Mittwoch, 26. November 2014

Pastinakensuppe

Viele Gedanken ... wie filtern?

Gestern - Wahnsinnstag. "Ein Ochse ist groß, deshalb ist eine Ochsentour eine Fahrt, durch die man sich durchbeißen muss, weil so viel auch anstrengend ist" sagt der Bub.
Gestern waren wir auf Ochsentour. Mein Bewegungssoll habe ich mal eben knapp vervierfacht. Und dabei noch nicht mal Sport gemacht. Also nicht haupt-bewusst. Nicht um des Sportes Willen, sondern um von A nach B zu hetzen.
Und sowieso ... der Bub ... ich nenne ihn derzeit absichtlich in bestimmten Situationen "Pimpf", um ihm zu verklickern, dass er nur ein kleiner, siebenjähriger Bub ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er trainiert sich so eine Art an, die er bei Fred abguckt. Kinder, die nicht auf den Mund gefallen sind, mag ich. Aufsässig geht gar nicht. Fred ist - mit seinen ~ 40 Jahren - in sehr vielen Situation aufsässig wie ein vorpubertierender Jugendlicher. Ein Punkt (von vielen) war die Erkenntnis, dass das nicht an mir liegt, sondern dass er eben so ist. Selbst seiner Mutter gegenüber. Ältere Herrschaften sind - für mich - nach wie vor Respektspersonen. Nicht um jeden Preis, aber erst mal. Diesen Respekt haben sie sich schlicht und einfach durch ihre Lebenserfahrung verdient. Dementsprechend gehe ich mit älteren Menschen um. Fred nicht. Er ist seiner eigenen Mutter gegenüber aufsässig, dass ich mir denke, so würde ich bei allen Querelen, die ich mit Frida habe, nicht mit ihr umspringen. Und so lasse ich nicht mit mir umspringen. Und ich lasse nicht zu, dass Fridolin so wird. Never ever. Deshalb zeige ich dem Bub derzeit stark die Grenzen auf. Zum Glück habe ich viele liebe Menschen um mich, die mich darin bestärken, das mein Weg richtig ist.
Solche Bestärkungen kann ich ernst nehmen, und nicht nur als hohles Geschwätz sehen, weil mir diese Leute oft genug auch mal den Kopf waschen. Vermutlich spielt bei Fridolin auch schlicht und einfach irgendein Entwicklungsschub mit rein, das ist schon auch wahrscheinlich.
Dann wieder bekomme ich von ihm tolle Bastelsachen geschenkt: gestern ein "Lustiges Buch" für "wenn ich mal Mist baue, damit du nicht lang wütend auf mich bist". Darin hat er einen Clown gemalt, der echt lustig aussieht, noch ein paar Scherzfragen aufgeschrieben und Kinderwitze (den mit dem Schwein in der Wand - "Hams dich auch eingesperrt? Komm raus, du Sau!") und eine einsame Insel "da kannst du dich dann hinträumen zum Entspannen".

Das Buch hilft im Übrigen auch für wenn man traurig ist ... gestern Abend war ein Treffen vom Wunschgroßelternprojekt. Ja, wir haben schon viele liebe Bekannte und Verwandte ... nur hat Beelzebebi eben nur eine halbe Familie. Die andere Hälfte wäre Hannes' Part, aber der ist ja bekanntlich nicht vorhanden. Daher dachte ich, kann es nicht schaden, ihr noch eine anständige Bezugsperson zu verschaffen, deshalb sind wir gestern zu diesem Treffen gegangen. Der Grund, weshalb ich mich 'gezwungen' sehe, ihr auf diese Weise "sich beziehende" Menschen zu verschaffen, macht mich traurig. Enttäuscht war ich, weil's mit den vorhandenen "Großeltern" irgendwie nicht so richtig lief. Ein älterer alleinstehender Mann interessierte sich auch aufgrund der räumlichen Nähe für uns, er war aber etwas seltsam-schrullig, so dass ich mir nicht vorstellen kann, ihn hier zu haben. Einem netten Ehepaar fiel ein, dass sie einen Hund haben, daher kein Baby, ein anderes nettes Ehepaar lebt leider am anderen Ende der Stadt, und die zwei nettesten Omas von allen haben schon tausend/genug Enkelkinder. Keiner will Beelzebebi. Das ging mir doch recht nahe. Naja, vielleicht ist das mit den Wunschgroßeltern auch nichts für mich, so erzwungen.

Später weiterschreiben, gleich kommt Fridolin aus der Schule, hat zwei Stunden frei, und dann Theater-AG. "Dann brauchen wir kein Theater zu Hause", sagt der Bub. Kchkchkch, Wohl wahr, wohl wahr.

So, Pastinakensuppe.