Freitag, 16. September 2016

Realitätsflucht

Seit der Bub wieder von Fred zurück ist, habe ich meinen Haushaltsplan schleifen lassen. Und zack - ok, hier versinkt nix im Chaos, dazu ist die Zeit zu kurz. Aber es geht weniger geordnet weiter als die letzten Wochen.

Aktuell lese ich zehn Bücher von meiner Leseliste gleichzeitig - alle, außer Harry Potter. Ich habe mir vorgenommen, von jedem 10 Seiten pro Tag zu lesen, das sollte zu schaffen sein. Am Liebsten würde ich in meine Bücher eingesaugt werden, in die guten zumindest. Meine kleine Realitätsflucht. Irgendwann, in so etwa 5 Jahren, werde ich vielleicht fertig mit allen meinen zu lesenden Büchern.

Im Oktober ist Familientreffen. Ich hasse das. Die Leute sind nett, alle. Und no way out, meine Mutter organisiert das diesjährige Familientreffen, no way out. Stress ohne Ende. Und Ende November die Hochzeit meiner Cousine, also quasi das nächste Familientreffen, nur in gigantisch. Eine Hochzeit, die es vermutlich auf die Seiten der Lokalzeitung schaffen wird. Irgendwo in Deutschland. Keine Pointe. Seit der Bekanntgabe der Tatsache, dass es zu dieser Hochzeit kommen wird, Stressfaktor 1000 für mich! Ich mag meine Familie, eigentlich. Aber. Es stresst mich ohne Ende, aus meinem Schneckenhaus heraus zu müssen. Ich, die Gescheiterte, in einer Familie, in der sich die Erfolge der Kinder - also meiner 1000 Cousins und Cousinen - ins Unendliche stapeln. Der Olypmia-Gewinner ist in seinem Haupterwerbsjob dermaßen erfolgreich, dass die Frau neben der Versorgung der süßen kleinen Kinder eigentlich zuhause bleiben könnte, nebenbei aber selbst erfolgreich einer international renommierten Firma vorsteht (irgendwas mit Nano), Weltmeister (leider auch kein Witz), Top-Models (immernoch nicht lustig) und Stromkonzern-Betriebsleiter-und-Geschäftsführer, Professoren, Richter und Dr Dr Klinikleitung (kein haha) tauchen alle Namen auf ... außer meiner. Ich habe noch nicht mal ein Auto, keine Vorzeige-Ehe, meine Model-Maße gehen eher in Richtung Rubens-Model und ich schäme mich für meine Zähne. Meine Mutter wüsste nicht, womit sie mit mir angeben könnte. Tja nun. Beelzefrau, das schwarze Schaf. Mäh. Als Mutter des Brautmädchens stehe ich bei der Hochzeit auch noch am Rande des Mittelpunkts (irgendwie so). Die Beelzebebi wird wahrscheinlich in die Geschichte gehen als erstes Brautmädchen, das sich in der Kirche vor versammelter Manschaft in einem Tobsuchtsanfall laut schreiend auf den Boden werfen wird, weil jemand das Wort "nein" benutzt hat im Zusammenhang mit essen, trinken, Spielzeug, oder sonst irgendetwas, das gerade nicht geht, wenn man als Brautmädchen ... oder versucht hat, ihre Haare zu kämmen. Selbiges gilt phasenweise auch für die englische Zahl "nine" [nain].
Und ja, ich habe Horror vor dieser Ansammlung an way demasiado Erfolgs-Familie! Horror, Angst, Panik, Schweißausbrüche, Fieber, Durchfall.

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