Sonntag, 9. Oktober 2016

Alexander von Humboldt

Warum macht er aus dem Nichts alles kaputt mit seiner Eifersucht?! Vor allen Dingen: Eifersucht worauf?! Ich bin kein Besitz. Alles, was ich tue, tue ich, um den Schmerz zu überdecken, auszublenden. Was ich nicht spüre, ist nicht da. Ganz einfach, oder?!

Manchmal komme ich mir vor wie eine unerfahrene Zwölfjährige, die von diesem Leben keine Ahnung hat.

Letzter Urlaubstag heute.

Ich habe Angst. Riesengroße Angst. Vor diesem Leben. Moment mal! Angst macht langsam, langsam ist gut. Vermutlich hat das alles irgendeinen Sinn.

Ob ich heute mit der Bebiline auf die Kirchweih gehe?! Wenigstens mal kurz. Von welchem Geld? Von der Altersvorsorge. Ich darf halt dann nicht alt werden. Irgendwie so. Vielleicht sollte ich das Leben leben. Manchmal überfordert mich das gewaltig.

Morgen muss ich mit den Versicherungen telefonieren. Geldangst ist Existenzangst. Die letzten zwei Tage habe ich so viel eingekauft. Neue Winterschuhe für mich (den Winter über drin bleiben, ist vermutlich keine wirkliche Alternative, die dunkle Zeit im warmen zu verbringen leider auch nicht). Ein langes Shirt für den Bub bei Tschibo und neue Unterhosen, er hatte sich schon beschwert, dass seine alten Unterhosen weh täten. Warum sagt er das denn nicht früher?! Fred kauft ihm auch manchmal was, 24 Paar Socken oder das sechsundvierziegste Fußballtrikot. Wenn er sich die Socken zusammenknotet, ist ihm im Winter sicherlich auch warm. Außerdem noch ein paar lange Oberteile, eine Jogginghose und eine gefütterte Jeans bei DM für die Bebiline. Aber da ist nicht wirklich etwas dabei, was wir nicht brauchen.

In letzter Zeit geht meine Lebenseinstellung immer mehr in Richtung zero waste. Die Nachbarin meinte neulich, die überreifen Bananen gäbe sie ihren Kindern ja nicht mehr, ich backe uns geschwind ein banana bread aus denen, die hier herum liegen.

Essenstechnisch mag ich nicht erst seit neulich RAW. Je raw, desto besser. So wenige Zutaten wie möglich für ein Essen. Kartoffeln mit Butter und Salz. Obst und Gemüse unverarbeitet. So wie die Beelzemädchen gestern mit ihrem Kopf Weißkohl, den sie beim Spazierengehen über die Felder vom Bauern geschenkt bekommen hat. Später saß sie im Flur und aß den Kohlkopf. Roh und blank. Die Blätter frisch vom Kopf abgerupft von der Hand in den Mund. So sweet!

Und ja, ich lese aktuell eine Biographie über Alexander von Humboldt.

"Mamiiiii, Mamiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!" I'm coming. Pancakes zum Frühstück? Keine blueberries diesmal, waren nicht im Budget.

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