Dienstag, 31. Mai 2016

Scheiß-Tochter

Ich wollte noch nie, dass ein Mensch sich für mich ändert. Ein Partner. Im Gegenteil. So tolle Menschen bleiben, wie sie sind. Deshalb habe ich mir viele ja ausgesucht. Deshalb habe ich mich mit vielen gefunden. Gedanken, die ich meinem Mann erzählte, die zu einer guten Erkenntnis für mich führten, eine schöne Reaktion darauf von ihm. Für mich macht es eine Beziehung besonders, wenn man versucht, bei den Werten zu bleiben, die man zu Anfang verkörperte.

Die letzten Tage lief es so richtig gut. Die Arbeit heute war toll!! Wir haben den Geburtstag eines Kindes gefeiert, und heute mal nicht wie üblich in der Gruppe, 'daheim', sondern wir packten spontan alle Kinder, alles Essen & Trinken, das die Mutter mitgebracht hatte, und machten ein riesiges Picknick mit Decken, und eine Geburtstagsfeier im Park. Das viele Essen sah fast aus wie auf einem Buffet. Es hielten auch nicht wenige Leute an, die 'mal schauen' wollten - toll!!! Manchmal sage ich zu der Örtlichkeit meiner Arbeit "daheim". Meine Krippe. Wenn wir einen Ausflug machen, gehen wir hinterher 'heim', in die Krippe. 

Nach der Arbeit fuhr ich mit Bub und Bebi in den Baumarkt, Eis für den Bub, neue Fahne fürs Fahrrad (die alte hatte ich abgesäbelt, als ich mit Vollgas durch eine sehr ... sehr ... sehr ... niedrige Unterführung fuhr). Für die Bebiline gab's - nix. Wieder daheim, also richtig daheim, ging der Bub zum Fußball und anschließend zu Fred. Nach unserem schönen Ausflug vom Sonntag ins Freilandterrarium, hatte ich beschlossen, wieder öfter Fahrradtouren zu machen. So wie früher(?!). Also bestellte ich mir Sonntagabend noch eine Halterung für mein Smartphone am Fahrradlenker, die kam heute an, ich montierte sie gleich ... und naja, dann haben wir gleich eine Fahrradtour gemacht. Früher bin ich viel mehr Fahrrad gefahren als jetzt. Vielleicht hilft die viele Bewegung ja wieder beim Abnehmen. Hoffentlich. Bitte. Mit dem Fahrradnavi habe ich eine für uns neue Eisdiele gefunden (mit natürlichem Eis aus eigener Herstellung), da fuhr ich dann mit der Bebiline hin. Noch bekommt sie kein eigenes Eis. Ich bestelle eine Kugel mehr als ich für mich wollen würde, und dann teilen wir, fühlt sich schöner an. Für sie ist das auch in Ordnung - noch. Früher fuhr ich jeden Tag mindestens 12 km Rad. Und lief. Und lief. Und lief. Es fühlte sich nicht wirklich nach sportlicher Betätigung an, aber als ich den Bub auf einmal nicht mehr täglich in den Kindergarten bringen und abholen musste, weil er alleine mit seinen Freunden in die Schule lief, fiel das weg, und zack - legte ich gewichtstechnisch zu. War also wohl doch sowas wie Sport. Fühlte sich jedenfalls richtig toll an, nach der Arbeit heute noch so viel Energie zu haben, die ich dann für mich nutzen konnte.

Daheim dann duschen mit der Bebiline (für großes Drama war sie heute zu müde, oder sie findet's tatsächlich nicht mehr sooooo schlimm) und neue Hautcreme ausprobieren, die eventuell endlich was nützt?! (Neurodermitis, ganz leicht).

Und dann der Telefonanruf meiner Mutter
Alles wie immer. Ich muss ja nicht da sein für sie, wenn ich so scheiße bin?! Aber das wäre dann ja auch wieder scheiße. Ich möchte für sie da sein. Steht ja außer Frage. Ich überlege mir immer, wie das wohl ist, wenn es sie mal nicht mehr gibt. Mit 36 keine Eltern mehr haben. Alleine auf der Welt. Als einziges Kind einer alleinstehenden Frau wird es an mir sein, Worte finden zu müssen. Was sagt man dann bei solch einem schwierigen Mutter-Tochter-Verhältnis? Einmal, als es ihr auch gesundheitlich sehr schlecht ging, musste ich meinen Onkel anrufen, um zu erfahren, was sie hat. Sie sagte es mir nicht, "weil ich nicht richtig danach gefragt hatte". Tja. Immer die gleiche Scheiße. Sie ist beliebt bei so vielen Menschen. Ich liebe sie auch. Obwohl ich ihre Scheiß-Tochter bin.

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