Freitag, 6. Mai 2016

Palacio Verde

Der Bub brachte schon vor einiger Zeit ein, dass er gerne sein Zimmer mit dem von der Bebiline tauschen möchte. Als wir die Zimmer verteilten, war er ein Einzelkind, Geschwister waren (von Fred's Seite) nicht geplant, daher zog er in seinen Elternschlafzimmer-Palast. Das Zimmer von der Bebiline hingegen ist in etwa halb so groß, wobei sie sich da - noch - ja sowieso nicht lange aufhält. Der Bub hat zusätzlich zu seinem Palast auch noch das riesige Baumhaus. Heute morgen, vor der Schule, kam er mit, die Bebiline aufwecken, da sprach er das Thema nochmal an. Und ja, je länger ich mir das überlege, desto ... Ja, ich bin einverstanden! Heute Nachmittag geht's los mit dem Zimmertausch. Er mag das gerne, ab und an mal groß reine machen, aussortieren, verändern, neu machen. Von wem er das bloß wieder hat?!? Und selbst wenn es ihm dann irgendwann doch zu klein ist, muss ja nicht in Stein gemeißelt sein, dass er dann für immer in dem kleinen Zimmer ist, vielleicht wird ja auch der Hobbyraum irgendwann mal fertig?! Priorität 0, ja ok. Egal, ich freue mich riesig auf unser Projekt. Was verändern in Richtung 'raus aus unserem Goldenen Käfig'. Selbst anpacken und für uns passend machen, statt mit Stangenware zufrieden geben, Hauptsache möglichst wenig Arbeitseinsatz und wenn, dann nur mit Gemotze a la Fred.

Ich bin ja auch noch gar nicht soooo lange sesshaft. Lange wollte ich, dass mir das gefällt, dass es mir damit gut geht. Aber vielleicht macht ja alles irgendwie Sinn im Leben, und manches wiederum macht keinen Sinn, zum Beispiel anders sein zu wollen, als man ist. Wenn ich mich immer weiter verändere, ist irgendwann nichts mehr von mir übrig. So richtig 'sesshaft' ist einfach nicht mein Ding. Und ja, ich bin überzeugt davon, das zu schaffen, ohne dass dem Bub seine Schulleistungen, ohne dass eines meiner Kinder drunter leidet. Man muss ja auch immer auch überlegen, ob es einem Kind nicht besser geht, wenn eine Mutter dazu in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen? Wenn es mir als Mutter gut geht, bin ich auch in der Lage, gut für meine Kinder zu sorgen. "Nicht sesshaft" möchte ich ja nicht auf Biegen und Brechen sein, sondern wohl überlegt, in welchem Rahmen ich Freiheit für mich erreichen kann. Der Weg dahin scheint noch so unendlich weit. Aber nicht unerreichbar.

  1. Haus so leer wie möglich kriegen - vielleicht ist unser Umzugsprojekt nicht einfach eine neue Baustelle, sondern vielleicht kann ich das auch irgendwie für mich nutzen - wie genau?!
  2. Haus los werden.

Kleiner Arbeitstag heute mit nur den Freitagskindern. Kunststück, ist ja auch Freitag. Ein Kind weint aber heute irgendwie nur, weil er müde ist, und ja, gerade ist das ganz schön anstrengend, weil er sich gar nicht beruhigen mag. Ein bisschen Schlaf würde ihm durchaus gut tun. Und uns allen. Ha!

Die Bebiline lief heute morgen nach dem Frühstück zur Wickeltasche, zog Feuchttücher und eine Windel raus, die sie mir unter die Nase hielt, und rief "Mama, Kaka!" Tja nun. Sie wird groß, meine Kleine.
Der Mann ist so traurig, dass ich diesmal ohne die Bebiline zu ihm komme, er hat sie echt lieb, sie nennt ihn 'Papa'. Aber ... es ist vernünftiger so, dieses Mal. Wenn ich schon mal was von Vernunft schreibe.

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