Dienstag, 3. Mai 2016

Mein Ding

Ja, wenn ich jetzt fliege, denkt Pachu, er könne mich manipulieren. Theoretisch. Tatsächlich schieben da schon allein meine finanziellen Grenzen einen Riegel vor, was in gewissem Sinne ja auch eine Art Schutz für mich darstellt. Faktisch ist es schön verrückt, was ich da vorhabe. Wenn jetzt jemand behauptet, das würde ihn überraschen, dann muss ich leider sagen, kennt er mich schlecht. Sehr schlecht. Es braucht auch keiner versuchen, mich davon abzuhalten, nur weil es nicht in die eigene Vorstellungswelt passt. In meine Vorstellungswelt passt nicht, als Heimchen am Herd zu leben.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, Pachu nichts von meiner Reise zu erzählen, bis zu meinem Touchdown Freitagnachmittag in Denver. Und dann so "hey amorcito, que haces? would you please come pick me up from the aeropuerto?" Oder gar zu ihm nach Hause ... ich habe ja schließlich einen Wohnungsschlüssel für daheim. Und ja, seine Wohnung ist daheim für mich. Er nennt sie unsere Wohnung. Schließlich hat die Bebiline sogar ein Bett da stehen.
Jedenfalls hatte ich vorgehabt, ihn mit meiner Reise zu überraschen, aber ... ich kann doch nicht solch eine riesige Neuigkeit für mich behalten, wenn ich vor Vorfreude beinahe platze. Zumal ich ... netten Eltern sei Dank ... den eigentlich freien Christi-Himmelfahrts-Donnerstag arbeiten darf, damit ich den Freitag die Woche darauf die Krippe schon einen Tag früher dicht machen kann und als Anreisetag benutzen.
Jedenfalls konnte ich gestern die Klappe nicht halten, und habe Pachu doch gesagt, dass ich komme, ist ja so schon Überraschung genug. Zumal ich sicherstellen muss, dass er dann ja nicht arbeitet. Wäre ja schön doof, wenn er dann das Wochenende schaffen würde. Und was soll ich sagen ... ich bin überzeugt, dass es richtig ist, dass ich fliege. Um mir selbst Klarheit zu verschaffen, um die Dinge, die mir auf dem Herzen liegen, ordentlich zu klären, und natürlich, schlicht und einfach, um zusammen zu sein. Aber ich werde niemandem davon erzählen, hier. Geht keinen was an, meine Reise. Die Sitzplätze sind reserviert, nun muss ich nur noch einchecken. Diesmal ohne ESTA-Gedöns für die Bebiline, kurze Schlange am Flughafen. Auf den beiden Flügen lesen, lesen, lesen - Zeit für mich!
Und Pachu? Freut sich wie ein kleines Kind, und überschlägt sich selbst an Ideen und Planungen. Ich sehe schon, keine Zeit für Jetlag! :)
Er war erst enttäuscht, dass ich ohne die Bebiline komme, weil er sie über alles liebt. Aber auch hier bin ich überzeugt, dass es richtig ist, sie nicht mitzunehmen. Abgesehen von dem Stress für sie, den eine solche Reise mit sich bringt, und den Kosten, brauche ich einfach mal Zeit mit meinem Mann für mich alleine. Voll egoistisch meine eigenen pilas aufladen. Einfach nur.

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