Der Vogelfänger bin ich ja …
Leute, was für ein Tag!
Gestern Abend habe ich seit langem einmal wieder – seit ziemlich
genau einem Jahr, um genau zu sein – eine Schlaftablette genommen, einfach,
weil mein Körper sich so schwer tut, herunter zu fahren. Besser eine
Schlaftablette als absolut notwendige Ausnahme, als den Körper noch weiter zu
strapazieren. Nur irgendwie war’s komisch, im Haus eigenartige Geräusche, die
sonst nicht da sind. Langer Rede kurzer Sinn: ich habe Fridolin zu mir nach
oben geholt, und so schliefen wir drei dicht beieinander ein, Bebi links im
Arm, in der Mitte ich, Fridolin rechts im Arm.
Früh … gab’s erst mal einen Riesenschreck: Bauchweh bei
Fridolin. Aber nicht nur irgendwie, sondern richtig heftig. Von 6 Uhr an fragte
er beinahe im Minutentakt, wann die Kinderärztin endlich aufmache … nun –
Blinddarmverdacht, juhu.
Gleich nach der Kinderärztin weiter zum Vorgespräch für
meine OP. Oh weh.
Weiter im Takt … Telefonat mit der Bank – mir wurden
unaufgefordert Unterlagen mit sensiblen Daten zugeschickt, die auf dem Postweg
verloren gingen. Hm.
Meinen kaputten Wintermantel zurück gegeben, fällt
glücklicherweise noch in die Garantie. Nun habe ich eben keinen Wintermantel
für wenn’s ganz kalt wird, hoffe, der neue kommt dann bald.
Auf dem Weg zum Fahrradladen in der Lokalität, in der wir
Bebi’s Taufe feiern werden, vorbei gefahren, Termin für morgen ausgemacht, um
Details zu besprechen.
Im Fahrradladen die traurigen Überreste meines Fahrrads
begutachtet. Nun ja … ganz ehrlich, auch wenn’s lächerlich klingt … ein Auto
wäre mir sowas von wurscht. Aber mein Fahrrad ist mein Fahrrad. Und mein
Fahrrad habe ich nun mal sehr sehr lieb. Auch mit neuer – anderer – Federgabel.
Mal sehen, morgen wird getestet.
Zack, daheim, ging’s dann auch schon weiter im Takt. Der
Nachbarjunge brachte Fridolin’s Hausaufgaben mit aus der Schule, Hausaufgaben
machen mit Fridolin, Gitarre üben, und dann auch schon wieder ab zum
Gitarrenunterricht. Nettes Gespräch mit Fridolin’s Gitarrenlehrer, er wird an
Bebi’s Taufe die musikalische Begleitung übernehmen, sonst klingt’s ja alles
ein bisschen fad – supergenial, Glanzstück, Frau Beelze!
Während Fridolin’s Gitarrenunterricht schnell im Biomarkt
eingekauft und meiner Cappuccinosucht gefrönt.
Nach Hause gefahren,
Der Schock von gestern sitzt auch noch einigermaßen …
während Fridolin’s Theater-AG war ich in der Gegend um die Schule mit Bebi im
Kinderwagen spazieren gegangen. Unweit der Schule kam es zu einem Zwischenfall,
der mir sehr unter die Haut ging … ein Mann war zusammen geschlagen worden.
Erst hatte ich das Ganze für einen schlechten Scherz gehalten, aber schnell
erkannt, dass die Situation mehr als ernst war. Am hellichten Tag. Und keiner
sagte was.
Kurz darauf beim Supermarkt – mit Fridolin an der Hand –
pöbelte eine Gruppe mehr oder weniger Alkoholisierter die Passanten an. Ätzend.
Für Fridolin das Schlimmste war, dass bei der Gruppe auch Kinderwägen und
Buggys standen. Ich hatte gehofft, er würde das nicht bemerken. Nun ja, ich
kenne ja mein Kind… .
Zurück zuhause habe ich zwei Pakete bekommen … eines
tatsächlich für mich! Ein neuer Rucksack. „Little America“ von Herschel. In
emerald. Logisch. So toll!
Und ein großes Paket. Für Beelzebebi. Zwei Kleider, ein paar
Strumpfhosen. Ein Halstuch. Mein grünes Beelzebebi. Und … ein Spielbogen aus
Holz. Gleich aufgebaut. Und dann nur noch gestaunt und gefreut und beobachtet.
So schön!
Wann ich aufgehört habe, fernzusehen … ich weiß es nicht
mehr. Spielt auch keine Rolle. Fest steht, dass es gut tut, wie es ist.
Nun: dickes, fettes Fieber. Bett.
Morgen: nur (!) Taufe besprechen und aufräumen. Und dies.
Und das. Oh.
Der Vogelfänger ... ach ja ... der spielte an einer Spieluhr an einem Gebäude in der Stadt.
Der Vogelfänger ... ach ja ... der spielte an einer Spieluhr an einem Gebäude in der Stadt.