Dienstag, 30. Dezember 2014

Die Muffe

Ein bisschen geht mir ja schon die Muffe ... in etwas weniger als zwei Wochen werde ich in einen neuen Lebensabschnitt starten - nach so vielen Jahren, die ich nicht berufstätig war (nein, ich lag nichts und niemandem auf der Tasche außer mir selbst!!!!!), endlich wieder Arbeit! Ich freue mich so sehr. Die Menschen, mit denen ich zu tun haben werde, sind nett - das Verhältnis scheint zu passen, ich habe mir die Leute selbst ausgesucht. Ich habe den zeitlichen Rahmen für meine Arbeit selbst gesteckt, so dass ich, bis sich das eingespielt hat, erst mal 'nur' Montag bis Freitag arbeiten werde. Ich bin überzeugt, dass auch Bebi das gut tun wird, ich habe sie ja bei mir, und dass das mit Fridolin auch funktionieren wird. Auch ihn habe ich dann nach seiner Schule (die ja für ihn irgendwie auch Arbeit ist) bei mir. Genug Zeit für alles, hoffe ich. Ganz genau sagen kann ich's noch nicht, aber ich vertraue einfach darauf, dass es gut funktionieren wird. Dass auch Zeit für mich bleiben wird.

Es hat Klick gemacht, als ich irgendwann im Oktober unseren Familienplaner und meinen Taschenkalender für 2015 kaufte und (!) bereits mit allen verfügbaren Terminen einrichtete. Ich gestehe: eigentlich bin ich gegen Weihnachtsartikel im Sommer, Osterhasen in den Läden gleich nach Weihnachten und Kalender fürs kommende Jahr noch während das andere kurz nach der Hälfte vorbei ist. Dieses Jahr tat es mir gut, zu akzeptieren: 2014 ist das, was es ist. Irre, abgefahren, Hardcore, kräftezehrend. Aber es ist, wie es ist. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich meine beiden Kalender und somit mein 2015 einrichtete, ging mein Blick in die Zukunft, und ich konnte gleichzeitig inneren Frieden schließen mit diesem 2014. Was nicht bedeutet, dass ich seitdem in freudiger Erwartung auf 2015 nur noch dahinvegitiere. Im Gegenteil: seitdem lebe ich auch mein 2014. Komisch.

Was mir allerdings gewaltig Muffesausen macht, ist die Tatsache, dass ich in wenigen Tagen anfangen werde zu arbeiten, und dafür noch so gewaltig viel zu tun ist. Ich wollte zum Zeitpunkt meines Neubeginns deutlich weiter sein mit Tabula Rasa. Ich wollte "rein" starten. Ohne Altlasten. Abgeschlossen. Unser Wasserschaden nach der Heizungswartung macht mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Zum Einen hat es mich verdammt viel Zeit gekostet, die ich mit Handwerkern, putzen etc verbringen musste, anstatt die letzte Zeit meiner beruflichen Untätigkeit bewusst mit meinen Kindern genießen zu können. Nun kommt die neue Arbeit, und mir fehlt der Abschied. Stattdessen Lärm hier, Chaos. Zum Anderen wollte ich 'perfekt' in die neue Arbeit starten. Mehr erledigt haben, als jetzt erledigt ist, Dank der Wasserschaden-Scheiße. Eventuell schaffe ich noch irgendwie, das hier alles zu wuppen, bevor es los geht.  So unabgeschlossen macht es mir Bauchweh. Dazu braucht es eine gewaltige Hauruck-Aktion. Dann könnte ich mit einem besseren Gefühl in die neue Arbeit starten.