Sonntag, 19. Oktober 2014

Wut

Sonntag Vormittag, Beelzebebi ist grade recht friedlich*. Die Gunst der Stunde nutzen, um weiter zu machen mit Tabula Rasa. So ist das nun mal, wenn man so lange mit einem Menschen zusammen gelebt hat, der nicht in der Lage war, sein Leben in irgendeiner Form zu gestalten. Sein Leben nicht, geschweige denn unser gemeinsames, oder das vom Beelzebub. Beelzefrau dann nach wie vor am Aussortieren. Ein paar wenige Umzugskartons, die noch auszuräumen und zu sortieren sind, dann folgt das Masterpiece 'Hobbyraum'.
Vermutlich schmeiße ich sowieso viel zu viel weg, weil ich den ganzen Krempel um mich herum hasse. Weniger ist mehr. Mein Ziel ist Minimalismus. Aber zu viel ist auch doof. Nachbarin erzählte, sie sortiere das Zeug in Ordner, um das dann im Keller aufzubewahren. Hm. Vielleicht nehme ich dem Beelzebub irgendwas weg, was er dringend braucht, um ein glückliches Kind zu sein? Und was, wenn ich das Zeug eines Tages brauche?! Ich mag's trotzdem nicht um mich herum haben.
Zu viel ist nix, zu wenig aber auch nicht. Mittelmaß rules.
Und dann kommt wieder die Wut. Die Wut. Diese Wut auf viele verschiedene Dinge. 
Aber am Ende auf meine eigene Hilflosigkeit.
Diese Hilflosigkeit, die mich so abgrundtief nervt.
Weil ich gerne mache; Ärmel hochkrempeln und Dinge ändere, die nicht passen. Warum sich in einen Zustand ergeben, der nicht passt?
Und nun: hier liegt so viel im Argen - und ich muss tatenlos daneben stehen und bin zum Zuschauen verdammt. Ich hasse es! Zur Inaktivität verdammt. Oder andersrum: wirkungslos - wie sehr ich mich auch abstrample. Und dennoch muss ich weiter machen.

*schläft