Dienstag, 30. Dezember 2014

Zurückwerfen

So, nun ist es einmal an der Zeit, euch vielen lieben Mitleserinnen und -lesern Danke zu sagen, dass ihr Fridolin, Bebi und mich auf unserem Weg begleitet.

Danke auch, einmal mehr, für die vielen 
lieben, 
mich nachdenklich machenden, 
Denkanstöße gebenden, 
positiven, 
die bestärkenden, 
die 'wahrnehmenden'
Rückmeldungen,
die ich nicht nur an dieser Stelle in diesem Jahr von euch bekommen habe.

Danke für die vielen Momente, die ihr mit mir geteilt habt ... 
vom schwärzesten Tag meines Lebens auf der einen,
bis hin zur Geburt von Beelzebebi.

Tatsächlich schreibe ich hier weniger bis gar nicht, um irgendjemanden zu unterhalten, sonst wäre dieser Blog falsch. Eine Fassade. An dieser Stelle schreibe ich die Dinge, wie ich sie erlebe, um mich selbst zu reflektieren, frei zu machen von belastenden Dingen, um mein Handeln mit Abstand überdenken zu können. Viele dieser traurigen Momente, oder die ein oder andere Lästerei kann man im wahren Leben da draußen gar keinem Menschen erzählen, ohne zwangsläufig in irgendeine Psycho-Schublade zu geraten.
Umso mehr freue ich mich, wenn so viele von euch hier teilhaben, in Form von lesen oder auch das angesprochene Feedback, und in diesem Jahr die Freude teilen über meine herzallerliebste kleine Tochter. Vielen Dank dafür!! Kommt gut ins Jahr 2015, dann sehen wir uns wieder!!

Herzliche Grüße,
Eure Beelzefrau <333

Die Muffe

Ein bisschen geht mir ja schon die Muffe ... in etwas weniger als zwei Wochen werde ich in einen neuen Lebensabschnitt starten - nach so vielen Jahren, die ich nicht berufstätig war (nein, ich lag nichts und niemandem auf der Tasche außer mir selbst!!!!!), endlich wieder Arbeit! Ich freue mich so sehr. Die Menschen, mit denen ich zu tun haben werde, sind nett - das Verhältnis scheint zu passen, ich habe mir die Leute selbst ausgesucht. Ich habe den zeitlichen Rahmen für meine Arbeit selbst gesteckt, so dass ich, bis sich das eingespielt hat, erst mal 'nur' Montag bis Freitag arbeiten werde. Ich bin überzeugt, dass auch Bebi das gut tun wird, ich habe sie ja bei mir, und dass das mit Fridolin auch funktionieren wird. Auch ihn habe ich dann nach seiner Schule (die ja für ihn irgendwie auch Arbeit ist) bei mir. Genug Zeit für alles, hoffe ich. Ganz genau sagen kann ich's noch nicht, aber ich vertraue einfach darauf, dass es gut funktionieren wird. Dass auch Zeit für mich bleiben wird.

Es hat Klick gemacht, als ich irgendwann im Oktober unseren Familienplaner und meinen Taschenkalender für 2015 kaufte und (!) bereits mit allen verfügbaren Terminen einrichtete. Ich gestehe: eigentlich bin ich gegen Weihnachtsartikel im Sommer, Osterhasen in den Läden gleich nach Weihnachten und Kalender fürs kommende Jahr noch während das andere kurz nach der Hälfte vorbei ist. Dieses Jahr tat es mir gut, zu akzeptieren: 2014 ist das, was es ist. Irre, abgefahren, Hardcore, kräftezehrend. Aber es ist, wie es ist. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich meine beiden Kalender und somit mein 2015 einrichtete, ging mein Blick in die Zukunft, und ich konnte gleichzeitig inneren Frieden schließen mit diesem 2014. Was nicht bedeutet, dass ich seitdem in freudiger Erwartung auf 2015 nur noch dahinvegitiere. Im Gegenteil: seitdem lebe ich auch mein 2014. Komisch.

Was mir allerdings gewaltig Muffesausen macht, ist die Tatsache, dass ich in wenigen Tagen anfangen werde zu arbeiten, und dafür noch so gewaltig viel zu tun ist. Ich wollte zum Zeitpunkt meines Neubeginns deutlich weiter sein mit Tabula Rasa. Ich wollte "rein" starten. Ohne Altlasten. Abgeschlossen. Unser Wasserschaden nach der Heizungswartung macht mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Zum Einen hat es mich verdammt viel Zeit gekostet, die ich mit Handwerkern, putzen etc verbringen musste, anstatt die letzte Zeit meiner beruflichen Untätigkeit bewusst mit meinen Kindern genießen zu können. Nun kommt die neue Arbeit, und mir fehlt der Abschied. Stattdessen Lärm hier, Chaos. Zum Anderen wollte ich 'perfekt' in die neue Arbeit starten. Mehr erledigt haben, als jetzt erledigt ist, Dank der Wasserschaden-Scheiße. Eventuell schaffe ich noch irgendwie, das hier alles zu wuppen, bevor es los geht.  So unabgeschlossen macht es mir Bauchweh. Dazu braucht es eine gewaltige Hauruck-Aktion. Dann könnte ich mit einem besseren Gefühl in die neue Arbeit starten.

Schneeflöckchen

Weihnachtsferien.
Zwei Wochen keine Schule.
Die Zeit genießen, bevor Bebi und Bub aufwachen.
Das Risiko eingehen, dass das viel früher geschieht, durch die Tatsache, dass ich es hier 'laut' ausschreibe.
Ich liebe sie, alle beide, abgöttisch.
Wenn ich überlege, wo ich ich letztes Jahr um diese Zeit war.
Auch hier zu Hause mit Fridolin.
Aber dem Tod näher als dem Leben.
Der absolute Tiefpunkt meines Lebens jährt sich erst in einer Woche.
Just an dem Tag beginne ich mit meiner neuen Arbeit.
Meinem neuen Lebensabschnitt.
Auch dadurch kann ich das Geschehene noch einen Schritt weiter abhaken.
In dem ich ein Zeichen setze. Für mich selbst.

Auch deshalb mag ich die ruhige Zeit morgens, noch bevor alle wach sind.
Zeit für mich.
Und meine Gedanken.
Bewusst alleine sein.
Kurz auf dem Sofa sitzen.
Innehalten.
Dem Schnee beim Fallen zusehen.
Den Alptraum der vergangenen Nacht abschütteln.
In letzter Zeit genieße ich auch, das ein oder andere Mal alleine und in Ruhe zu frühstücken, und nachher eben mit Fridolin nochmal am Frühstückstisch zu sitzen.

Vielleicht schaffe ich in der Zeit auch schon ein bisschen Arbeit. Es macht mich ein bisschen freier, wenn dies oder das schon erledigt ist, bevor die Kinder aufwachen. Es soll aber nichts Lautes sein, damit keiner aufwacht. Wenn ich keinen Lärm produziere, bin ich selbst auch leise in mir drin. Eine Ruhe, die mir Kraft gibt für den Tag.

Danach freue ich mich, wenn der Bub verschlafen aus dem Hochbett steigt, ins Bad schlurft und ... "Guten Morgen, Mami!"

Sonntag, 28. Dezember 2014

Sonne im Herzen

Strahlender Sonnenschein heute,
frischer Pulverschnee.

Fridolin's nur Lust auf Spielplatz mit seinen Freunden stand meinem absoluten Bedürfnis gegenüber, hier raus zu kommen. Gestern habe ich den ganzen Abend Flüge nach Mexico gesucht. Wenn, dann steigen wir in einen All-Inclusive-Flieger nach Cancun, und lassen uns dort abholen oder fahren mit dem Bus weiter. Das erspart Umsteigen und so vieles mehr. Keine Lust auf irgendeinen Hub alleine mit zwei Kindern ... Paris, Amsterdam ... Iberia ist sowieso ausgeschlossen. Nein, ganz rational gesehen, ist ein Urlaub 2015 nahezu ausgeschlossen, zumindest eine Flugreise mit Fridolin und Bebi.
Wenn schon nicht nach Hause, dann beschloss ich heute, zumindest hier aus der Stadt rauszufahren. Sehnsucht nach RAUS! Das Schöne an dieser Stadt ist, dass man in maximal 20 Minuten irgendwo im Grünen/in der Natur ist, wo's schön ist. Ich mag das gerne: in der Stadt wohnen mit allen Annehmlichkeiten, aber der Option, schnell 'raus' zu kommen. Landleben auf Dauer wäre ja nichts für mich. Nicht hier in Deutschland. Ich habe mal ein Jahr auf dem Land gewohnt ... . Ne, also ne.

Heute dann jedenfalls raus ins Weiße. Natur. Schnee. Sonne. Wald. Durchatmen. Viel Spaß. Fridolin nahm sogar seine kleine Schneeschaufel mit, damit bauten wir dann eine Burg. Bebi schlief die gesamte (!) Zeit, als wir unterwegs waren, bis wir wieder nach Hause kamen. Glücklicherweise habe ich Fridolin zu seinem Glück gezwungen. Es tat so gut, draußen gewesen zu sein. Luft. Durchatmen. Keine Häuser. Natur. Den Kopf ein wenig freier bekommen.

Bewusst sein

Juhu, gerade eben habe ich etwas einfach gemacht, was ich schon seit langer Zeit tun wollte ... .
Im Prinzip eine weitere Baustelle eröffnet. Aber keine, die in irgendeiner Weise belastet.
Spektakulär.
Genial.
Eine, die mir hilft, eine andere Baustelle weiter zu bearbeiten. 
Minimalismus.

Samstag, 27. Dezember 2014

Falling into pieces

It's over.
It will never be the same again.
Tränen.
Sturzbäche.
In meinem Inneren.
Ich, die Unsicherheit in Person.
Bis gestern war alles gut, so einigermaßen.
Dann kratzte jemand an der Oberfläche.
Und die Fassade fällt in sich zusammen.
Die Unsicherheit, die sich wie eine Schlinge um meinen Hals legt und bei jeder Bewegung fester zusammen zieht.
Was bleibt, ist ein Häuflein Ich.
Klein, unscheinbar, durchsichtig.


Thoughts Running Through My Mind

Da denkst du, alles ist wie immer, sitzt gemütlich im Wohnzimmer auf dem Sofa und wartest, dass das Bebi aufwacht - zack schläft's durch. Im Wohnzimmer auf dem Sofa. Juhu. Wehe ich hätte sie kurz nach dem Einschlafen leise nach oben befördert, dann wäre sie aufgewacht und nie wieder eingeschlafen. Nie! Wieder! So saß ich drei Stunden auf dem Sofa und guckte zu, wie sie nicht aufwachte. Lief ja wie am Schnürchen. Letzten Endes habe ich Bebi dann doch nach oben transportiert, und sie schlief tatsächlich bis halb fünf Uhr früh. Durch. Die erste Nacht seit WOCHEN!!! Wie genial! Da wäre ich ja lange gesessen, bis sie aufgewacht wäre. Schlaf wieder so schön, Bebi ... bitte. <3
Unter Umständen wäre ganz schlau gewesen, sie vor dem Schlafen nochmal gewickelt haben - so ich denn gewusst hätte, dass sie nicht nur ein Nickerchen macht -, denn was sich mir um 4.30 Uhr bot, verbuche ich mal als unser private Pamperloo. Das mit den Fläschchen ist ja auch so eine Sache ... wenn ihr irgendjemand vielleicht mal verklickern kann, dass das mit dem Trinken nicht läuft, wenn sie auf der Seite liegt?!

Tja nun ... und ich? Ich bin motiviert bis in die letzte Faser, hier im Haus weiter am Thema 'Minimalismus' zu arbeiten. Am Liebsten würde ich gleich sofort starten! Als Kontrapunkt dazu ist mir heute massivst schwindelig, so mit Wackelpudding in den Knien, wenn ich aufstehe, und schwarz vor Augen, in regelmäßigen Abständen überkommen mich Übelkeit und Gänsehaut. Keine Ahnung, was das nun wieder soll. Jedenfalls kann ich so nicht tun, was ich möchte. Ob meine Medikamente anschlagen? Ich weiß es nicht ... . Ich hoffe so sehr, denn die Angst, eines Tages an der Dialyse zu hängen, ist ... vorhanden.

Immerhin: Bebi ist gut drauf, liegt auf der Krabbeldecke, spielt und brabbelt vor sich hin, der Bub liest und liest und liest ... - so weit alles unkompliziert. Ich habe inzwischen damit begonnen, Wäsche zu waschen, sämtliche Einkaufslisten für Abokiste, Supermarkt und Bioladen gemacht und abgeschickt, und im Kopf damit begonnen, aufzulisten, was ich alles aussortieren werde, wenn der Gebrauchtwarenhof die nächste Haussammlung macht. Da kommt allein in Gedanken so einiges zusammen, was ich los haben möchte, ohne dass ich gestartet hätte, das Zeug in Kisten zu packen. Juhu. So, dann sind Kichererbsen eingeweicht für den Salat heute abend. Plan war eigentlich, Brot zu backen, aber der Teig geht nicht wirklich auf. Hm. Backmischung. An mir liegt's nicht, ohne Backmischung funktioniert's immer. Backen wir halt einen Stein, auch gut. Die Kichererbsen sind eingeweicht, heute Abend gibt's Kichererbsensalat, Waschmaschine läuft. Ach ja, aus der 'Krusch-Schublade' in der Küche habe ich dem Bub unser Plastikdosensortiment hingestellt, damit endlich mal alle Dosen ihren Deckel finden, und die dazugehörigen weggeschmissen werden können. Ach ja, außerdem habe ich begonnen, Fred's Plastiktütensammlung aufzulösen ......... . In unserem Keller befindet sich eine Sammlung von Abertausenden Plastiktüten aus dem Supermarkt, ein Vorratslager an Gelben Säcken, das uns mit Sicherheit über die nächsten 300 Jahre bringen wird .... . "Kann man ja mal brauchen". Für wenn mal Außerirdische die Erde einnehmen, und wir ganz schnell noch Gelbe Säcke rausstellen müssen ... ?!

Und sonst? Zur Zeit ist 'viel, laut und schnell' angesagt im Äußeren. Nichts, was meinem Wesen wirklich entspräche. Dient wohl dazu, irgendetwas in meinem Inneren zu überdecken, dafür zu sorgen, dass irgendetwas nicht an die Oberfläche kommt ... . Schmerzen. Traurigkeit. Angst. Mist. Wenn Menschen nett zu mir sind. Wenn mir jemand Hilfe anbietet. Wenn mir jemand nette Dinge sagt. Tut weh. Unendlich weh. Nett zu anderen Menschen sein, anderen helfen - kein Problem. Aber das Gleiche für mich anzunehmen. Geht nicht. Schmerzt zu sehr. Viel zu sehr. Da kann ich definitiv nicht mit umgehen. Zack und weg. Situation zerstören. Geht nicht anders. Seid einfach scheiße zu mir, das kenne ich, damit kann ich umgehen.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Oh du fröhliche ...

25.12., 10.45 Uhr. Der Bub ist mit Fred zu seinen Eltern gefahren, Bebi liegt, wenn auch nicht schlafend, zumindest leise in ihrer Wiege. Zeit für mich, um zu reflektieren. Wichtig - es ist so viel passiert!

Nachdem ich am 23.12. abends nach meiner Nach-OP noch zu beömmelt war, um das Chaos zu beseitigen, dass die Handwerker und Maler hinterlassen hatten, die hier die Trocknungsmaschinen aufgebaut hatten für unseren Wasserschaden, während ich zeitgleich in Narkose hinweg driftete, hatten wir eben gestern morgen ungleich mehr zu tun. Ich hatte mir allerdings noch am Abend einen genauen Plan zurechtgelegt, was alles noch zu tun wäre. Plan war, dass ich früher aufstehe, und weil ranklotze, während die Kinder ausschlafen. Wie das eben so ist mit Plänen ... stille Nacht, heilige Nacht, keiner schläft, alle wach ... . Mist. Wenn Bebi wach ist, kann ich nicht gut ranklotzen, dann braucht sie mich meistens. Zum Glück hatte ich meinen Weihnachtsgroßeinkauf (?) schon viele Tage zuvor über Internet beim örtlichen Supermarkt erledigt. Die Bestellung kam dann auch prompt gegen 8.30 Uhr, als wir gerade fertig gefrühstückt hatten. Genial - kein Rumgefahre, kein mit zwei kleinen Kindern im Supermarkt-Chaos stehen, mit womöglich genau dann hungrigem Bebi, kein Gedränge nichts. Alles frisch am Heiligabendmorgen, und ich tiefenentspannt. Nur bezahlen und bei mir zuhause einräumen - fertig. Dazu so freundliche Menschen, die das Zeug lieferten. Bei Rewe haben sie auch einen Lieferservice, aber das sind irgendwelche Angestellten, die einem das Zeug lieblos in den Korb knallen und fertig. Die gestern ausgeliefert haben, sind die Familie, die den Supermarkt betreibt selbst - ganz anders! "Schaun Sie, ich habe Ihnen den anderen Schnittlauch eingepackt, der war besser."
Dann war ranklotzen angesagt ... aufräumen von oben nach unten ging einigermaßen zügig, weil unser Hausstand mittlerweile doch ganz gut reduziert ist (wenn auch noch nicht komplett fertig). Danach war putzen angesagt - dem Bub habe ich 0,10 € pro Stufe gezahlt. Doppelt - erst mit Neutralreiniger, dann mit Emsal für geöltes Holz, plus eine Prämie in Aussicht gestellt für wenn er durchhält. Alles in Allem 10€ für eine wirklich großartige Hilfe. Treppeputzen ist für ihn leicht und keine Überforderung, und mir eine tatsächlich riesige Hilfe, nicht bloß ABM für den aufgedrehten Bub. Er hat das zum ersten Mal gemacht, und ich habe mir gedacht, wenn die Putzfrau 10€ pro Stunde bekommt und ich mich trotzdem rumärgern muss, zahle ich sie lieber ihm, und weiß, dass er's tatsächlich besser macht als sie. Hm. Dann bleibt das Geld lieber in der Familie. Gezahlt habe ich ihm das als Belohnung, weil er ansonsten auch freiwillig viel hilft. Umgedreht ... wenn ich überlege, wieviel ich als kleines Mädchen daheim mithelfen musste. Es hat mir nichts geschadet. Im Gegenteil. Nichts, was mich überfordert hätte. Eben meinen Teil beitragen. Das müssen die meisten überbehüteten Kinder heutzutage gar nicht mehr. Gleichzeitig möchte ich Fridolin aber ja auch nicht ausnutzen, deshalb habe ich ihm eben etwas gezahlt. Er hat keinen festen 'Job' hier im Haus, mir ist wichtiger, dass wenn ich ihn mal spontan um einen Gefallen bitte, er dann mithilft - was er auch ohne Murren(!) tut. Da ist Verlass drauf. Mir ist wichtig, dass das so bleibt. Dann gibt's lieber für so außergewöhnliche Aufgaben wie Treppenputzen ein Taschengeld. Derweil hatte ich den Rücken frei, um die Küche zu putzen und und und ... den ganzen Rest eben. Baby spielte derweil auf der Krabbeldecke.
Als nächstes ging's weiter mit Kinder baden und duschen,
kleines Mittagessen (Brot),
danach ging's langsam zum festlichen Teil über - den Tisch fürs Weihnachtsessen festlich eindecken. Traditionell macht an Heilig Abend der Adventskranz aus dem Wohnzimmer Platz für den Baum, und bildet den Mittelpunkt für unsere Festtafel. Dieses Jahr hatte ich verstärkt das Bedürfnis danach, keine Arbeit in dauernde Dreckbeseitigung investieren zu müssen - einen nadelnden Baum, deshalb gab's statt eines klassischen Adventskranzes ein nadelfreies Gesteck aus Birkenstämmen mit (grünen - ach) Samt-Schleifen außenrum und drei Tannenzapfen davor. Clean und doch festlich. Fridolin wünschte sich einen Christbaum - klar. Aber auch da hatte ich ehrlich gesagt keinen Bock, viel Geld für auf abertausende trockene Nadeln auszugeben, und am Schluss muss man den doch wieder wegschmeißen. Meine Mutter hatte vor circa 25 Jahren einen "Weihnachtsbaum" aus rostigem Eisen in der Brigitte bestellt (echt jetzt). Den hatte ich mir geschnappt, als sie ihn aussortierte. Den haben wir mit Teelichtern dekoriert, mit einfarbig roten Glas-Christbaumkugeln und dazwischen wunderschönen alten Christbaumschmuck, den Fridolin sich aussuchen und befestigen durfte. Am Schluss war er nach eigener Aussage auch nicht weniger glücklich als mit nadelndem Christbaum - strike! Abgesehen vom Dreck hatte ich auch den Drang danach, festlich zu dekorieren, ohne das Auge, und damit den ohnehin vollen Kopf noch weiter zu überladen. Ferien auch fürs Auge, und es sieht trotzdem sehr sehr festlich aus. Dafür haben wir eine richtig tolle Krippe. Mit echten handgeschnitzten und -bemalten Holzfiguren aus Südtirol. Da gibt's jedes Jahr ein Tier oder Männchen dazu, dann bin ich pleite. Zum Dekorieren haben wir immer schöne ausgelassene Weihnachtsmusik. Ich brauche das, das sind eben meine Wurzeln.
Zum Schluss habe ich mich noch schön rausgeputzt - gut fürs Ego. Um 15 Uhr war Zapfenstreich, dann ging's ab in die Kirche zum Krippenspiel.
Der bisher größte Auftritt vom Bub - und die Kinder machten das alle ganz großartig!! Bei Fridolin saß der Text, er hatte alle seine Einsätze und sprach laut und deutlich. Wow! Und Bebi kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, strahlte bis über beide Ohren, hüpfte vor Aufregung - die vielen Lichter, die vielen Menschen, Musik ... . Und wir hatten einen 1a-Sitzplatz, die Eltern der Krippenspieler dürfen in der überfüllten Kirche reservieren. Jeder wie er's verdient. ;)
Und ja, Fred und ich haben unser Verhältnis nun so weit geklärt, dass wir tatsächlich zusammen Weihnachten gefeiert haben. Friedlich. Ausgelassen. Lustig. Wunderschön. Toll! Muss man auch erst mal schaffen, das.

Zuhause hatte sich Fridolin gewünscht, mit mir zusammen unser Festessen zu kochen. Genau genommen hat er mehr gemacht als ich (zumindest die Knoblauchcremesuppe). Ich habe tatsächlich ein Rezept mit 16 Knoblauchzehen gefunden. Während die leise vor sich hin köchelte, schnell mit Fridolin Geschenke verpackt - 'Dank' OP, Nach-OP, Nierenzeug und Wasserschadenscheiße ging das eben nicht vorher, aber so war er immerhin eine Weile beschäftigt. Die Knoblauchsuppe schmeckte ganz hervorragend. Danach kurze Pause, ich kochte Steinpilzrisotto. In Perfektion. Echt jetzt. Wenn ich was kann, dann ist es kochen. Steinpilzrisotto. 11 von 10 Punkten. ;)

Nach dem Essen verzog Fred sich mit Bebi und Fridolin ins Kinderzimmer, während ich meinen Teil der Geschenke, und die sämtlicher Verwandter unter dem Weihnachtsbaum drapierte. Danach übernahm ich im Kinderzimmer, während Fred drapierte, die Teelichter am Weihnachtsbaum anzündete und das Christkindglöckchen klingelte. Äh, das Christkind natürlich. Nein, Fridolin glaubt seit zwei Jahren nicht mehr an Osterhase, Christkind, die ganze Kompanie. Zuerst lasen wir die Weihnachtsgeschichte, Fridolin spielte ein, zwei Weihnachtslieder auf der Gitarre, dann gab's Plätzchen und Geschenke satt ... . 
Für den Bub die Tatsache, dass er ein Baumhaus bekommen wird, Kalender, Legoplatten, Brause, zwei Bücher ("Oskar und das Geheimis der verschwundenen Kinder" und "Die sagenhafte Saubande"), Stifte und und und. So toll, dass selbst von meiner Großverwandtschaft so viel für uns kommt. Nicht die Geschenke an sich, auch nicht die Menge, sondern die Tatsache, dass wir eine Familie sind. Selbst meine Großtanten schenken Fridolin (und nun auch Bebi) etwas. Fridolin brachte es auf den Punkt: "So schön, dass sie an uns denken!"
Das Mama-Christkind brachte Bebi eine Schatulle mit Spieluhr - wenn man die aufklappt, dreht sich ein kleiner Drache zu einer schönen Melodie. Außerdem schenkte ich ihr ein Buch mit CD - "Die Moldau" ist/war Hannes' Herz-Stück. Ich möchte schon, dass sie sich später einmal anhand bestimmter Dinge vorstellen kann, was er so mochte, wie er war. Er ist immerhin ihr Erzeuger. Vor einiger Zeit hatte ich dafür ja mal eine schöne Kiste angelegt. Mal sehen, vielleicht hat sie später auch gar kein Interesse daran? Wobei ich mir das nicht vorstellen kann. Wenn doch, möchte ich ihr mit diesen Gegenständen helfen, sich eine Vorstellung zu machen. Eigentlich braucht ein Bebi ja kein Geschenk. Aber ich dachte, Musik versteht auch ein Bebi schon, und da hat sie länger was von. Außerdem bekam sie von der Freundin (!) meiner Großtante ein paar selbstgestrickte Schühchen für die Taufe, von Fred!!!! einen Schutzengel für ihr Zimmer, und von ihren Patinnen einen wunderschönen Greifring aus Holz mit Stoff außen dran, und - das tollste Geschenk des Abends: von Fridolin ein Sigikid-Kuscheltier. Das hatten wir Anfang Dezember schon in einem Spielzeugladen gekauft. Nein - ER hatte das gekauft. 30 € von seinem ersparten Taschengeld, den Rest gab ich dazu. Weil er ihr etwas schenken wollte, wovon sie ganz lange etwas hat, und damit sie nie vergisst, dass er sie lieb hat, wenn er mal nicht da ist, oder sie woanders. Seine Worte.

Fridolin's Highlight ist natürlich das Baumhaus - das er allerdings ja noch nicht hat, und ein von meiner Großtante ausrangiertes Keyboard. Genial!

Abgesehen davon gab's noch so einiges an Krusch, auch von meiner Großtante. Ein bisschen sieht das so aus, als geht es auf ihr Lebensende zu, und sie verschenkt schon mal so Dinge, die ihr am Herzen liegen. Autsch. Sie ist, außer meiner Mutter, die einzige Verwandte hier in der Nähe, und wir haben schon immer ein sehr gutes/enges Verhältnis gehabt, deshalb ist sie auch meine Firmpatin.
Zeitgleich rief gestern eine alte Bekannte (im wahrsten Sinn des Wortes) von zu Hause an, dort, wo meine Mutter lebt. Sie war früher einmal unsere Nachbarin gewesen, wir haben immernoch Kontakt. Sie sprach auf den Anrufbeantworter, ich war leider grade nicht da, als sie angerufen hatte. Was sie auf Band gesprochen hatte, rührt mich zu Tränen. Immernoch. Wieder und wieder. Sie kommt selbstverständlich gerne zu Bebi's Taufe. Wenn sie dann noch lebt. ... . Sie wird bald 93.

So überwältigend toll zu sehen, wer alles an einen (zurück-)denkt, grade wenn man eine große Krise (überstanden) hat, oder/und mit sich selbst oft arg am Hadern ist, und sich einsam fühlt. Der Gegenbeweis.

Ich habe übrigens auch Geschenke bekommen ... ganz viel Entspannungszeugs - aber keinen Babysitter. ;) Und von Fridolin etwas ganz Geheimes nur für mich. <333333333

Nachdem wir noch ausgiebig Fridolin's Keyboard ausprobiert hatten, war gegen 23 Uhr dann der offizielle Teil auch beendet. Ein Keyboard ist besser als gar kein Klavier. Immerhin Tasten unter den Fingern. Fridolin brauchte dringend, bei mir einzuschlafen - egal, ob Bebi nachts aufwacht, und es ob der Trocknungsmaschinen ziemlich ätzend ist bei mir. Hauptsache ich. Awww.

Der ganze Tag wäre zu perfekt gewesen, wenn meine Mutter nicht gegen 23 Uhr angefangen hätte mit Telefon- und SMS-Terror (....). Ja, sie ist alleine zuhause. Und es bricht mir einerseits das Herz, sie einsam zu wissen. Sie ist immerhin meine Mutter. Aber ihre Einsamkeit hat einen Grund. Für den sie selbst verantwortlich ist. Sie. Nicht ich. Es ist verdammt viel passiert im letzten Jahr. Sehr schlimme Sachen. Letztes Jahr um diese Zeit war ich dem Tod näher als dem Leben. Ich habe mich wieder aufgerappelt. Trotz aller widrigen Umstände. Deshalb lag meine Priorität, in Absprache mit einer anderen Tante, der Schwester meiner Mutter, auch eine wichtige Bezugsperson für mich, in einem friedlichen Weihnachtsfest für Fridolin, Bebi und mich. Ohne Spannungen zwischen meiner Mutter und mir, die sich auch auf die Kinder übertragen hätte. Ohne Beschimpfungen gegen mich.

So, Gedanken geordnet. Gut!

Sonntag, 21. Dezember 2014

Minimieren

So nun ... in einem einzigen Kraftakt den Heizungsraum leer geräumt. Was ein Act. Keine Ahnung, welche Maschinen, die am Dienstag da aufstellen wollen, daher muss ich den Krempel in Sicherheit bringen. Wenn die Trocknungsmaschinenfirma kommt, werde ich bei meiner Nach-OP sein, Fred macht den Leuten hier auf - ist ja auch sein Haus. Fred achtet aber nicht drauf, ob da jemand eine Schramme in die Wand macht oder an einem Eck von irgendeinem Schrank hängen bleibt, und selbst wenn, würde er sich lieber die Zunge abbeißen, anstatt was zu sagen - damit keiner streitet ... . Und das hat nichts damit zu tun, dass sich bei dem Zeug am Dienstag nicht ausschließlich um meine Sachen handelt, auf seine eigenen Sachen achtet er auch nicht. Umkehrschluss: aus welchem Grund sollte er auf meinen Krempel (oder den von irgendwem anderen) achten, wenn ihm sein eigenes Zeug schon so egal ist?! Lange Rede, kurzer Sinn: ich muss eben alles und noch viel mehr auf Seite schaffen, damit es keine böse Überraschung gibt, wenn ich nach Hause komme.

Genervt
Müde
Nicht müde genug
Viel zu warm
Bauchweh
Frustessen
vollgefressen
doofer Tatort
Bebi isst gar nicht mehr gescheit, spuckt viel, schläft nicht mehr durch - Teufelskreis
dem Bub ist's schlecht, schläft nun aber doch,
Bebi quengelt quengelt und ... quengelt

Ich hätte heute liebend gerne weiter mit dem Minimalismus gemacht - tabula rasa. Mir ist noch nach viel mehr Zeug einfach RAUSschmeißen, mich freimachen. Weg mit dem ganzen Müll, der mich einengt, der mir einfach nur noch auf die Nerven geht. Aber zum Einen muss ich mich ja schonen, zum Anderen bin ich viel zu sehr Pedantin, als dass ich den Schrott unsortiert entsorgen könnte - was die Sache wiederum verzögert. Immernoch die Nieren, mit den neuen Tabletten habe ich noch nicht mal angefangen, weil ich das Rezept noch gar nicht habe. Naja, und mit an mir klebendem Bebi geht's aktuell sowieso nicht wirklich.

Lagerkoller.

Charakter

Gezeter und Geschrei beim Essen,
kein guter Schlaf.
Keine Ahnung aktuell, wie ich das in den Griff bekommen kann.
Bebi trinkt nahezu jedes Fläschchen nur noch mit Hängen und Würgen und ganz viel Geschrei und Theater und wildem Gestrampel. Ein ganzes Fläschchen hat sie schon lange nicht mehr geschafft, spuckt dazu zur Zeit wieder mehr. Aber Hunger scheint sie trotzdem zu haben, Pastinake isst sie ja auch, die bleibt auch drin ohne spucken. Vielleicht sind das ja die Zähne, die langsam kommen, ich weiß es nicht. Ich habe ihr schon des Öfteren eine kalte Karotte aus dem Kühlschrank gegeben zum Lutschen, da fährt sie voll drauf ab, aber es kommt halt nix raus. Alles ein bisschen verquer. Die komische Esserei führt dementsprechend dann auch dazu, dass das mit dem Schlafen irgendwie nix Halbes und nix Ganzes ist - durchschlafen scheint sich erledigt zu haben.

Sie hat vom Wesen her so unwahrscheinlich viel von Hannes. Einen unheimlich starken Charakter, jetzt schon. Diese Aktivität. Ganz anders als Fridolin. Eindeutig Hannes' Handschrift. Komplett vorwurfsfrei. Ich habe ihn geliebt. Dazu stehe ich. Und würde es heute noch immer tun, wenn nicht passiert wäre, was passiert ist.

Das wollte ich eigentlich gar nicht zum Thema machen.
Würde die Bebiline nun schlafen, könnte ich hier liegen, dem Regen zuhören, weinen ....... .
Ich habe Sehnsucht nach weinen. Klingt komisch. Einmal musste ich weinen, als sie schon da war, das bekommt ihr gar nicht. Ping-Pong. Ich bin die, die Sicherheit gibt. Nicht nur anderen Kindern, komischerweise auch so manchen Freundinnen und Freunden im Bekanntenkreis. Wenn ich mal keinen Rat auf irgendwas weiß, keine Lösung für irgendein Problem, laufen sie wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend und suchen nach Orientierung. Ist so, kann ich nix machen. Nicht, weil ich alles weiß - geht ja gar nicht - aber weil ich mir eben auch in so mancher schwierigen Situation zu helfen weiß. Einmal hörte ich, wie Fridolin sich mit seinem besten Freund im Kinderzimmer unterhielt. Der Freund wollte irgendwas machen, sagte dann "Ich darf das nicht, weil mein Papa nicht weiß, wie das geht". Daraufhin sagte Fridolin "Wart mal, ich frag meine Mama, die findet für alles eine Lösung". Tränen in den Augen. Anscheinend schaffe ich ja doch, ihm mitten in dem für mich gefühlten Chaos, ihm und Bebi eine Grundsicherheit zu geben ..... . Immerhin.

Samstag, 20. Dezember 2014

Ih und bäh

So viele Gedanken in meinem Kopf, ich wünschte, ich wäre mal in der Lage, sie zu ordnen.
Was fehlt, ist die Zeit zu Traurigsein. 
Traurigkeit macht langsam. 
Langsam als Gegenpol zu dieser massiven Taktung der Ereignisse zur Zeit. 
Langsam ist, was fehlt, daher Sehnsucht nach einem kleinen bisschen Traurigkeit.
Nur so zum Druckausgleich. 
Danke für die Erkenntnis.

Tempomat

Whoa ne, wenn ich krank bin, müssen nicht wir nicht einen Gang zurückschalten. Du verstehst da was falsch. 
Wenn ich krank bin, bist du nicht automatisch mit krank.
Wenn ich krank bin, musst du die Verantwortung für deinen Krempel selbst übernehmen.
Wenn der Bub keine Socken mehr im Schrank hat, kann man nicht zurück schalten.
Mal ganz abgesehen davon bin ich 35 und nicht 75.
Und mal ganz abgesehen davon waren meine Großeltern mit 85 noch aktiver und agiler als du mit grade mal um die 40.
Einen Gang schaltet man nicht mal eben so zurück.
Einen Gang schaltet man zurück, wenn man zuvor etwas geleistet hat.
Etwas leisten (zu können) macht SPASS!!!!

Zurückschalten ist nicht gleich zurückschalten.
Zurückschalten ist nicht, alles stehen und liegen zu lassen - nach mir die Sintflut.
Dann funktioniert Zurückschalten auch nicht.
Zurückschalten gelingt mir gut, wenn ich zuvor bestimmte Dinge abgeschlossen habe. Haken dran - fertig. Wenn ich bestimmte (Tages-)Ziele erreicht habe. Wenn ich zuvor etwas getan habe, so dass die 'zurückgeschaltete Zeit' auch wirklich frei sein kann von "Ich müsste eigentlich noch".
Deshalb kann ich heute auch in Ruhe 'krank' sein, auch wenn ich mich nicht unbedingt schlecht fühle. Die Nieren tun halt weh. Ok. Sakrisch weh. Aber noch immer nicht so, dass ich deswegen in die Knie gehen würde. Auch irgendwie komisch. Wenn man krank ist, ohne dass es einem schlecht geht, fühlt man sich eher verleitet, doch wieder ranzuklotzen. Also bei mir ist das so. Oft. Heute nicht. Heute darf ich ausruhen - krank sein, ausruhen, gesund werden. Die einzige Unternehmung ist, den Bub zur Krippenspielprobe bringen und bisschen Wäsche. Eventuell. Wobei 'gesund werden' ... da der Arzt erst gestern Mittag anrief mit meinem erneuten Untersuchungsergebnis, bekomme ich das Rezept vermutlich irgendwann am Montag oder Dienstag zugeschickt. Bis dahin bin ich, abgesehen von Schmerzmitteln, ohne Medikamente, die mich irgendwie voranbringen (gesund machen).

Die letzte Zeit habe ich viele Haken gemacht. Nicht nur an kleinere Etappenziele. Auch größere Projekte sind abgeschlossen, oder werden in nächster Zeit fertig. Wow - ein wahrlich erhebendes Gefühl!

Dies und Das

Guten Morgen, Welt!

Kein hochtrabender Post. Frühstückstisch ist gedeckt, Brötchen geholt, dies und das erledigt, Waschmaschine läuft, Bebi auf der Krabbeldecke, noch nicht alle wach. Warten, bis alle ausgeschlafen haben, so lange die Ruhe genießen, kurz innehalten für diesen und jenen Gedanken.
Heute scheint ein sonniger Tag zu werden. Außer Probe fürs Krippenspiel steht heute kein Termin an. 'Dank' des Wasserschadens muss ich an diesem Wochenende ein Zimmer komplett erledigen. Keine Ahnung, ob und wie ich das schaffe. Normalerweise braucht man da mehrere Wochen. Aber am Montag kommen die Trocknungsmaschinen, bis dahin muss ich fertig sein - hilft ja alles nix.
Aktuell ist richtig viel zu tun. Hardcore-mäßiges Ranklotzen. Aber irgendwie läuft's - alles Dinge zum Abhaken. Abgehakt, fertig, erledigt. Stark! 

Dasitzen, WIE LANGE BRAUCHST DU NOCH DANN KANN ICH DOCH SCHON MAL - so lange, wie ich brauche. Toll, wenn jemand neben dem Laptop steht. Ein erwachsener Mensch, nicht der Bub. Maaaaaann! Keine Ruhe.

Posting gecrasht - Mist. Später weiter.

Freitag, 19. Dezember 2014

Frühjahrssturm

Draußen ist es warm. Die Iris sprießen. Die Vögel zwitschern. Diejenigen, die nach Süden geflogen sind, werden sich fragen, warum sie sich den Stress angetan haben, wo hier doch nächste Woche schon wieder Ostern wird. Draußen tobt ein Frühlingssturm. Und drinnen fährt mein Gedankenkarussell Amok mit mir als einzigem Fahrgast.

Heute morgen irgendwie die Phase rumbekommen, und erleichtert die Tür hinter ihm zugemacht. Erleichtert, dass sich nun die Lehrerin eine Weile mit ihm rumschlagen durfte.
Mit Bebi beim Arzt gewesen. Pneumokokken kenne ich zwar. Aber ob die zugehörige Impfung wirklich notwendig ist oder Geldmacherei, kann ich nicht einschätzen, deshalb nahm ich mir bei der Kinderärztin das Recht heraus, zum Einen, das zu hinterfragen, zum Anderen, dass ich das gegebenenfalls erst beim nächsten Mal bei ihr mitmachen lasse. Ebenso die Impfung gegen Rota. Als Laie habe ich keine Ahnung von sowas, sowohl Rota als auch Pneumokokken gab's beim Bub noch nicht, daher bin ich etwas hellhörig. Selbstverständlich lasse ich meine Kinder mit allem impfen, was wirklich notwendig ist. Gleichzeitig sind sie aber keine Testkaninchen für die Pharmaindustrie. Die Ärztin fand meine Skepsis nicht so toll. Mir egal. Glücklicherweise ist das eine Gemeinschaftspraxis, und unsere 'alte' Kinderärztin eine echt tolle, die uns schon oft genug auch mal gesagt hat, wenn eine Impfung für uns nicht relevant war. Solchen Ärzten kann ich vertrauen!

Zu Mittag gab's nochmal Pasta aglio e oglio mit Spinat - weil's gestern so gut geschmeckt hat.
Fridolin war fix mit den Hausaufgaben; weil er in der Schule schon schnell und konzentriert gearbeitet hatte, hatte er weniger auf. Danach lud er seinen besten Freund zu uns ein zum Spielen. Irgendwie hatte ich Lust, den Jungs etwas anzubieten, also gab's Plätzchen und Punsch, und ich ließ sie an der Werkbank Teelichthalter aussägen, die wir anschließend mit Acrylfarben bemalten. Also die Kinder malten unter meiner Anleitung. Alle hatten ihren Spaß am Tun. Lustig dabei war, dass Nachbarjunge - ein halbes Jahr älter als der Bub - offenbar noch an Christkind, Nikolaus und Osterhase glaubt. Fridolin seit zwei Jahren nicht mehr. Er hatte mich an Heilig Abend offen gefragt, ob's das Christkind wirklich gäbe. Anlügen kann ich ihn nicht, da rastet er aus. "Ein bisschen schade ist's ja schon, dass ich nicht mehr an all das glaube, aber jetzt bin ich eben auf der Seite der Osternest-Verstecker für die anderen Kinder", sagte er an Ostern. Ja, irgendwie haben Illusionen ja schon ihren Reiz ... . Den wir dann eben für Beelzebebi so lange wie möglich bewahren.

Ein bisschen Ärger gibt es derzeit mit unserem Nachbarkind. Die Kinder sind (mittlerweile) alle in der selben Klasse, oder zumindest an der selben Schule, und gehen daher zusammen in die Schule. Eines dieser Kinder macht auf dem Weg immer Faxen, hält sich nicht an die Regeln, unterhält sich noch mit ihrer Freundin, statt nach Hause zu laufen, fährt als einzige mit dem Roller (was überhaupt keinen Sinn macht), so dass es schwer ist für die anderen Kinder, mitzuhalten, fährt oft einen anderen Weg als den vereinbarten. Wenn sie sich aber nicht an die Regeln hält, stehen die anderen Kinder vor der Wahl: sich selbst an die Regeln halten, und nach Hause gehen. Oder auf das andere Kind warten, weil sie ja niemanden alleine gehen lassen sollen. Da die Kinder aber zum einen keinen Bock haben auf die Faxen vom Nachbarkind, zum Anderen oft genug 'zügig' nach Hause sollen, weil nachmittags eben irgendetwas geplant ist, gehen die Kinder eben nach Hause, Nachbarkind kommt dann zehn Minuten später mit dem Roller angefahren. Und flunkert oft genug ihre Mutter an, dass die anderen sie stehen gelassen hätten, und fies und gemein und wäh. Die Nachbarkindmutter scheißt dann die anderen Kinder an, dass sie ihre Tochter ja allein gelassen hätten. NERVT! Und der Bub hat auch keinen Bock mehr auf Anpfiff, weil sie sich nicht an die Regeln hält. Wenn das nun weiterhin nicht funktioniert, darf der Bub nicht mehr da mitgehen. Ich habe keine Lust auf das Rumgenerve.

Bebiline hat heute Abend ihren Brei mehr oder weniger verschlungen. Mal sehen, wie die (frisch geimpfte) Nacht läuft, dann werde ich morgen mal 1er-Folgemilch ausprobieren, vielleicht braucht sie wirklich mehr Kohlenhydrate, auch wenn ich kein Fan davon bin. Aber ... nütztjanix.

Sonst nochwas? Eigentlich schon. Viel zu reflektieren. Sauer. Enttäuscht. Glücklich. Traurig. Aua Nieren und Füße. Und so weiter und so weiter. Schon fast 1 Uhr. Der Wecker klingelt um 5.45 Uhr. Gnadenlos. Dazwischen Bebi.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Luxusprobleme

Eigentlich hatte ich schreiben wollen darüber, dass ich am Rande meiner körperlichen Belastbarkeit bin.

Dass ich grade keinen Plan habe, wo ansetzen - zu viele Termine gleichzeitig. Meine Nach-OP sausen lassen, weil der Wasserschadentrocknungsmaschinen nur noch just diesen einen Termin zur Verfügung hat, dann erst wieder im neuen Jahr? Mein Haus über dem Dach wegfaulen lassen, weil ich OP-Termin habe? Meine Arbeit sausen lassen, weil ich noch zum Nierenarzt muss? Riskieren, dass der Bub nicht Gitarre spielen kann, weil er heute nicht proben kann, weil er nicht mit Schulranzen UND Gitarre in die Schule kann? Spieleabend ausfallen lassen, weil Unterhosen alle sind? Spieleabend braucht Bub aber, um geerdet sein zu können. Einen geerdeten Bub brauche ich, weil's ihm dann gut geht, wenn's ihm gut geht, funktioniert der Rest auch (besser). Riskieren, dass der Ex stinkig ist, weil er statt drei (!) Wochen (!) über Weihnachten und Sylvester nur (?!) einen Tag weniger fahren kann, weil auch er eine Verantwortung für den Bub und unser Haus hat. die er irgendwann einfach mal zu tragen hat? Riskieren, dass das, was noch aus meiner Wunde raus muss, reinwächst, damit der Ex nicht sauer ist wegen einem Tag weniger Urlaub?! Sorry, die Nach-OP habe ich letzte Woche schon verschieben müssen wegen des Wasserschadens, das geht nicht ein zweites Mal. Ich meine, das ist kein freier Abend, den man dann mal eben wann anders nachholen kann, sondern eine Operation .... . Und da das Haus unseres ist, und du nach wie vor genug davon profitierst, ... . Mal abgesehen davon ... es geht hier um einen einzigen Tag, den du deinen Sohn mehr hast, bei unterm Strich fast sechs Wochen Urlaub jährlich. Du fährst über Weihnachten/Sylvester drei Wochen weg. Alleine. Das ist absoluter Luxus - den du für selbstverständlich nimmst! Werd dir mal darüber klar!!

Am Umkippen bin ich noch lange nicht. Mir geht es - glückstechnisch/mental - gut wie lange nicht mehr. Und das nicht nur tageweise, sondern über einen längeren Zeitraum. Klar, mit ab und an mal Tiefschlägen - Wasserschaden ist schon alleine schon bäh genug, zum Beispiel - aber das haut mich alles nicht (mehr) um. Die Erkenntnis, dass es mir trotz der vielen Ereignisse der letzten Zeit gut geht, pusht mich wiederum.

Auch, wenn der Bub aktuell viele Phasen hat. Kchkchkch. Die gehören ja dazu. Gut, dass er sie hat, zeigt mir, dass er sich normal entwickelt.
Und Bebi? - Mal schauen. Aktuell scheint sich das mit dem Durchschlafen erledigt zu haben. Ich sehe einen klaren Zusammenhang zum Essen - dass sie einfach nicht satt genug ist. Allerdings kann ich ja nicht von heute auf morgen ihre gesamte Ernährung umstellen?! Zumal vier Monate meinem Empfinden nach ja sowieso arg früh ist für Brei. Sie ist jetzt grade mal 17 Wochen alt. Mittags Brei hat sich etabliert, abends gibt's seit Neuestem Getreidebrei, den isst sie auch gerne. Vielleicht ist der Abstand zwischen Abendessen und schlafen zu groß? Hm. Oder Folgemilch geben? Wobei ich da kein großer Fan von bin .... .

Alles in Allem hat sich das hier mit Bebi 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Aglio e Oglio

Ein großer Tisch mit vielen Menschen außenrum.
Freunde.
Ausgelassene Stimmung.
Lachen.
Große Schüsseln dampfender Nudeln in der Mitte.
Angeregte Unterhaltungen hier wie da.
Ich sitze auf deinem Schoß.
Deine Arme um meine Hüften.
Atmen im gleichen Rhythmus.
Eng aneinander.
Deine Lippen.
Mein Nacken.
In meinem Traum.

Glück

Mir geht es gut.
Ich bin verdammt glücklich zur Zeit.
Ich habe zwei Kinder.
Zwei gesunde Kinder.
Bei mir.
Eines lieber als das andere.
Klar haben sie ihre 'spinnerten Phasen'.
Eines macht phasenweise arge Faxen beim Essen, das andere ist phasenweise aufsässig, dass einem die Spucke wegbleibt. Oder oder oder.
Aber es sind Phasen. Wie der Name impliziert.
Hätten sie die nicht, müsste ich mir Sorgen machen.
Sie geben mir so viel Liebe zurück.
Dankbarkeit für das, was ich tue. Leiste.
Eine Umarmung. Ein "Danke, Mami". Ein strahlendes Lachen. Küsse. Bilder. Und so viel mehr.
Dies alles eliminiert den Ärger, den man während einer dieser Phasen hat ums Hundertfache. Tausendfache. Unzählbar.
Meine Kinder stützen mich, wenn es mir schlecht geht.
Halten mich am Leben.
Weil sie tolle Menschen sind.
Weil sie mich brauchen.
Animieren mich wieder und wieder und wieder dazu, über mich selbst hinaus zu wachsen.
Auch, wenn ich eigentlich gerade nicht mehr kann.
Wenn ich kräftemäßig stark an meine Grenzen gehe oder darüber hinaus.
Für euch gebe ich alles. Alles.
Ich bin dankbar, dass es euch gibt. Denn ich liebe euch über alles.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Minimimimi

Ich hänge grade ein wenig in der Luft mit mir selbst.
Traurig und enttäuscht - ja doch. Oder einfach nichts mehr erwarten? - Wie geht das?
Gestresst wegen des Wasserschadens, und was da noch auf uns zukommen wird - angefangen bei den Trocknungsmaschinen, endend bei der Renovierung.
Zugleich Aufbruchstimmung, Vorfreude auf wie man das Treppenhaus renovieren kann. Wenn's nach mir ginge, würde ich es dunkelgrün streichen lassen, im gleichen Farbton wie ich mit Fridolin unseren Windfang gestrichen habe, nur nicht glanz, sondern matt.
Zugleich Überforderung. Letzte Woche habe ich den zweiten Impftermin für Beelzebebi versemmelt. So etwas passiert mir NIE. Wenn ich jemals zu einer Verabredung zu spät komme, kann man davon ausgehen, dass mir etwas zugestoßen ist. Meine Konzentration. Phasenweise gleich null. Diese Phasen werden immer länger. Vor allen Dingen, wenn gleichzeitig der Input zu massiv ist. Mein Hirn ist massiv reizüberflutet. Naheliegend, dass daher meine Sehnsucht nach Minimalismus rührt.

Das Ding mit dem Geburtstagsgeschenk ... die Frage ist, welche Konsequenz ich für mich ziehe. Fred's Weihnachtsgeschenk habe ich mit Fridolin zusammen vor drei oder vier Wochen schon gekauft. Fridolin mag es nun Bebi zur Taufe schenken. Passt auch. Da wird es besser aufgehoben sein. Stichwort "Wertschätzung" - der Sache gegenüber, und dem Menschen, dem man etwas schenkt. Welchen Wert habe ich dementsprechend?

Meinen Geburtstag letztes Jahr habe ich mit dem Bub in einem veganen Restaurant gefeiert. Bis auf eines keine Telefonanrufe beantwortet. Das eine Gespräch, das ich angenommen habe, war meine Patentante, zu der ich bis dato keinen engen Kontakt mehr hatte. Auf ihre Frage "Wie geht es dir?" beschloss ich, einfach mal ehrlich zu antworten, und erzählte ihr von meiner Schwangerschaft, von den Bedrohungen ... . Ich habe einen lieben Menschen dazu gewonnen.

Auszeit

Wetten, dass dies ein weiterer sehr aufregender Tag war?
Mir ist schlecht vom Antibiotikum - nach wie vor.
Heute auf dem Plan stand Tiergarten mit Beelzebebi, während Fridolin auf Kindergeburtstag dort ist.
Vier Stunden Nieselregen und kalt ist nix für kranke Nieren.
Ich bin traurig.
Tränen der Überforderung mit meinen Gefühlen - Überforderung, die nur durch Achtsamkeit mit mir selbst gelöst werden kann.
Ein lieber Mensch fragte mich vor Jahren, was ich tun würde, wenn eine Freundin in exakt meiner Situation wäre. Das machte mich sehr sehr nachdenklich. Eine Freundin würde ich nach allen Regeln der Kunst trösten, versorgen ... . Warum fällt es oft so schwer, all dies Gute, was man mit Leichtigkeit einem anderen Menschen zugute kommen lässt, für sich selbst zu tun?

Samstag, 13. Dezember 2014

Lotto

Tja nun ... ich war so frei, den Bub eben zu fragen, ob Fred mit ihm zusammen ein Geburtstagsgeschenk für mich hat. Zu Fred's Geburtstag gab's ein Perfektes Dinner. Vom Bub und mir für Fred. Also mehr von Fridolin mit meiner Hilfe. Aber so richtig mit Amuse Guele (weiß ich nicht mehr, was das war), Tomatensuppe mit Nudeln als Vorspeise, getrüffeltes Steinpilzrisotto als Hauptspeise, und irgendein Dessert - weiß ich nicht mehr. Irgendwas mit Erdbeerspiegel. Das alles an einem richtig festlich gedeckten Tisch. War schön, hat Spaß gemacht.
Letztes Jahr hat Fridolin mir von seinem Taschengeld Messer und Gabel gekauft, zu Weihnachten gab's den Löffel dazu. Das Jahr zuvor habe ich zum Geburtstag meine absolute Lieblingstasse, zu Weihnachten den Tee dazu bekommen. Dieses Jahr gar nix, wäre ja echt schon arg. Fred geht hier ein und aus wie selbstverständlich, weil ich nix davon halte, einem Kind seinen Vater zu entziehen, wenn die Eltern getrennt sind, zu meinem Geburtstag ist er eingeladen.
Von bösen Überraschungen habe ich wahrlich die Schnauze voll, deshalb habe ich tatsächlich überlegt, Fridolin zu fragen, was Sache ist. Ich mag einfach wissen, woran ich bin. Keine Nerven mehr übrig, um in irgendeiner Weise noch eins übergezogen zu bekommen - das, was war, reicht für sehr sehr lange. So weiß ich, worauf ich mich einstellen kann, dann kommt's nicht ganz so unvorbereitet.
Unabhängig von Geschenken, durch einen Fav wurde ich vorhin darauf hingewiesen ... Fridolin sagte vor seinem Geburtstag dieses Jahr "Egal, was ich zum Geburtstag bekomme, das Beelzebebi ist sowieso das größte Geschenk". In diesem Sinne ... .

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Water water everywhere ...

Und während ich an meinem letzten Post schrieb, kam Fridolin aus der Schule nach Hause - mit einem Eintrag ins Postheft. Darin ein "Verweis wegen Notwehr". Ein Mädchen aus seiner Klasse hatte ihn geschubst. Er hatte sich gewehrt, und ist weg gegangen. "Ich weiß, dass man das nicht macht, aber ich wollte, dass sie weiß, dass ich mir das nicht einfach so gefallen lasse. Nächstes Mal sage ich einfach 'lass mich in Ruhe, sonst wehre ich mich', und dann gehe ich weg." Kchkchkch.

Plan war dann: Mittagessen und ab zur Nach-OP. Da ist noch etwas, das irgendwie nachbehandelt werden muss. Keine Ahnung. Den Termin hätte ich heute gehabt. 'Hätte gehabt', denn dazu sollte es nicht kommen, weil da auf einmal Wasser war. Viel Wasser. An der Wand im oberen Treppenhaus. Am Montag hatte ich die Putzfrau noch gebeten, die Spinnweben von der Decke zu entfernen. Auch im Treppenhaus im Eck. Daher dachte ich irgendwie, sie hätte eben bisschen zu feucht gewischt, der Fleck sei vom Wischen, und ginge nach ein paar Minuten schon wieder weg. Bis ich heute im Treppenhaus stand, und registrierte, dass da immernoch der Fleck ist. Und zwar nicht mehr so klein wie am Montag, sondern groß. Und nicht feucht, sondern nass. Nun ja. Leck gesucht, Leck gefunden. Die Heizung. IMMER ist irgendwas an der Heizung nach der Wartung. Letztes Jahr war sie nach der Wartung dreimal in drei Wochen kaputt. Nix mit Reset. Kalt. Nun also Leck. Monteur angerufen, Schlauch abgerissen. Und Fred stellt sich hin, und hat 'keine Lust, mich da jetzt rum zu streiten'. Dann muss ich - vor dem Monteur - mich mit Fred rumstreiten, dass der blöde Schrieb 'unter Vorbehalt' unterschrieben wird, und nicht einfach hingenommen. Ich zahl' doch nicht ein Heizungsleck, und dulde einen riesengroßen Fleck im Flur, weil Fred 'keine Lust' hat, zu streiten! Wer weiß, was da sonst noch kommt. Wenn nix mehr ist, und das Wasser einfach trocknet - ok. Und wenn nicht?! Meine Güte! Nun also Gebäudeversicherung eingeschaltet, der Mensch sieht sich das morgen an - wenn ich mit Fridolin zur Musikschul-Weihnachtsfeier gehe, und zum Weihnachtsvorspiel. Juhu. Im Sommer hatte er noch gewaltig Muffesausen, nun hat er sich sogar freiwillig in der Schule gemeldet und gesagt, dass er bei der Weihnachtsfeier der Klassen vorspielt, weil's ihm Spaß macht.

Morgen dann Musikschulweihnachtsfeier, Fußballweihnachtsfeier. Auf Samstag freue ich mich superduperiesenmäßig. Weihnachtstreffen der Alleinerziehenden. Mit Kinderbetreuung. Mal sehen, wie das so klappt mit Beelzebebi. Bis jetzt fremdelt sie nie und nirgends. Im Gegenteil, alles, was Action ist, rockt. Sonntag Geburtstag, Montag Geburtstag, und immer so weiter. Dann ist irgendwann Weihnachten, Neujahr, und bald heiratet Bebi.

Water water everywhere, nor any drop to drink.

Road to Nowhere

Dauert der Tag noch länger oder kann der weg?!
Kurze Nacht ... Bub konnte bis weit nach 22 Uhr nicht einschlafen, weil er "so viele Gedanken im Kopf" hatte. Wen wundert's. Zeitgleich saß ich unten.
Lagrimas y más lagrimas.
Tränen und noch mehr Tränen.
Tears, tears, tears.

Homesick.
Nostalgia.
Heimweh.

Schon komisch.
Just am Dienstag hatte ich zufällig Bilder von zu Hause gesehen.
Als Reisegewinnspielziel.
Heimweh 1.
Gestern ,,, das Perfekte Dinner auf Vox: Mexico.
Und der Bub: Mami, ich will nach Mexico. Auftanken. Und dann hier weiter machen.
Was will mir das alles sagen?!

Ich würde ja auch wollen ................................ .

Heute Morgen war der Bub dran mit Adventskalenderöffnen. Ein Zettel von Fred. Und das Erste, was kam: Ich will das nicht das ist doof blablabla, obwohl er keine Ahnung hatte, was damit überhaupt gemeint war. Hauptsache gemotzt. Nervt mich so dermaßen. Scheißblödes Gemotze. Hat er von Fred. Immer erst mal NEIN. Egal was. So blöd.

Naja, der Kracher dann heute ... hatte mich eigentlich auf den Besuch meiner Tante gefreut. Einfach bisschen nett quatschen. Es war ja auch schön, bis das Gespräch auf Fred zu sprechen kam ... . Wann er denn wieder bei mir einzieht bzw wann wir denn wieder zusammenziehen? Aus welchem Grund sollte er das tun?! Dann ließ sie eine Tasche mit Geschenken da: für Fred und mich gemeinsam. Highlight war aber die Frage, warum er nicht als Absender auf der Taufeinladung zu Beelzebebi's Taufe stehe?!

Eine andere Tante hatte mir zuvor schon ein Geburtstags- und Weihnachtspaket geschickt:
"FAMILIE Frau & Fred Beelze".

Was zum Teufel! Aus welchem Grund sollte er auf der Einladung für ihre Taufe stehen?! Er ist weder Beelzebebi's leiblicher Vater, noch sind wir zusammen. Wir sind seit 5 (in Worten: f ü n f) Jahren getrennt.

Ach, und meine Trennungsgründe seien ja ... ob es wirklich nötig gewesen sei, sich deswegen zu trennen? Und ob es mir nicht schlecht ginge, so in der Luft zu hängen, ob er mich nun zurück nimmt oder nicht (WTF!!!). Und so weiter und so fort. Als ginge das irgendwen anderen als Fred und mich etwas an. Fridolin noch am nächsten. Mal ganz abgesehen davon passt nicht in deren Weltbild, dass ich vielleicht aus reiner Selbstbestimmung heraus gerade mit keinem Mann zusammen sein wollen könnte. Mann, Mann, Mann.

Dienstag, 9. Dezember 2014

No mercy

Eigentlich wäre es an der Zeit zu reflektieren.
Innezuhalten.
Zu schreiben, um die unglaublich vielen Erlebnisse der letzten Tage zu bewahren ... .
All die schönen,
die besinnlichen,
die traurigen,
die wütenden,
die glücklichen
Momente.

Leider (?) ist der Takt meines Lebens mehr als rasant, 
Bremse reinhauen beinahe unmöglich.
Gestern Abend bin ich eingeschlafen, noch bevor ich den Wecker stellen konnte. Heute früh richtig verpennt, und erst um kurz vor 7 Uhr aufgewacht. Statt 5.40 Uhr.

Letzte Woche kam ja irgendwann der Flyer für die Haussammlung in den Briefkasten gesegelt, ich habe die Gunst der Stunde genutzt, und so richtig ordentlich aussortiert. Was eben so 'auf die Schnelle' ging. Normalerweise nehme ich mir Stück für Stück vor, Karton für Karton, Schrank für Schrank, Zimmer für Zimmer - logisch, danach ist der Bereich dann ordentlich und sortiert. Aber wenn schon mal die Haussammlung anstand, habe ich quasi planlos aussortiert, was mir eben so einfiel, das Chaos blieb. Egal. Da ich relativ gnadenlos vorging bei meiner Entrümpelungsaktion - ich schmeiße tendenziell sowieso meist eher zu viel weg als zu wenig - sind dennoch einige wunderschöne "Löcher" entstanden - SPACE! Ein bisschen mehr Platz im Keller, der es mir ermöglicht, im Hobbyraum weiter zu arbeiten, wenn ich denn die Zeit dazu finde. Fred ist nun schon ein Jahr lang weg, und noch immer ist das Messiechaos noch nicht komplett beseitigt. Allerdings bin ich mittlerweile schon so weit, dass bis auf ein paar kleine Stellen im Haus, an denen einfach wieder Ordnung geschaffen werden muss, tatsächlich nur noch der Keller zum Entrümpeln ansteht. Danach ist fertig (mit Entrümpeln und aufräumen)! Licht am Ende des Tunnels! Heute also der Startschuss zum Endspurt, insofern war diese Haussammlung nicht nur eine Haussammlung, sondern etwas Besonderes für mich. So hat es sich die ganze Zeit angefühlt, ohne dass ich dieses Gefühl hätte in Worte fassen können. 
Die schwierigste Aufgabe war allerdings, das schon vor Tagen gepackte Zeug so aufzubewahren, dass Fred es nicht als zu entrümpelndes Zeug identifizieren kann (und wieder einsortiert, oder zu sich nimmt), und es für mich trotzdem so greifbar ist, dass ich heute morgen in der Hektik zwischen Fridolin schulfertig, mich fertig, und Bebi ausfahrbereit machen, auch noch die ganzen Kisten und Säcke an die Straße stellen kann, auf dass sie heute abgeholt werden.

Am Samstag hatten wir hier Mäuse-Desaster. In Fred's Zuständigkeitsbereich hatten sich Mäuse angesiedelt. Weil er nicht Ordnung halten kann, und nicht sauber ist. So leid es mir tut, das zu schreiben. Als er noch hier wohnte, ist Fridolin in seinem Zimmer mal in einen Pizzakarton mit vergammelter Pizza gestiegen. Das arme Kind. So viel dazu.
Mäuse. Ich HASSE Mäuse. Die Zeug angefressen haben. MEINES. Das Desaster geht mir tatsächlich noch immer nach.
Danach Fridolin von einer Geburtstagsfeier geholt, und zu einer Weihnachtsfeier gefahren. Dort war es so richtig schön. Ein Schloss. Mit Strohhüpfburg. Viele Stände mit Leckereien und schönen Dingen zu kaufen - außer Essen blieb ich tatsächlich standhaft. Ich möchte mir erst wieder etwas gönnen, wenn ich hier mit dem Haus fertig bin, weil es dann einen besondereren ;) Wert für mich hat. Weil ich dann absehen kann, was sich wo schön macht. Oder wo einfach Leere schön ist.

Am Sonntag dann nochmal so ähnlich. Weihnachtsfeier, Geburtstagseinladung. Nur statt Mäuse-Desaster SMS-und Anruf-Beantworter-Terror von Frida. Ob ich meinen Kindern denn wirklich ihre Oma vorenthalten möchte? Es geht nicht darum, irgendwem irgendwen vorzuenthalten. Es geht darum, dass ICH mich definitiv NIE WIEDER von ihr beschimpfen lassen werde. Ich bin fertig mit all dem, was war. Ich habe keine Kraft zu verschwenden für einen Kampf, den ich niemals gewinnen kann, weil er nicht dazu ausgelegt ist, ihn zu gewinnen, sondern ausnahmslos zerstört. Destruktiv. Ich mache da nicht mehr mit. Es geht nicht darum, den Kontakt zu ihr abzubrechen. Es geht darum, den Kontakt zu ihr erst dann wieder zuzulassen, wenn es sich für mich gut anfühlt. Ich werde niemals eine Tür ganz schließen. Nur diese ist aktuell maximal angelehnt. Doof: vorhin hat sie wieder angerufen, und hat mit Fridolin telefoniert. Ich will das nicht, weil sie auch ihn manipuliert. Er soll eine lange Wunschliste für Weihnachten machen ..... . Mir hat sie als Kind auch die schönsten, besten, tollsten Spielzeuge gekauft... . Ich will das alles nicht mehr. Sie war auch eine gute Mutter. Phasenweise. Aber nie konstant. Keine bedingungslose Mutterliebe.

Das schönste Erlebnis hatten wir gestern. Fridolin hat montags früh Schule aus, als er nach Hause kam, gleich Hausaufgaben erledigt, und Mittagessen, danach sind wir los ... zum Mittelalterweihnachtsmarkt in die Nachbarstadt. Eine Stunde Fußweg einfach. Er mit dem Tretroller, ich mit dem Kinderwagen. Macht ihm nichts aus. Laufen bis zum Umfallen. Von klein auf habe ich ihm Laufen als etwas Schönes nahegebracht, so dass er es mit schönen Gesprächen, Spaß und Wohlfühlen in Verbindung bringt. Dann drei Stunden auf dem Weihnachtsmarkt verbracht, bei Crepes, Spätzle, Punsch, dazu durfte er Armbrust schießen für sich, und fürs Bebi am "Glücksrad" drehen, dann gab's Gaukler, Musik, Tanz, Feuer ... . Bebi hatte auch ihren Spaß, alle fanden so süß, wie sie strahlte, und lachten mit ihr, dann giggelte sie nur noch mehr. Alles in allem meiner körperlichen Gesundheit nicht wirklich zuträglich, aber lebensnotwendig für mein Hirn. Ein wunderwunderschöner Nachmittag, der uns allen so gut getan hat.

Zu Abend gab's dann 'endlich' Medikamente. Nachdem das Rezept sich auf dem Postweg massiv verspätete, eben ein neues. Danke, Arzt. Was soll ich sagen ... die Medikamente hauen mich um, zwingen mich in die Knie. Zum Glück erst seit heute Nachmittag. Schwindel. Müde. Massive Kotzerei. Und und und. Das Übliche. Alles in Allem ist Baustelle #2 wesentlich schlimmer als Baustelle #1, die sich durch die OP letzte Woche in Luft aufgelöst hat (abgeschlossen ist). Nur noch übermorgen Nachuntersuchung, dann wird's das gewesen sein.

Heute Morgen bin ich gleich kurz nach Fridolin aus dem Haus - auf zur Beikostberatung bei meiner Hebamme, dann Baby-Massage. So schön! So nette Leute.
Beikostberatung hat mir viel gebracht. Vor allem Bestätigung. Die Hebamme kennt Bebi, und hat mein Gefühl bestätigt, dass es richtig ist, ihr jetzt schon - obwohl ja, früh - Brei zu geben. Auch heute hat sie den selbstgekochten Pastinakenbrei verschlungen. Verschlungen!
Naja, und Babymassage war einfach nur unendlich schön. Mit Fridolin war ich noch bei Pekip und Babyschwimmen und hier und da. Grade bei Bebi mit unserem schwierigen Start reicht die Zeit nur für so wenig - fünf Stunden Babymassage.

Wie's die nächsten Tage weitergehen wird ... ich werde mich auf das Nötigste beschränken müssen. Ein gewaltiger Rückschlag.

Unterm Strich hätte ich besser daran getan, die Themen dieses Blogposts gleich zu bearbeiten, dann wäre es differenzierter geworden, nicht nur ein fast chronologischer Ablauf mit allem ein bisschen, aber nix richtig.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Frischer's Fitze

Frischer's Fitze, der Bub und ich hatten heute früh jede Menge Spaß am Zungen brechen. Zu Anfang fischte Fischer's Fritz tatsächlich noch frische Fische. Zum Schluss bestand die Herausforderung darin, konsequent falsch Zungen zu brechen. So schön!

Nach einigem Hin und Her habe ich mich dazu entschlossen, Beelzebebi mal gaaaanz langsam an richtiges Essen heranzuführen. Seit Wochen haben wir schon ständig Knatsch beim Fläschchen geben, wenn wir am Tisch sitzen, mag sie mit dabei sitzen, und fängt neuerdings an, mit der Zunge zu schnalzen, wenn wir essen. So goldig. Naja, und noch ein paar andere Zeichen, die eine deutliche Sprache sprechen. Letzte Woche hatte ich schon ordentlich vorgekocht - Karotte, Pastinake und Brokkoli. Heute also Start mit Pastinake, und siehe da ... Bebi aß, spuckte NICHT, lachte, brabbelte und freute sich des Lebens. Mal sehen, was die Hebamme bei der Beikostberatung spricht nächste Woche.
Beim Bub hatte ich mir auch einen ausgeklügelten Beikostplan ausgearbeitet, er hat immerhin 8 Monate durchgehalten mit Stillen und Pre-Nahrung. Bebi halt nicht. Schade, ist aber so. Für den Bub habe ich mich sogar durchgerungen, und damals ein gutes Stück Hähnchenbrust gekauft und zubereitet. Wäre ich Fleischesserin, hätte mich das vermutlich angemacht. Da er aber sowohl das von mir zubereitete Fleisch, als auch ein gekauftes Gläschen (das einzige gekaufte, das er jemals essen sollte) verabscheute, errechnete ich bis ins kleinste Detail, wie er trotzdem alle Nährstoffe, Vitamine etc bekommt, die er brauchte. Irgendwann machte der alte Kinderarzt mal ein großes Blutbild, das er "Man sieht ja, dass er auch genug Fleisch zu essen bekommt" kommentierte. Jupp. Ohne Fleisch hört die Welt auf, sich zu drehen.
Ja, noch nicht ganz vier Monate ist schon arg früh für Beikost, meinem Empfinden nach, von mir aus hätte ich auch zwei Jahre lang gestillt. Aber wenn's eben nicht so ist, dann ist es nicht so, nütztjanix.

Gestern ... großes Mäuse-Desaster, Kindergeburtstag, Weihnachtsfeier.
Heute ... Weihnachtsfeier, Kindergeburtstag, SMS- und Telefonterror von Frida.
Es geht nicht darum, ihr ihre Enkelkinder vorzuenthalten, sondern darum, dass ich endgültig fertig bin mit einer Mutter, die mich permanent niedermacht, und beschimpft. "Monster" war noch lange nicht das Schlimmste. Ich werde keine Tür für immer schließen. Aber die Tür zu ihr, werde ich defnitiv erst dann wieder öffnen, wenn es mir damit gut geht. Keinen Augenblick früher. So wie es war, wird es defnitiv nicht weitergehen. Ich habe zwei Kinder, die darauf angewiesen sind, dass ich sie gut versorge, eins davon hat nicht mal einen Vater verfügbar. Fred, der sich ganz wundervoll um sie kümmert, ja. Aber. Er ist nun mal nicht ihr Vater. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir auch etwas wert bin. Inzwischen. Lang genug hat's gedauert, bis ich erkannt habe, dass nicht meine Existenz das Problem ist, sondern Frida ein Problem mit sich selbst hat. Eines, bei dem ich ihr nicht helfen kann. Ich stehe nicht mehr zur Verfügung für Hasstiraden und Beschimpfungen.

Samstag, 6. Dezember 2014

Stolperfalle

Eigentlich möchte ich mich gerade eben nur in mich zurückziehen
traurig sein
weinen
klein
leise
allein

Wie kann es so weh tun, wenn Menschen einfach nur nett sind zu mir.
Was ist bloß los.
Das ist keine Frage.


Die Bedrohungen, die Situation mit Hannes ... ist gar nicht das Schlimmste.
Das ist vorbei. Fertig.
Das Schlimmste ist, was meine eigene Mutter getan hat.
Und tut.

Wanken - stolpern - fallen.

Dornrosen

Und dann gerät sie ins Wanken, die große, starke Beelze.
Die keine nennenswerten Schmerzen hat nach der OP.
Die so oft zu hören bekommt "wie packst du das alles"?
"Du siehst ja aus wie das blühende Leben - in deiner Situation" (soll ich mich erschießen - in meiner Situation?!)

Und dann schwankt sie.
Und fällt
Und fällt
Und fällt

Und was, wenn mich all die Bedrohungen, und was sonst noch so alles passiert ist, mich einfach kaputt gemacht haben?
Um meine Seele eine undurchdringbare Mauer bauen.
Doppelt abgesichert mit einer meterhohen Dornenhecke.

Und drinnen?
Unverletzbar.
Einsam.

Wenn einer kommt,
alles richtig macht,
und dann tut's trotzdem weh.
Weil so viel kaputt ist.

Freitag, 5. Dezember 2014

Beelze Minimalista

Beelze Minimalista oder Eine Frage des Stils

Tja nun ... weiter geht's mit meinem Projekt "Tabula Rasa". Gestartet an einem 25. Dezember irgendwann zwischen 2009 und 2011. Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau.

Der Stein des Anstoßes ist ein Flugblatt heute im Briefkasten: Der Gebrauchtwarenmarkt ums Eck - ein Sozialprojekt für Langzeitarbeitslose - führt nächste Woche wieder eine Haussammlung durch. Der aufmerksame Leser hier dürfte inzwischen bemerkt haben, dass ich kein Typ bin, der lange fackelt. Zack - und weg. Daher kommt mir die Sammlung nächste Woche voll entgegen, zumal ich krank bin, und das Zeug nicht selbst dort vorbei bringen kann, und sowieso kein Auto habe.
Zudem lese ich derzeit viele Blogs zum Thema Minimalismus, und bin dabei unter Anderem auf das "Project 333" von Courtney Carver gestoßen. Es bewegt sich viel in mir zur Zeit, in unheimlich viele Richtungen.
Also bin ich in den Keller gehüpft, mit einem großen schwarzen Sack wieder nach oben, und habe mal eben 31 Teile aussortiert aus einem Sideboard und einem Kleiderschrank. Supersexy Sportklamotten, die mich zu höher schneller weiter motivieren sollten, aber nie weiter als bis aufs Sofa gelangt sind ... . 31 Teile, und ich war noch nicht im Keller.... .
Naja, und dann gibt es da noch die Teile, die - wenn ich ehrlich bin - längst nicht mehr passen, aber an denen ich eben hänge - weil sie von daheim sind, oder aus México oder Nepal oder sonst irgendeine Erinnerung dran hängt. Schluss mit lustig - die kommen noch in einen Karton in den Keller. Besser, als Platz verschwenden im Kleiderschrank. Vielleicht ... vielleicht ... passen sie ja tatsächlich irgendwann wieder (wer's glaubt), oder sie wandern eben doch doch in einem zweiten Irgendwann in die Altkleidersammlung... .
Was bleibt, ist mein eigener, Stil, den ich - nach einigen Irrungen und Wirrungen - endlich wieder gefunden habe. Keine Zugeständnisse oder sonstwas mehr, die Zeiten sind vorbei.

Brainstorm 2015

Irgenwo in den endlosen Weiten dieses Internets habe ich gelesen von einem Projekt, das sich "12 in 2014" nennt. Tja nun ... 2014 ist ja jetzt fast vorbei. Diesem Wirrwarr an guten Vorsätzen eine Struktur verleihen ... . Aber 2015 steht vor der Tür, somit steht einem Projekt "12 in 2015" ja nichts im Wege. Wenn's da irgendwas Großangelegtes unter den Bloggern gäbe - ich wäre dabei.

12 in 2015 - Hirnsturm

1 Minimalismus
Trendthema "Minimalismus" - auch ich habe mich diesem verschrieben. Lange bevor dies "in" wurde, habe ich Minimalismus gelebt. Schlicht und einfach. Bis ich nach Deutschland kam, passte mein gesamtes Hab und Gut in exakt ein großes Backpack und eine (kleine!) Handtasche. Und ich lebte viele Jahre lang gut und glücklich damit. Nun, meine Lehr- und Wanderjahre sind vorüber, und spätestens seit Haus und Kindern braucht und kann mein Besitz nicht mehr in einem einzigen Rucksack Platz finden. Aber: ich merke schon seit geraumer Zeit, wie mich dieses Haus unfrei macht, wie die Fülle an Besitztümern in diesem Haus mich binden - an etwas, an das ich mir nicht durchgängig sicher bin, gebunden sein zu wollen. So habe ich 2009 angefangen, meinen Kleiderschrank komplett auszumisten (der sich seitdem aufgrund diverser Gewichtsschwankungen und einer Schwangerschaft wieder gut gefüllt hat). Ich nannte es Tabula Rasa, der Trend nennt es Minimalismus.
Ein weiterer Grund für mein Bedürfnis nach Minimalismus ist die Tatsache, dass ich viele Jahre mit einem Menschen in messie-ähnlichen Verhältnissen zusammengelebt habe. Nicht von mir ausgehend, von ihm. Nun ist er vor über einem Jahr ausgezogen, und ich bade noch immer aus. Wann immer er zu Besuch kommt, droht das Haus wieder im Chaos zu versinken. Da wird seine Jacke auf den Boden geschmissen oder über das Geländer im Wohnzimmer, da werden massenweise Plastiktüten angeschleppt (weil man die ja irgendwann brauchen kann), da wird von Fred aussortiertes Zeug in Fridolin's Zimmer 'entsorgt', weil er selbst es nicht wegschmeißen kann ... . Da wird statt einem Joghurt oder meinetwegen zwei oder drei eine ganze Palette gekauft ("einfacher zu tragen") - WARUM?! All das macht mich wahnsinnig! - und treibt mich nur noch weiter in den Minimalismus.

2 Gesundheit
Rund um meinen Körper gibt es wahrlich mehr als genug Baustellen. Baustelle 1 wurde mit der gestrigen Operation abgeschlossen (immernoch ein erhebendes Gefühl!), auch wenn noch die Nachuntersuchung aussteht. Eigentlich habe ich eine Woche Bettruhe verschrieben bekommen plus einer großen Packung Schmerztabletten. Von letzteren habe ich bis jetzt 2 gebraucht, und das mit der Bettruhe halte ich nie im Leben aus. Um ehrlich zu sein, tut Baustelle 2 aktuell definitiv mehr weh als die große Wunde jetzt. Wie dem auch sei, 2015 werde ich mich aktiv und gezielt darum kümmern, gesund zu werden und zu bleiben. Viel zu lange habe ich meine Gesundheit geopfert für - ja, wofür? Nichts Lohnendes allemal. 

3 Konsum? - Stop!
Das Haus ist nach wie vor voll genug von vielen Dingen. Bevor hier irgendwas rein kommt, wird das alte Zeug wegkonsumiert. Das zieht sich im Prinzip wie ein roter Faden durch das ganze Haus. Alles zu viel. Lebensmittel. Kleidung. Bücher. Zudem habe ich viele Dinge lang aufgehoben - für besondere Momente, weil sie aus dem Urlaub sind oder oder oder. Wozu? Jeden Tag ist ein besonderer Moment. Und was weg ist, ist weg, dafür wird wieder neues Zeug kommen. Vielleicht. Zwangsläufig.

4 Abnehmen
Tja nun ... . Immer das gleiche Lied. Der Witz ist: während meiner Schwangerschaft habe ich nichts. Und ich meine: nichts. zugenommen. Im Gegenteil. Lang genug habe ich psychostressbedingt abgenommen - während der Schwangerschaft. Das Ding mit der Gewichtszunahme scheine ich jetzt nachzuholen. Urgh. Aufpassen! Sport machen. Konsequent. Auf meine Ernährung achten. Konsequent.

5 Ernährung optimieren
Mich nicht einlullen lassen von Pseudo-Bedürfnissen, die keine sind. Nicht Fast Food-Scheiß, den ich eigentlich gar nicht mag, mitessen, nur weil Pizza bestellt wird. Man kann auch "nein" sagen. Könnte. Weniger Kohlenhydrate. Im Allgemeinen wieder weniger, und achtsamer. Achtsam in Form von striktem Handyverbot am Tisch - oder dem Sohn ein Smartphone kaufen, damit er uns kontaktieren kann. Ne, natürlich Quatsch, aber.

6 Bewegung
Es heißt ja, 10.000 Schritte lassen das Fett schmelzen und und und. Bewegung ist seit jeher ein essentieller Bestandteil meines Lebens. Bis ich nach Deutschland kam, war mein Leben Bewegung, alles andere gestaltete ich außen rum. Für so exzessiv viel Sport wie früher ist in meinem Leben gar keine Zeit mehr, weil sich einfach die Umstände geändert haben. Dennoch ist es mir wichtig, auch hier wieder noch mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. An einem faulen Tag mit so richtig gar nichts los komme ich auf so circa 3000 bis 5000 Schritte, an einem normalen, eher ruhigen Tag (ist das normal bei mir?!) bin ich bei gut 12.000 bis 15.000 Schritten - ohne Sport, an einem lebhaften schaffe ich um die 19.000 bis 21.000 Schritte. Ziel für 2015 ist, die 15.000 Schritte pro Tag zu etablieren. Wobei diese Schrittzahl aktuell noch unter Vorbehalt zu sehen ist. Ab Mitte Januar arbeite ich endlich wieder, wieviel Bewegung sich dann in meinem Tag unterbringen lässt, weiß ich noch nicht.

7 Sozialisieren
Der Mensch ist ein soziales Wesen, ich bin ein Mensch, also gehöre ich unter Menschen. Menschen tun mir gut. Ziel 2015 ist es, wieder mehr Kontakte zu etablieren. Kontakte, die ich nicht künstlich schaffen muss, sondern die ich glücklicherweise bereits habe. Im vergangenen Jahr habe ich genau davon profitiert, auch wenn ich mich, der Umstände geschuldet, phasenweise sehr zurück gezogen habe. Ziel nicht erst für 2015 ist, sicherzustellen, dass ich genug 'unter Leute' gehe. Das betrifft nicht nur den Freundeskreis, das bedeutet auch, wieder aktiv am kulturellen Leben in unserer Stadt teilzunehmen. Ich bin von Grund auf an Kunst, Kultur, Musik ... alles, was das Leben in einer Großstadt und generell eben so hergibt, interessiert. Nun wohne ich hier, und werde die Angebote wieder verstärkt nutzen!

8 Bücher essen
Die in diesem Haus befindlichen Bücher, Zeitschriften und Magazine reichen dazu aus, ein ganzes Leben mit lesen zu verbringen. Für 2015 nehme ich mir vor, meinem Bedürfnis zu lesen wieder verstärkt nachzugehen. Jetzt, wo wieder ein bisschen mehr Ruhe eingekehrt ist, sollte das zu schaffen sein. Ausgelesene Bücher werden dabei, insofern es sich nicht um Kinderbücher, Arbeitsliteratur (Pädagogik. Psychologie etc), Kochbücher und Reiseliteratur handelt, nach wie vor dem Bookcrossing-Kreislauf zugeführt, neue Bücher erst mal nicht angeschafft.

9 Feierabend
Ab 2015 wird es Feierabend geben. Ein Selbstversuch. Keine Ahnung, ob ich damit klarkommen werde, oder ob es Sinn macht, mir täglich eine Deadline zu setzen, bis zu der geschafft wird, und dann ist Schluss.

10 One thing at a time
Auch hier wieder sehr simpel: one thing at a time. Lesen. Oder Musikhören. Oder fernsehen. Oder Emails checken/im Internet surfen.

11 Treuepunkte
Mir selbst treu bleiben. Ich bin - auch wenn das bisweilen leider so rüberkommen mag - kein Mensch, der von Natur aus lästert. Ich hasse das! Andere Menschen lächerlich machen - wozu? Vor ein paar Jahren gelangte ich mal an einen Punkt, an dem ich feststellen musste, wie weit ich von mir selbst abgekommen war. Ich stand auf der Treppe zum Erdgeschoss, wollte anfangen zu lästern, und schnitt mir selbst das Wort ab. Wie weit kann man sich von sich selbst entfernen? Ich bin kein Lästermensch, niemals nicht, aber ich drohte, einer zu werden. Dieses Situation war der Schlüsselpunkt meiner Trennung von Fred. Fred geht darin auf, über andere Menschen zu lästern, deren Engagement für eine Sache ins Lächerliche zu ziehen ... . Ich hasse das. Klar passt man sich bis zu einem gewissen Punkt an - in jeder Beziehung. Kritisch wird's dann, wenn man sich in so viele Richtungen anpasst, dass am Schluss nichts mehr von einem selbst übrig bleibt. Lästern - nur ein Beispiel von vielen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Seit meiner Trennung 2009 ist Schluss mit dem Geläster. Und ich bin nicht nur im Hinblick auf das Geläster wieder vielmehr der Mensch geworden, der mich eigentlich ausmacht.

12 Baumhaus/Garten
Wir haben einen schönen Garten - dem es teilweise noch an Gestaltung und Pflege fehlt. Einfach, weil es mir viel Motivation nimmt, wenn der Partner, mit dem ich zusammenarbeite, selbst minus-motiviert ist. 2015 wird gestaltet und - Baumhaus gebaut!
 
Auf den Punkt gebracht, gehen viele Dinge schon in eine für mich gute Richtung, sind bereits gestartet, keine Baustelle, die ich aktuell neu eröffnen müsste. So ist mein Jahresmotto für 2015 irgendwas mit "Auf Kurs bleiben" - wie genau, das möchte ich noch auf den Punkt bringen, aber bis zum 1.1.2015 ist ja noch etwas Zeit.

Und selbstverständlich .... bloggen, was das Zeug hält! Mir diese Zeit für mich zu nehmen, tut mir außerordentlich gut, gibt mir die Möglichkeit, meinen Kopf zu ordnen, und Platz für Neues zu schaffen - und meine Struktur zu bewahren. ;) Ich sehe keinen Grund, mich dahingehend in irgendeiner Weise selbst einzuschränken, mich zu reglementieren, oder zu bremsen. Mein Kopf ist voll, das gehört so.

Das Ding mit der Struktur

Fragen, die sich mir stellen:

Mangelt es mir überhaupt an Struktur?
Welchen Sinn hat Struktur für mich?
Engt Struktur an bestimmten Stellen nicht vielleicht unnötig ein? Setzt Scheuklappen auf, wo Weitblick gefragt ist und Flexibilität?

Klar - Struktur gibt Halt. Nicht nur für mich selbst, sondern auch meinen beiden Kindern. Aber wäre ich aus der Situation herausgekommen, wie ich es bin, wenn ein ganz grundsätzlicher Strukturfehler bestünde? Wäre ich - bestünde ein akuter Mangel an Struktur - jetzt da, wo ich bin?! Ich denke, auch hier ist einmal mehr gesundes Mittelmaß gefragt. Eine Grundstruktur, die Sicherheit gibt, und dennoch sehr viele Freiräume lässt.

Abgesehen davon ... ist das nicht auch wieder eine Frage der Selbst- und Fremd-Wahrnehmung? Klar komme ich mir aufgrund diverser Umstände bisweilen sehr unaufgeräumt vor. Was ja an sich normal ist. Die Situationen, die das Leben so mit sich bringt, sorgen nun mal für ordentlich Wirbel. Ungut wäre, daraufhin keine Emotion zeigen zu können. Von außen bekomme ich oft genug das Feedback, sehr aufgeräumt, achtsam mit mir selbst und 'gut bei mir' zu wirken, und Aussagen wie "jemand Anderen hätte es in deiner Situation mit Sicherheit aus den Latschen gekippt". Dass ich immernoch ... barfuß ... stehe, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass besagte Grundstruktur vorhanden ist.

Klar, 'fertig' ist man niemals nicht - ok, ich nicht, ich lerne immer weiter, weil's Spaß macht und gut tut. Auch mal schön, wenn man beim Nachdenken zu dem Ergebnis "passt schon so wie's ist" kommt, und von da aus die Chance sieht, sich weiterentwickeln und an einzelnen Punkten Kleinigkeiten optimieren zu können.

Danke für den Input. <333

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Up and Rising - 2015

An dieser Stelle möchte ich mal beginnen, Grundlagen zu legen ... fürs nächste Jahr - nicht ohne das bald vergangene kurz für mich zu reflektieren.

Meine Leitsätze für 2014 habe ich ... teilweise umsetzen können. Nicht in dem erhofften Maß - aber anders.

- Achtsamkeit mir selbst gegenüber und Selbstfürsorge konsequent umsetzen
Ja doch, ein bisschen schon. Naja, im Vergleich zu früher doch recht ordentlich. Kleiner Haken an der Sache: ich habe dabei eher aus dem Bauch heraus gehandelt, gefühlsmäßig, intuitiv, aus einem Selbsterhaltungstrieb heraus und wenig strukturiert. Das ist ein Ansatz, an dem ich weiter arbeiten kann und muss - mehr Struktur.

- Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin lernen
Naja, fragt sich nach der Sinnhaftigkeit dieses Leitsatzes in dieser Form. Vielleicht suche ich mir fürs kommende Jahr ZWEI Ansätze heraus, die ich konsequent durchziehen möchte. Ganz klar: Sport und Ernährung. Die Grundlagen hierfür habe ich in diesem Jahr schon gelegt, 2015 kann ich diese weiter ausbauen.

- "Das weiße Blatt - Tabula Rasa 2.0"
Ja doch ... läuft gut! Inzwischen habe ich dieses gigantisch große Fass-Haus ohne Boden neu eingerichtet, mit weniger gestaltet. Ziel war eigentlich, zum 31.12.2014 fertig zu sein - aber das war zugegebenermaßen ein utopisches Ziel. Komplett fertig sind die beiden Kinderzimmer, mein zukünftiges Arbeitszimmer so gut wie (es fehlen nur noch kleine Details und eine Jalousie). Für 2015 nehme ich mir dann quasi 'den Rest' vor: mein Zimmer und den Hobbyraum, letzterer ein major desaster. Nun ja, wir werden sehen .... .

- "Year of the Boomerang - You get what you give"
Nun hat sich ja aufgrund der Umstände im vergangenen Jahr die Spreu arg vom Weizen getrennt. Und die Situation damit massiv vereinfacht. Ich habe im vergangenen Jahr gelernt, wer zu mir und uns steht - und wer eben nicht. Es gilt, mein Augenmerk auf diejenigen zu richten, die zu uns gestanden haben, und da sind. Ganz einfach. Das schließt andere Menschen nicht aus, setzt aber einen Schwerpunkt, der mir gut tut. Jeder, der neu dazustößt oder wieder auftaucht, ist herzlich willkommen.

Noch habe ich keine Leitsätze fürs kommende Jahr definiert. Vielleicht fange ich einfach mal mit dem Sammeln meiner Wünschen an, aus denen heraus ich dann formuliere, was ich mir vornehme, was mir wichtig ist.
Fürs kommende Jahr werde ich mein Blog auf ein paar grundlegende Eckpfeiler aufbauen, vielleicht gelingt mir so, mich noch besser auf dieses und jenes zu konzentrieren, somit Struktur hinein zu bringen, und noch schneller voranzukommen.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Benebelt

Nachtrag von gestern:

Heute war es so weit. Endlich die OP vor der ich mich viel zu lange erfolgreich gedrückt habe.
Endlich? Zum Schluss war der Leidensdruck wesentlich größer als die Angst vor den Schmerzen.
Die Angst vor dieser OP war (!) die größte Angst, die ich seit Jahren hatte. Noch größer als Kinderkriegen. Inzwischen habe ich ja Beelzebebi. Der Witz, das Makabre oder vielleicht Traurige ist: Ich kann 'Gefahren' rational ganz gut einschätzen. Angst ist bei mir zu 99,9% tatsächlich 'begründet'. Nicht, dass sie bei anderen Menschen nicht begründet wäre, mit self-fulfilling prophecy hat das auch nichts zu tun. 
Vielleicht habe ich seit der Sache mit Beelzebebi's Vater eine Art Leck-Mich-Am-Arsch-Mentalität entwickelt. Vielleicht entwickelt man eine Art Endzeit-Mut, wenn man 'nichts mehr zu verlieren hat' (Stop, habe ich!) oder: wenn man schon dermaßen viel verloren hat, oder so etwas wie "auf die Schmerzen kommt's nun auch nicht mehr an' - gut möglich. Vielleicht möchte ich auch einfach nur mein Leben geklärt haben und packe es nun Stück für Stück an.
Jedenfalls habe ich's vor wenigen Wochen getan - alle Angst überwunden, zum Arzt gegangen ... . Heute dann endlich die OP. Nicht ohne einen weiteren Stock zwischen die Füße geworfen zu bekommen, so stand das 'Projekt' kurze Zeit lang auf der Kippe.
Das Letzte, was ich mitbekam, war, wie der Anästhesist fragte, ob ich aufgeregt sei, aber in meinem Kopf hörte ich den ganzen Tag nur "Votre toast, je peux vous le rendre", die weltberühmte "Toreador"-Arie aus "Carmen" von George Bizet. Mein "Kampf-Lied" immer, für die schwierigsten zu meisternden Situationen. "Toreador, en garde, toreador! toreador!" Und dann: tout en coup en fait silence ....... .
Die Stunden direkt danach war ich noch in einer Art 'benebeltem High' durch die Tatsache, dass es endlich geschafft ist. Nun bin ich einfach nur noch platt, kaputt, müde und ... aua. Baustelle 1 muss jetzt nur noch heilen. Bleiben Baustellen 2 und 3, körpermäßig. Morgen nachsehen, was die Nieren machen. Am Freitag zwei Stunden Arbeit. Mal sehen, ob ich das schon packen werde, ich habe mir das offen gehalten. Eigentlich habe ich heute ja eine Woche Bettruhe verschrieben bekommen ................... . Mal sehen. Zumindest morgen werde ich diese auf jeden Fall nutzen. Mit der Operation heute habe ich eine Chance bekommen, die ich nutzen muss! Mein Körper kämpft gerade akut an drei verschiedenen Baustellen - großen Baustellen, also acht geben!!

Heute für die Zeit der OP hatte ich Hilfe, und auch den Abend bei mir zu Hause "Betreutes Wohnen" - Fridolin wurde versorgt und ins Bett gebracht, Bebi mir teilweise abgenommen, so dass ich gut ausruhen konnte. Wenngleich mir ehrlich gesagt schon schwer fällt, Hilfe anzunehmen, und mich tatsächlich auszuruhen. Jemanden belästigen und in jemandes Schuld stehen ... schwieriges Thema.

Und Fridolin ... so ultrasüß ... hielt den ganzen Nachhauseweg meine Hand. Überhaupt ist er nach den letzten stressigen Wochen dieser Tage wieder ganz ruhig geworden. <333

Ende für jetzt.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Vor einem Jahr ...

Vor einem Jahr ...

... bekam ich von meiner alten Frauenärztin eine Überweisung in die Abtreibungsklinik
... saß ich komplett benebelt in einer "Beratungsstelle", und bekam sämtliche Möglichkeiten aufgezeigt, mich selbst zu töten.
... gab mir Beelzebebi's Erzeuger 290 € in die Hand.
... wurde ich bedroht, was geschehen würde, sollte ich schwanger bleiben.
... lernte ich, wer in der absoluten Not zu mir steht
... und wer nicht.
... war ich dem Tod näher als dem Leben.
... habe ich in letzter Sekunde die Reißleine gezogen.

Mein Baby abzutreiben hätte ich nicht überlebt. Ganz profan.

Schneeregen

Babymassage - heute. Fällt aus.
Babytreffen - heute. Fällt aus.
Beelze krank. Mit Bett.
Traurig.
Da nicht hingehen zu können, zieht mich noch mehr runter, als einfach 'bloß' krank zu sein.
Gestern Nieren-Arzt.
Auf den ersten Blick nicht so schlimm wie befürchtet.
Trotzdem sakrische Schmerzen.
Und nicht die Ursache für die Schmerzen.
Nächste große Baustelle.
Anderer Arzt.
Morgen längst überfällige große OP.
Mal sehen, was sich dadurch ändert.
OB sich etwas ändert.
Erst mal große Angst vor den Schmerzen.