Samstag, 7. Mai 2016

Vollbracht

Tja nun ... wie das halt so ist bei mir, haben wir heute gleich angepackt. Arbeit ging bis 14.30 h, etwas stressig, weil ein Kind heute relativ viel weinte.
Dann brachte ich den Bub zu Gitarre, derweil ging ich im Bio-Supermarkt einkaufen mit einem von meinen wundertollen Gutscheinen. Müsste ich mit meinem eigenen Geld zahlen, würde ich eben normale Sachen einkaufen. Jetzt, wo ich die supertollen Gutscheine einlösen kann, kaufe ich dort bewusst mal einen exklusiven Brotaufstrich, dieses sündhaft teure agua de coco (Kokoswasser), ein richtig gutes Olivenöl und und und. Ein paar Eltern in der Krippe haben sich zusammen geschlossen, und wir bekommen in regelmäßigen Abständen Gutscheine für dort geschenkt. Das ist mal echt wirklich genial-gut! Über unsere Eltern gibt's nix zu meckern (also außer über die Helikopter-Bildungswahn-Eltern kchkch), findet die Kollegin auch. Das macht uns in der Krippen-Gemeinschaft ein wenig zu Outkasts, aber ehrlich gesagt ist mir das egal. Wir haben ja uns. Und ehrlich gesagt, wenn die Eltern so doof sind und die Arbeit und alles, dann würde ich mir halt was Anderes suchen, anstatt wertvolle Lebenszeit mit diesem elendigen Gemotze zu verbringen. Ich habe mir unsere Eltern ausgesucht nach Sympathie, welche Kinder in die Gruppe passen, und welche Eltern zusammenpassen, weil ich sie alle mag, also gibt es da nicht wirklich was zu meckern. Soviel dazu.

Der Bub kam heute stinksauer nach Hause. Eine Klassenkameradin erzählte ihm, was man so in der Nachbarschaft über uns/mich erzählt. Sehr unschön. Nein, selbstverständlich überrascht mich nicht, dass in der Spießerhölle über mich getratscht wird. Ich bin ja nun mal die einzige Alleinerziehende hier weit und breit hier, noch dazu sind wir die einzigen mit großem Marktsonnenschirm statt mit Markise. Laut eigener Aussage antwortete der Bub "Das geht dich überhaupt gar nichts an!" und ging. Besser hättest du die Situation nicht lösen können, Bub! Ich bin stolz auf dich.

So, nach Gitarre machten wir leider eine halbe Stadtrundfahrt, endlich daheim dann die Sichtschutz-Weidenzaun-Anti-Hundekack-Wand zu den Proleten-Nachbarn fertiggestellt, so richtig mit einbetonieren und so. Sieht genial aus und hilft. Von mir aus können die Kläffer jetzt ihren Garten zuscheißen, wie sie wollen. Sorry, aber. Die Nachbarfamilie heißt in der Spießerhölle allgemein Familie Flodder - die sind aber die einzigen, die so sind, ansonsten ist es schön hier, eigentlich. Theoretisch. Ich möchte nicht wissen, wie ich heiße. Mir ist das zu doof. Der Sichtschutz sieht genial aus. Weidendings passt voll in unseren Garten. Ach so, wir sind hier auch die einzigen, die weder Bretterzaun noch Kirschlorbeer- oder Friedhofsthujahecke haben, sondern Buche, da passt das schön dazu.

So, danach starteten wir die Aktion des Tages: Zimmer umräumen. War mir wichtig, heute zu machen, weil morgen die Putzfrau kommt, und die Wallung auch ohne putzen schon groß genug ist. Manchmal denke ich sogar mit. Außerdem bin ich nächstes Wochenende ja nicht da, danach ist Urlaub, dann können wir uns in Ruhe an die Feinheiten machen, deshalb also heute. Zwischendrin hatte ich das Gefühl, dass es dem Bub doch ein wenig zu schnell ging von seinem großen Palast in das kleine, schnuckelige Kinderzimmer umzuziehen. Vor allen Dingen die viele Arbeit .... ! Dafür haben wir jetzt das Allergröbste geschafft, und ganz ehrlich ... wäre ich so ein kleiner 9-jähriger Kerl, mir würde das Zimmer gefallen. Zum Glück ging's ihm dann besser, als er sah, wie sich der Chaos-Nebel lichtete, und er sich sein Bett einrichtete. Froh bin ich nur, dass er mir gegenüber nach wie vor seine Gefühle klar formulieren kann, und mir auch sagt, wie's ihm geht. In seinem neuen Zimmer hat er jetzt Morgensonne, und abends hell. Von seinem Hochbett aus kann er an das kleine Fenster, fast ein wenig wie bei Heidi, durchs andere Fenster schaut er jetzt in unseren Garten und auf unsere riesigen Bäume. Der Wäscheschrank kommt noch raus und zur Bebiline rüber, und ein paar Dekothingiwingis von der Bebiline ausgetauscht mit seinem Setzkasten von drüben und so, dann passt das. In den Ferien werde ich dann auch Fach für Fach gründlich mit ihm aussortieren und sauber machen, er war ganz erstaunt, wie leer sein altes Zimmer aussieht ohne sein ganzes Zeug.
Die Bebiline mit ihren paar Sachen wohnt jetzt im Palacio Verde. Sie hat so wenig Zeug, dass das Zimmer ganz schön groß wirkt. Ein Bett, ein Kleiderschrank, ein kleines Regal mit Spielsachen und eine Kiste voll Duplos, und an der Wand das Bild mit den Wünschen aller Gäste für ihre Kommunion - fertig. Mitten ins Zimmer kann man da jetzt eine Picknickdecke legen zum Spielen, und es ist trotzdem noch mehr als genug Platz. Auch ihren Kram werde ich aussortieren. Und nein, sie hat nicht das große Zimmer und noch irgendwo ein Spielzeuglager, die Bebiline ist echt nahezu spielzeugfrei abgesehen von den Dingen, mit denen sie in der Krippe spielt.

Zwei Stunden Skype mit dem Mann ............... . Um 9 Uhr kommt die Haushaltshilfe.

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