Mittwoch, 20. Mai 2015

Handstand. Überschlag.

Keine Ahnung, was das Bebi gestern hatte, warum sie statt wie gewohnt gegen 20 Uhr erst um 23 Uhr zur Ruhe fand. Bei mir im Bett. War auch mal wieder schön, sie neben mir zu fühlen. Zu hören. 

Ansonsten, mein Tag in Tweets:






Der Bub freut sich so auf seine Pfingstfreizeit. Und ich freue mich, dass er sich freut. Greifvögel ... nicht nur ein paar Spielchen, sondern richtig zum Anfassen, was über die Tiere lernen. Am Wochenende müssen wir mal unser Zelt aufbauen zur Probe, damit alles da ist.

Noch vor der Arbeit mit dem Exfreund in Nepal telefonieren - seit dem ersten Erdbeben beinahe täglich ... wie schrieb mir eine gemeinsame Bekannte noch vor ein paar Tagen: "Es hilft ihm, Kontakt zu dir zu haben." So bewundernswert. Schon immer, diese Lebenseinstellung. "Wie begegnet man einem Menschen, der alles verloren hat?" - die Frage kreiste bis vor ein paar Tagen durch meinen Kopf. Antwort: normal. Vermutlich tut ihm genau das gerade gut. Etwas anderes zu hören als Erdbeben und tarp und tent und rice und daal. Und dann war da die Frage "Und wie geht es dir?!" Das erste Mal an diesem Tag.

Gespräch mit meiner Tante, die ich im Namen meiner Mutter informieren sollte über die Untersuchungen heute, und was die Tage passieren wird. Mich konkret um etwas zu bitten, hat sie vermutlich sehr viel Überwindung gekostet. Und ich freue mich, dass sie es endlich mal tat, und ich aktiv etwas machen konnte. Mit meiner Tante zu reden tat auch gut. Sie kennt ja auch die Eigenarten meiner Mutter definitiv zur Genüge. Komisch, es ist erst so wenige Jahre her, dass ich erkannte, was wirklich hinter allem steckt. Und dann das zweite Mal an einem Tag die Frage "Wie geht es dir damit?" - Und dann waren da Tränen. Und Angst.

Morgen hat Bebiline's zweiter Halbbruder Geburtstag. Hannes' Sohn aus erster Ehe. Komisches Gefühl.

Zwischendrin kam der Bub aus der Schule nach Hause und erzählte sehr genervt: Er habe die Lehrerin gefragt, ob sie mit der ganzen Schule eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Nepal aufziehen würden. Er habe sich das mal überlegt, die Schule hätte knapp 500 Kinder, wenn nur die Hälfte aller Familien 5 € spenden würden, und dann vielleicht noch ein paar Lehrer, käme schon eine stattliche Summe zusammen (er kann das ausrechnen, er ist hochbegabt). WIE KOMMT DER 8-JÄHRIGE BUB AUF SOLCHE IDEEN?! Und dann bügelt ihn die Lehrerin mit "Nein. Punkt." ab. Und was, bitte, spräche dagegen, ein Projekt aufzuziehen? Eine vom Beben betroffene Schule zum Beispiel. Wir hatten vor zwei Wochen die Nachkriegs-Sendung-mit-der-Maus geguckt, in der von der Schulspeisung erzählt wurde. Die Kinder kamen mit einem Becher und einem Besteck in die Schule, um wenigstens eine Mahlzeit am Tag zu bekommen. So könnte man das bei den Erdbebenopfern doch auch machen. - SAGT DER BUB!!!! Ich habe letztes Jahr so sehr gekämpft an dieser Schule. Nun muss ich dem Bub verklickern, was Kapitulation bedeutet. Sinnlos vielleicht nicht, aber wir brauchen die Kraft, die wir haben, aktuell für andere Dinge. Dass wir aber trotzdem schon etwas für Nepal getan haben. Dass die Euro, die er von seinem eigenen Taschengeld gespendet hat, sehr wohl einen Wert haben.

Außerdem war der Schreiner da, der das Stelzenhaus vom Bub baut, um nochmal genau abzumessen, damit ich weiß, wo noch Büsche weg müssen, und wo ein paar Äste vom Ahorn abgezwickt werden müssen. Außerdem brachte er ein Holzmuster mit. Das wird so toll. Ich freue mich für den Bub mit, aber ich freue mich schon auch. Das wird den Garten richtig aufwerten.

So nun ... Ende für heute. Jetzt ist sowieso schon morgen.

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