Montag, 27. Oktober 2014

Wohnen als Visitenkarte

Gerade eben habe ich dann noch eine Artikel über "Wohnen als Visitenkarte" gelesen. Wer sein Wohnumfeld schlicht-ästhetisch unter Verwendung von Naturmaterialien einrichtet, also Stein, Holz und Wolle, steht für eine sichere, selbstbewusste Persönlichkeit. Bin ich das? Irgendwie sicherlich schon. Erstaunlich viele Menschen orientieren sich an mir. Und sind aufgeschmissen, wenn ich mal keine Antwort auf eine Frage, keinen Rat habe.
Der Artikel macht mich nachdenklich. Traurig. Jemand, der diesen Blog liest, ist auch gerade am Gestalten und Einrichten einer Wohnung, anders zwar, aber. Es ist doch das Normalste der Welt, dass man sich sich Lebensumfeld nicht nur irgendwie einrichtet, sondern schön? Man lebt doch da! Aus welchem Grund sehe ich mich eigentlich in einem Rechtfertigungszwang, dass ich mein Wohnumfeld  und das meiner Kinder schön gestaltet haben möchte? Weil es Geld kostet? Einsatz erfordert? Arbeit? Weil man ein bisschen Zeit investiert? - Zeit, die man gemeinsam schön gestalten kann?! In der man zusammen Spaß hat, ein bisschen schwitzt, sich manchmal auch etwas ärgert, wenn etwas nicht so passt wie es soll, und sich hinterher bei einer Tasse Kakao freut, wie schön das gelungen ist, und ein bisschen stolz sein kann, etwas geschaffen zu haben?