Dienstag, 26. Juli 2016

Vom wilden Watz gebissen

Das Kind, das gestern früh in der Krippe völlig durch den Wind war, ist heute das einzige, das NICHT durchdreht. Alle anderen sind müde und schreien, wenn ein anderes Kind sie anschaut oder nur vorbei geht, eines weint, sobald der Blickkontakt zu mir abbricht, ein Kind brüllt sich in den Schlaf. Klar, das Wetter ist auch für die Kinder anstrengend, nicht wirklich heiß, aber drückend. In einer Familie ist die Mutter schwer krank, ein anderes Kind hat einfach tantrums, wie die Bebiline auch.

Eine Mutter, die einen Platz für ihr Kind bei uns möchte, ruft uns seit letzter Woche ununterbrochen an. Das Telefon ist alt, da  kann man leider keine Nummer sperren.

Allgemein scheint der Trend zum Telefonterror zu gehen. Das finde ich jetzt nicht wirklich witzig oder so. Wenn ich nicht ans Festnetz gehe, wird sofort auf dem Handy angerufen, wenn ich auch da nicht rangehe, Anrufe, Whatsapp, SMS ohne Ende, so lange, bis ich reagiere. Und das nicht nur von einer Person, sondern viele, beruflich wie privat. Bin ich im falschen Film, oder was?! Ich bin doch keine Top-Managerin in einem börsennotierten Unternehmen oder so. Ich bin nur Leitung einer popeligen Kinderkrippe in einer nordbayerischen Provinzmetropole.

Kartoffelgratin fällt aus heute, die Kartoffeln litten unter Madenbefall. Dicke. Weiße. Maden.

Und mir brennt gleich der Unterleib weg. Schmerzen aus der Hölle. Ärzte wollen sowas ja immer auf einer Skala bemessen haben, hier bitte:
1. Nierenschmerzen
2. das hier
3. Kinderkriegen

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