Samstag, 25. Juli 2015

Mittag.

Wir waren einkaufen, die Bebiline und ich. Die frische Luft tut gut.
Mein favorisierter Supermarkt mit dem schönen Café nebendran hat keine Apotheke dabei. Dann eben Ghetto-Supermarkt mit Apotheke. Fahrrad abgestellt, Bebiline im Anhänger sitzen gelassen, um 3 Meter weiter einen Einkaufswagen zu holen, zack - stehen wildfremde Menschen bei der Bebiline, um ihr Kekse zu geben, und sie aus dem Wagen zu nehmen. What the fuck?!

In der Apotheke habe ich das Problem mit meinem Arm geschildert, man gab mir eine Bandage und ... ich bin immernoch ganz benommen von diesem Gefühl, wenn der Schmerz schlagartig ... nachlässt immerhin. Ganz weg ist es nicht, aber innerhalb kürzester Zeit so verdammt besser! Ich kann mir zwar nicht wirklich vorstellen, wie eine Bandage ernsthaft wirken kann, wenn ich den Arm doch trotzdem weiter bewege, aber vielleicht spielt meine Vorstellungskraft auch keine wirkliche Rolle; Hauptsache, der Schmerz lässt nach.

Und während ich so vor mich hin radelte, kam mir der Gedanke, dass die Erklärung für alles möglicherweise PMS heißt. "Einfach nur" PMS. Die Erklärung für meine super-miese Stimmung der letzten Tage und Woche, für meine absolute Negativität, die mir selbst so dermaßen auf den Pips geht, die Erklärung.

Warum ich PMS wieder und wieder vergesse? Warum ich nicht auf dem Schirm habe, dass diese Wesensänderungen PMS geschuldet sind? Weil es schleichend kommt. Weil es zu Beginn noch nicht körperlich schmerzt. Weil es in der Regel (haha!) ein bis zwei Wochen zuvor beginnt, und sich anfangs 'einfach nur' als schlechte Laune äußert.

Unter PMS leide ich seit ich meine Regel bekam. Irgendwann im Oktober 1991. Damals war ich 11. Das sind nun knapp 24 Jahre. Von Anfang an war das kein Zuckerschlecken. Phasenweise war ich alle paar Wochen drei Tage krank vor Schmerz - was selbst meine Mutter anerkannte (die sonst Schmerz nur akzeptiert, wenn jemand mit dem Kopf in der Hand ankommt). In diesen 24 Jahren waren die mit der Periode einhergehenden Schmerzen nur das geringste aller Probleme.

Die schönste Zeit meines Frau-Seins erlebte ich eigentlich in meinen Schwangerschaften - wenn ich monatelang keine Regel hatte, und mein Hormonspiegel nicht durcheinander war. Tja nun ... irgendwas stimmt doch da nicht!

Ja, ich war auch schon bei Ärzten. Man verschrieb mir wahllos irgendwelche wirkungslosen Anti-Baby-Pillen, ohne jemals nachzusehen, was denn wirklich los ist mit meinen Hormonen, um mir dann die richtige Pille zu verschreiben. Ich war auch schon bei einer Endokrinologin. Die Tatsache, dass es diesen Berufsstand gibt, und mir dessen Existenz weiterhelfen könnte, habe ich einem Radiobericht zu verdanken. Nada más. Warum hatte mir das bis dahin kein Arzt gesagt, dem ich mich anvertraut hatte? Mit dieser Idee im Kopf und der Hoffnung auf Hilfe ging ich noch am selben Nachmittag zu meiner Hausärztin, die mir bestätigte, dass ein Endokrinologe mir weiterhelfen könnte. Aber warum sagte sie mir das nie?! Weder meine Gynäkologin noch meine Hausärztin noch irgendein anderer Arzt wiesen mich jemals darauf hin. Und das trotz diverser Menstruationsbeschwerden, die ich habe, seit ich denken kann ... ganz zu schweigen von Polypen, Myomen etc.

Die Endokrinologin wehrte sich zunächst, mich überhaupt zu untersuchen, da ich ja "noch viel zu jung für Probleme dieser Art" sei. Es ist mir egal, ob ich theoretisch zu jung für irgendeine Diagnose bin. Wenn praktisch die Möglichkeit besteht, dass dies ein Grund für mein Leiden sein kann, dann möchte ich das wissen! Erst als ich vehement darauf bestand, dass ein Hormonspiegel gemacht werden solle, bestätigte sie mir prompt, dass etwas mit meinem Hormonhaushalt nicht in Ordnung sei. Ach nein?! Dabei sollte es dann aber auch wieder bleiben - um Hormone einzunehmen, sei ich viel zu jung. Relativ kurz darauf wurde ich schwanger, dann hatte sich weitere Recherche sowieso erledigt.

Nun bin ich nicht mehr schwanger, die Menstruation kam - trotz stillen - kurz nach Beelzebebi's Geburt wieder, und der ganze Scheiß (!) geht von vorne los, allerdings mit immens verstärkter Intensität, todavía más fuerte que antes. Und vorher war's schon ordentlich. Mittlerweile muss ich während jedes Zyklus Eisentabletten nehmen, weil ich sonst umkippe. Keine verdammte Pointe.

Alles, was mir bis dato hilft im Zusammenhang mit PMS und meinen Menstruationsbeschwerden, habe ich mir selbst zusammengesucht, zusammengepfuscht. Ich bin kein Arzt, ich kann ja nur raten. Aber ich leide unter diesem Zustand, und ich suche, daran etwas zu ändern, weil ich kein Mensch bin, der sich in seinem Leid ergießen möchte. Weil ich eine Lösung suche, nach wie vor. Und ich werde nicht aufgeben. Hasta la muerte!




Für heute Abend habe ich mir eine DVD gekauft und eine Frauen-Zeitschrift. Trotz Minimalismus. Einfach mal nur Sofa, Decke um mich rum und ablenken.

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