Sonntag, 15. Dezember 2013

230

Noch 230 Tage bis ... ja, bis der Bauchzwerg kommt - zu Fridolin und mir. Und Hannes? Ich weiß es nicht. Ich weiß es absolut nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht mal den Hauch einer Ahnung, was ich mit ihm noch sprechen soll. Ich bin kaputt, ich bin leer, ich bin tot und abgrundtief verletzt. Alles, was die letzten zwei Jahre passiert ist, und im Augenblick passiert, ist einfach zu viel. Viel zu viel.
 
Heute ist mein Geburtstag. Er hat am Freitag versucht, mich zu erreichen, und heute. Ich blocke ab. Ich kann nicht mehr anders im Augenblick. Aber der Gedanke schwingt mit ... was, wenn er tatsächlich in friedlicher Mission anruft?! Was, wenn tatsächlich etwas in ihm gearbeitet hat - in eine gute Richtung? Dann wird er noch ein drittes Mal anrufen ... . Ich darf mich nicht mehr aufregen.
 
Das Wochenende war ich mit Fridolin ganz alleine. Der einzige, der angerufen hat/den ich hören konnte/musste, war Fred, weil er nun mal ein Recht hat, mit Fridolin zu sprechen. Der Geburtstag mit Fridolin war schön. Er kam frühmorgens zu mir ins Bett zum Kuscheln - mit einem Geburtstagsständchen und seinem Geschenk! Letztes Jahr hat er mir zum Geburtstag eine Teetasse aus dem Bioladen und zu Weihnachten eine Packung Rooibos-Tee dazu geschenkt. Da ist er alleine hingestiefelt, um die Tasse von seinem eigenen Taschengeld zu kaufen!! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sie benutze. Wenn ich sie benutze, freut Fridolin sich jedes Mal, und wenn Fridolin sich freut, freue ich mich um so mehr ... . Dieses Jahr hat er mir Besteck geschenkt: zwei Sets aus Messer, Gabel, Löffel und Teelöffel, eines für mich und eines für ihn. So sweet!!!
Danach hat er den Frühstückstisch wunderwunderschön gedeckt, so richtig mit Sonntagsgeschirr, Servietten, alle (!) Kerzen angezündet - außer natürlich der 4. auf dem Adventskranz. Dazu gab's klassische Musik, weil wir kein Gelaber und Weihnachtsgedudel wollten.
Zur Feier des Tages sind wir um 10.15 Uhr in die Kirche gegangen. Fridolin war noch nie in seinem Leben bei einem normalen Gottesdienst. Danach ... das klingt jetzt vielleicht ein bisschen abgefahren, aber das hatte er sich schon lange gewünscht ... sind wir zu einem Friedhof gefahren, der als der schönste ganz Deutschlands zählt, und haben uns dort die Gräber angesehen, die Natur, die alten Epitaphien und Gruften ... .
Zu Mittag sind wir in ein vegetarisches Restaurant essen gegangen. Das war so richtig oberlecker! Maronensuppe und Ayurvedischer Teller für mich, kleiner Salat und Kürbismalfatti auf Blattspinat für Fridolin. So richtig einfach nur genial gut. Kind und ich haben getauscht, weil's irgendwie besser war so rum. Wie gesagt: eines der leckersten Essen seit ewig langer Zeit. Und ich habe kaum etwas runter bekommen, weil mir nach wie vor so richtig kotzübel ist - babybedingt eben. Das hatte ich bei Fridolin nie. Nix von dem ganzen Pipapo. Der Rest des Tages: einfach nur ausruhen.
 
Unterm Strich bleibt: Angst.

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