Donnerstag, 26. November 2015

Halt durch!




Es gibt so Ereignisse und Tage, da graut mir meilenweit im Voraus, ob ich das schaffen werde, und wie. Und dann gibt's so Tage wie heute, an denen denkt man, man geht einfach nur zum Elternabend der Erstkommunion für den Bub - und dann endet es in einem halben Psycho-Desaster.

Der Arbeitstag heute war super ... gleich heute morgen haben wir die Kinder eingepackt, und haben einen Ausflug zum Baumarkt gemacht, Utensilien für die neuen Experimentiertabletts kaufen - Siebe, Sand, Trichter in allen möglichen Gößen, Pinzetten ... . Auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Stop bei der Bank eingelegt, und ich habe Bankzeug erledigt. Zu Mittag gab's Blumenkohl-Cremesuppe. Ich glaube, die Kinder wollen das nicht wieder essen. Ich auch nicht, obwohl ich Blumenkohl gern mag.

Der Nachmittag war ruhig ... bis gegen 18 Uhr Frida kam, um Babyzusitten. Ich würde mit Fred auf einen Elternabend für die Erstkommunion vom Bub gehen. Mit Frida ging's ja noch so. Obwohl auch angespannt. Ich bin ja die Dauer-Böse. Mit Fred gab's eigentlich kein Drama. Aber heute musste ich auf besagten Elternabend mit ihm. Zum Einen wollte ich, dass er geht - es war sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, Fridolin taufen zu lassen. Sämtliche religiöse Erziehung habe aber ich übernommen.

Klar kann ich so eine Vorbereitungsgruppe für die Erstkommunion leiten. Ich hab's ja schließlich studiert. Alles. Katholische Theologie. Religionspädagogik. Pädagogik. Aber ich kann's einfach nicht. Einmal in meinem Leben Verantwortung nicht aufheben, die auch niemand anderes haben will. Einmal ein Ehrenamt nicht machen. Einmal einfach Teilnehmer sein, statt Team. Mich einmal bewusst nicht anbieten. Und das schlechte Gewissen aushalten lernen, das man mir einreden möchte, um mich dazu zu bewegen, doch eine Gruppe zu leiten. Nein, ich habe schon genug Kinder. Ich bin alleinerziehend und Vollzeit berufstätig. Ab Januar (hoffentlich) mit noch mehr Stunden. Selbst wenn ich wollte, ist mir das nicht möglich. Zumal Fred ja wollte. Am Schlauesten wäre sowieso gewesen, gar nicht hin zu gehen. Fred zu seiner Verantwortung stehen zu lassen. Einmal. Er war bis dato in 8 Jahren Bub bei einem einzigen Elterngespräch, und bei keinem einzigen Elternabend. Aber nun war ich da. Da waren auch genügend andere Eltern. Hausfrauen-Mütter mit Ehemännern.
Erster Schritt: Verantwortung nicht übernehmen, die mir nicht gehört.
Zweiter Schritt: Dabei kein schlechtes Gewissen haben.

Und dann die Message von der herzallerbesten Freundin: "Halt durch!" Ohne große Erklärung. Leider zu spät gesehen. Erst als ich wieder zu Hause war, und Fred und Frida gegangen. Trotzdem wirksam. Halt durch!

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