatsächlichen Ballast abwerfen konnten.

So hat auch er einen großen Anteil an allem, was wir erreicht haben, um - ab morgen - in unser neues Leben zu starten. Es sind 'nur' die Böden, Äußerlich. Aber wir haben so viel alten Krempel entsorgt. Er hat unterm Strich nicht mehr wirklich viel Spielzeug. Seine Entscheidung. Kleiner Minimalist. Von manchen Dingen haben wir uns schnell getrennt, bei manchen brauchte es eine Art 'Prozess'. Das alles haben wir jetzt abgeschlossen.

Am Freitag hat Beelze-Oma ihn zu sich geholt, morgen rücken die Handwerker an. Wenn die Böden drin sind, wollen wir nur die nötigsten Sachen wieder heraus holen, erst mal die dann entstandene Leere genießen. Und dann Stück für Stück einrichten mit nur den Dingen, die wir wirklich brauchen, Babyzimmer einrichten ... . Das habe ich gestern eigenhändig 6 Stunden lang gestrichen (großes Zimmer). Und dann darf Beelze-Bebi kommen. Gar kein Schritt für die Menschheit, ein riesengroßer für uns - ein neues Leben eben.

Heute dann noch 'letzte Reste' erledigen, kleine Aufräumarbeiten. Ich sitze am Ausgang eines Labyrinths, durch das ich jahrelang geirrt bin, auf einer Bank in der Sonne, lasse die letzten Jahre Revue passieren, und muss morgen nur noch diesen einen Schritt hinaus gehen. :)

Heute morgen wurde mir denn auch bewusst, welchen Namen ich meiner Tochter geben soll. Damit schlage ich mir selbst Wurzeln, die so lange gefehlt haben. Eigentlich Eltern-Aufgabe - Wurzelpflege.

Schönen Sonntag und viele liebe Grüße,

Die Beelze

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