Samstag, 14. Februar 2015

Wow-Woche!

Heute Mittag saß ich mitten im Chaos und fühlte mich so absolut gar nicht minimalistisch. Unwohl. Das Chaos um mich herum nervt enorm, dazu so völlig ohne jeden Antrieb, den man braucht, um das zu ändern. Nervt.
Die Antriebslosigkeit hielt nur kurz - ich bin kein Mensch, der, wenn irgendwas nicht passt, sich länger als nötig in einem Unwohlseinszustand ergibt. Meine Lebenszeit ist mir zu kostbar, um sie mit Gejammer zu verschwenden, oder mit irgendetwas, das nicht passt. Was nicht passt, wird passend gemacht, also versuche ich, auf einem anderen Weg an mein Ziel - welches auch immer - zu kommen.

Kurz bevor Fred heute mit den Kindern zurück kam - Fridolin war bei Gitarre, Bebi hatte er auch mitgenommen, damit ich schnell das olle Geputze erledigen kann - fing ich dann doch an mit Putzen.

Grundreinigung Bad. Unglaublich, was die Putzfrau alles nicht sauber gemacht hat. Ich hatte Geld dafür bezahlt, dass ich mehr Zeit für meine Kinder habe. Nun muss ich alles wieder selbst machen; das bringt so nix, bei aller Liebe. Heute jedenfalls kam irgendwann Fred mit Fridolin und Bebi nach Hause. Fridolin hatte Lust, sich ein kleines Taschengeld dazu zu verdienen, daher ließ ich ihn die Treppe putzen. Eine leichte Arbeit, die ihm Spaß macht, und mir eine richtige Hilfe ist. Der kleine Kerl macht das besser als die Putzfrau. Spaß machte es zudem, weil ich zeitgleich Bäder putzte, und wir uns dabei unterhielten. Am Ende war ich eine gute halbe bis dreiviertel Stunde schneller fertig, als wenn ich das auch noch hätte machen müssen - wow! Keine Ahnung, ob es gut ist, ein Kind so mit einzubinden. Er hilft schon relativ viel mit. Hier mal was in den Keller bringen, da mal kurz auf Bebi aufpassen, Spülmaschine ausräumen oder was auch immer ansteht ... Umgedreht: sein Freund hat einen festen Job: jeden Tag Tisch decken. Das ist bei uns nicht relevant, das Geschirr steht in den Hängeschränken, da kommt er nicht hin.
Weil Bebi zum Mittagsschlaf sowieso nicht mehr in ihrer Wiege im Wohnzimmer schläft, beschloss ich, das Teil dort abzubauen, und nach oben ins Dachstudio zu bringen, dort befindet sich mein Schlafzimmer. Für ihr BabyBay-Bettchen ist sie nun tatsächlich zu groß - oh weh. Da die letzten gefühlten 1000 Nächte nicht besonders toll waren, und sie so gar nicht mehr wirklich gut schläft, probiere ich nun einmal aus, sie in ihrer Wiege schlafen zu lassen. Mal sehen, wie das funktioniert. Fridolin hat, sobald er aus dem BabyBay rausgewachsen war, in seinem eigenen Zimmer in seinem eigenen Bett geschlafen - ruhiger als neben uns. Damals wohnten wir aber noch in einer kleinen Wohnung, nun befindet sich mein Schlafzimmer ganz oben, die Kinderzimmer im Stockwerk untendrunter - also keine Option, ich mag nicht nachts ewig spazieren gehen müssen. Einstweilen habe ich sie jetzt eben in ihrer Wiege, die sollte ein paar Wochen reichen. Aber will ich das?! Sooooo weit weg von mir?! JA, ich vermisse, sie bei mir zu haben. Vermutlich werde ich sie, wenn sie aus der Wiege raus ist, aber aus besagten Gründen sowieso wieder bei mir im Bett haben. Hm. Oder ich ziehe in ihr Kinderzimmer, dort befindet sich ein sagenhaft gutes Gästebett.... . Mal sehen.

Nach dem Saubermachen habe ich mir noch mein Bett frisch überzogen, und mich schon darauf gefreut, mich da später hineinstürzen zu können. Als ich gerade fertig war, kam Fridolin hoch, um zu gucken, was ich mache. Er sah das Bett und sagte "Oh das sieht aber schön aus so ganz in weiß, da würde ich mich am liebsten reinstürzen!" - so schön, zu erkennen, welche schönen Gedanken er hat. So schön auch, dass er seine Gefühle so gut artikulieren kann. Nicht nur in der Situation.

Natürlich gab es heute noch Zwischenzeugnisse! Fridolin's Zeugnis ist eine glatte 1. Mit Stern. Auf eineinhalb Seiten fast durchgehend "teamfähig", "kooperativ", "sucht in allen Situationen nach Lösungsmöglichkeiten", "sehr fleißig", "immenses Vorwissen" und und und ... ein richtiges Streber-Zeugnis eben. Fast. Mit den wenigen Einschränkungen, die die Lehrerin beschreibt, stimme ich komplett überein. Ich bin stolz auf ihn, dass er sich so gut in die Klasse eingefügt hat - er ist ja erst seit wenigen Wochen vor Ende des letzten Schuljahres in dieser Klasse -, und froh, dass ich ihn in diesem Zeugnis wiedererkennen kann. Wenn ich auch erkennen muss, dass es nicht die beste Entscheidung war, ihn nach seinem letztjährigen Ausflug in die 2. Klasse wieder zurück in die 1. Klasse zu tun. Er fühlt sich wohl mit den anderen Kindern, aber es erfüllt ihn nicht. Die letzten Wochen und Monate häufen sich die "Was soll ich in der Schule, das langweilig mich"-Aussagen. Die Lehrerin arbeitet mit Wochenplan, da kommt er wissenstechnisch auf seine Kosten, allzu oft fällt das aber zugunsten irgendwelcher Projekte etc etc aus, vor Weihnachten ganze vier Wochen, weil die klasseninterne Weihnachtsfeier vorbereitet wurde. Da ist Schule dann eher wie Kindergarten - spielerisch lernen ist halt nix für Fridolin. Er war noch nie ein Kind, das im Turnen spielen wollte "Wir sind jetzt alle Affen, die ihre Kokosnüsse schnell über den Baum rollen müssen", er war "ein Kind, das einen Ball über eine umgedrehte Bank rollen wollte, PUNKT". :)

Sonst ... waren heute noch die Maler da, um das Farb-Desaster im Treppenhaus zu beseitigen. Sie hatten vor ein paar Wochen ja schon gestrichen, und nach dem dritten Eimer festgestellt, dass der Großhändler eine Farbe falsch zusammengemischt hatte - Mömax-Grün. Billig. Also heute alles auf Anfang. Das sieht so schon genial aus! Um das Grün ein bisschen abzumildern, die Wand zu schützen, und das Treppenhaus zu gestalten, klatschen wir morgen eine riesige Fläche Kork an die Wand. Das wird genial aussehen, weiß ich jetzt schon!

Da die Baby-Wiege ja nun oben ist, fehlt 'irgendwas' im Wohnzimmer, deshalb habe ich beschlossen, dass wir morgen meine Stereo-Anlage nach unten schaffen, und dort aufbauen. Da ich ja nun arbeite, bin ich nicht mehr ganz so viel hier oben in meinem Zimmer, also steht sie da und staubt vor sich hin. Unten kann auch Fridolin seine CDs hören. Mal sehen, vielleicht bekomme ich das dann auch mit dem WLAN/Internet-Radio wieder hin.

Und sonst ... die Woche so?

Am Dienstag hatten wir Besuch einer lieben Kollegin, am Mittwoch machte ich mit meinen Kids einen langen tollen Ausflug. Am Schluss ging ich noch einkaufen fürs Mittagessen, im Geschäft gab's auch Puzzles und ... nun ja, ich konnte nicht widerstehen: das Empire State Building in 3D ab 12 Jahren musste mit. So machten wir uns einen wunderschönen Nachmittag, mit Kakao und bauten in, ich glaube 2 Stunden, das Empire State Building auf. Fridolin baute, ich durfte ab und an helfen.

Ansonsten hatte ich jede Menge Bewerbungsgespräche laufen. Einige davon geschickterweise vormittags, zwei während meiner Freizeit. Bewerbungsgespräche im Sinne von - die Eltern bewerben sich bei mir um einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Tatsächlich waren Kinder dabei, die ich mir gut als Gruppe vorstellen kann. Morgen werde ich das mal durchrechnen, und Anfang nächster Woche entscheiden.

Mein Projekt 'Konsumstopp' muss ich nun ernsthaft auf irgendwann verschieben, es gehen einfach zu viele Dinge kaputt, die ersetzt werden müssen. Aber nicht durch Billigscheiß - hochwertige Materialien, qualitativ gute Ware. Bebi wächst nun mal, und fehlende Teile in Fridolin's bestehendem Kleidungssortiment der jeweiligen Größe (74!) müssen ergänzt werden. Dahingehend habe ich im Internet ja eine Website aufgetan, auf der man Kinderkleidung mieten kann. Abgefahrene Idee. Die letzte Woche habe ich mir das mal durch den Kopf gehen lassen, war mit den Leuten in sehr nettem Kontakt - nun warte ich auf mein erstes Paket von Kilenda. Ich werde berichten.
Von meinen Payback-Punkten habe ich mir einen Tolino Vision 2 gegönnt, um meinen Bücherbestand drastisch zu verkleinern. Gefällt mir gut. Kaufen, um zu reduzieren - klingt witzig, ist aber so.

Lesen klappte in der vergangenen Woche nun nicht ganz so konsequent gut wie in den Wochen zuvor. Zuviel zu tun. Und wenn dann Zeit war, schlief ich meist schneller ein, als ich in der Lage sein konnte, ein Buch aufzuklappen.

Mit Fred läuft's aktuell wieder richtig gut - freut mich sehr. "Obwohl" ich ihm die letzten Wochen einiges entgegen gesetzt habe, wenn er mich auch nur im Ansatz erniedrigen 'wollte', um sich selbst irgendwie zu erhöhen.

Gerade eben bin ich außerdem am Gucken nach einem Kurs, den ich mit Bebi belegen kann - eine Chance, dass ich regelmäßig Zeit für sie habe, wo sie ja doch relativ viel einfach 'mitläuft', ein Ausgleich zu meiner Arbeit. Einen Mini-Club habe ich gefunden, der noch bis Juni Freitag nachmittags stattfinden würde - wenn Fridolin Gitarre hat. Hmmmm. Im Auge behalten.

Morgen mehr ... obwohl: ist ja schon fast morgen. Also weiter:

Abnehmen ... lief letzte Woche nun nicht so doll, und das, obwohl ich unterbewusst im Vorbeigehen meine Ernährung auf mehr oder weniger Low Carb umgestellt habe. Außer heute: Pizza, Sprite, Pepsi, und ein Snickers. Aber: ich habe es komplett genossen, vom ersten bis zum letzten Bissen, von daher geht es voll in Ordnung.

Unterm Strich: eine richtige Wow-Woche!

1.20h: Rest dann doch morgen. Also später. :)

2 Kommentare:

  1. Hi Beelze,

    wenn deine Putzfrau nicht sauber putzt, sag ihr das deutlich. Du bezahlst dafür.
    Ich bedaure sehr, daß ich meinen Sohn nicht mehr in die Hausarbeit eingebunden habe. Und wenn dein Fridolin das gerne macht ist das absolut ok.
    Er wird später davon profitieren.

    LG Antonia

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    1. Liebe Antonia Pünktchen,
      der Name gefällt mir sehr. Ich habe ja so einen Verdacht .... . Freut mich, wenn hier Leser den Blog lebendig machen - danke!
      Ich hatte der Putzfrau bereits mehrmals konkret gezeigt, dass hier noch Spinnweben zu entfernen seien, oder der Treppenkopf mit einem kleinen Besen, abgefegt gehört, und trotzdem klappte es nicht. Fenster kann sie nicht machen, weil sie dann krank wird und Medikamente kosten Geld (?!), Toiletten brachte sie nicht sauber, obwohl da nichts wirklich dreckig ist ... und und und. Ich möchte, dass das funktioniert.Wenn's das nicht tut, hat sie eben Pech gehabt, und ich spare mein Geld.
      Was Kinder und Hausarbeit angeht ... früher hatte ich in meinem Elternhaus auch feste Aufgaben zu erledigen. Heutzutage ist das anscheinend nicht mehr so. Schade eigentlich, dabei geht's ja nicht nur um das Putzen an sich, sondern auch um die Vermittlung von Werten - einander helfen, und vor allen Dingen darum, dass jeder seinen mehr oder weniger kleinen Teil dazu beizutragen hat, dass der Laden hier läuft. Wenn er hier und da ein bisschen mithilft - innerhalb seiner Möglichkeiten - habe ich nachher ja auch mehr Zeit für ihn. Ganz einfach. :)

      Viele liebe Grüße von der Beelzefrau

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