Sonntag, 12. Juli 2015

Respekt

Respektieren heißt ... neben vielen anderen Facetten ... jemand anderem - in diesem Falle mir - so zu helfen, wie ich es brauche, anstatt mir - gut gemeint - aufdrücken zu wollen, wie der Helfende meint, zu helfen. Nett ist immernoch der kleine Bruder von scheiße. Hätte der Helfer am Freitag einfach mal respektiert, was ich gesagt habe, säße ich jetzt nicht in diesem riesigen Desaster, dem Tüpfelchen auf dem i. Zwei Freunde sind gestorben und das.

Ich hatte ihn konkret um etwas gebeten. Und ich habe ihn um etwas Bestimmtes gebeten, weil ich ein erwachsener Mensch bin, der weiß, was er braucht und was für ihn gut ist. Ich bin kein dummer, unzurechnungsfähiger Mensch, über den man bestimmen kann. Genau das hat er aber gemacht. Er hätte ja immernoch die Möglichkeit gehabt, zu sagen "nein, dann lass ich es". Dies wäre aufrichtiger gewesen, als mich jetzt dermaßen in die Sch... zu reiten. Ehrlich gesagt habe ich keinen Plan, wie ich das wieder gerade biegen kann. Keine Ahnung, wie ich das gebacken kriege.

Ich schwanke zwischen schlechtem Gewissen, weil er de hecho mir ja helfen wollte, und Wut, weil es sich scheiße anfühlt, nicht respektiert zu werden, und weil ich jetzt im Desaster stecke. Danke auch.

Zum Glück bin ich ein starker Mensch. Ein Freund, der inzwischen auch schon verstorben ist, Krebs - sagte vor vielen Jahren mal über meine Situation "ein anderer Mensch wäre an deiner Stelle schon komplett ausgerastet, alkoholsüchtig, drogensüchtig oder hätte sonst etwas angestellt". Mag sein. Aber was soll ich machen? Bringt ja auch nix.

Dieser Tage werde ich mich einmal mit dem Thema "Schlüsselmomente" befassen.

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