Samstag, 24. September 2016

Julie weiß, wo die Liebe wohnt

Mit der Bebiline war ich gestern das erste (und hoffentlich nicht das letzte Mal) bei der musikalischen Früherziehung. Die Leitung der Musikschule, in der der Bub seit drei Jahren Gitarrenunterricht hat, stampfte den Kurs mehr oder weniger extra für mich aus dem Boden, weil ich mal erwähnt hatte, dass ich so gerne etwas zusammen mit der Bebiline machen würde, es aber zu den Zeiten, zu denen ich frei habe, nicht mehr wirklich Angebote gäbe. So fand gestern also eine Probestunde statt. Ich hatte erwartet, die Bebiline dauernd im Zaum halten zu müssen, während die anderen Kinder brav und artig bei ihren Eltern auf dem Schoß säßen. Ich hatte mir Tobsuchtsanfälle ausgemalt, Rumgeschreie ... . Aber was soll ich sagen?! Die Stunde war perfekt, wie es perfekter nicht geht. Alleine die Bebiline zu beobachten, wie sie die ganzen Eindrücke in sich aufsaugte und wieviel Spaß sie an ihrem Tun hatte, war jedes Geld der Welt wert. Und sie machte so perfekt mit: Klebte nicht an mir. saß alleine auf ihrem Stuhl neben mir, hörte aufmerksam den Geschichten der Musiklehrerin zu, ohne dazwischen zu plappern, sang mit, klatschte, stellte sich ordentlich an, wenn die Kinder sich Instrumente aus einem Korb nehmen durften, legte ihr Schellenband, die Rassel und das Glöckchen wieder ordentlich zurück, statt mit den Dingen um sich zu schmeißen, traute sich durchweg als einzige, mitzumachen, aber für die gute halbe Stunde sehr ausgeglichen und gut bei sich, statt so unkontrolliert wie sonst so oft. Hach ... . Hoffentlich machen die anderen Eltern auch alle den Kurs weiter. Ich möchte das so gerne weitermachen mit ihr. Vielleicht ist musikalische Früherziehung unser Treffer ins Schwarze, weil sie ansonsten eher körperbetont spielt - logisch, wenn man einen großen Bruder hat. Ich betone das deshalb so ausführlich, weil ich dieses Verhalten, um ehrlich zu sein, so nicht von meiner Tochter erwartet hatte. Ups.

Was das Sprechen angeht, spricht sie ganz plötzlich halbe Sätze. Als hätte sie sich das letzte halbe Jahr still alles angehört, ins Fäustchen gelacht, und gedacht "Ich fange erst an, wenn ich's richtig kann". Das habe ich in der Form nie erlebt.

Heute ist Lese- und Sport-Tag. Einkaufen mussten wir nicht gehen, gestern Abend war die Babysitterin da gewesen, dann hatte ich das schon erledigt. Hat was. Zu Mittag kochte ich mit der Bebiline zusammen eine Kartoffel-Kokos-Lauch-Suppe mit Lemongrass. Die Garnelen-Einlage wandelte ich ein wenig ab, indem ich diese mit Chili anbriet. "Leichtes Süppchen" trifft's ganz gut. Das Rezept gebe ich gerne auf Nachfrage weiter - sagenhaft gut.

Keine Ahnung, ob Pachu heute arbeitet?! Und wenn ja, wann? Ob ich mal anrufe?

So wirklich wach bin ich heute irgendwie nicht wirklich. Oder aber meine Augen sind zugequollen, weil ich noch dicker geworden bin?! Hm. Vielleicht kriege ich noch ein bisschen was gewuppt, wenn die Bebiline hoffentlich bald im Bett ist und morgen früh bis in die Puppen schlafen wird?! Oooops.

Ich habe mir vorgenommen, in Zukunft nur noch einen Vorsatz gleichzeitig zu bearbeiten, und diesen bis zum Ende zu verfolgen. Zuerst: abnehmen! KANN doch nicht so schwer sein. Man beachte die Ironie.

Unterm Strich: Ich habe die für mich tollsten Kinder der Welt, den tollsten Mann, ich liebe meinen schlecht-bezahlten Job, und mir geht es soweit gut. Nix zu meckern. Alles andere ist egal.

"Julie weiß, wo die Liebe wohnt" - auch so ein schönes Buch. Vielleicht werde ich ja heute irgendwann nochmal wach, dann kann ich noch viel mehr lesen.

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