Samstag, 16. Januar 2016

Die unendliche Geschichte

Der Bub oder: wie aus einem schönen Vor- und Nachmittag ein nicht mehr so schöner Abend wurde, weil der Bub einfach nicht seine Grenze findet. Nicht mal mit direktem Hinweis: "So, Bub, die nächste Ermahnung ist dann 3 von 3, du weißt, das bedeutet dies und das." - Keine zwei Minuten, und Zack: es folgt die Provokation, die das Fass zum Überlaufen bringt. Keine Lust, mit solch einem aufsässigen Kind Kristalle zu züchten.

Während des Nachmittagsschlafes der Bebiline habe ich mich daran gemacht, die Umzugskartons mit den Büchern in das heute Morgen im Hauswirtschaftsraum aufgebaute Regal zu stellen. Immerhin noch vier oder fünf große Kisten, allerdings weniger als ich mir eingebildet hatte. Beim Ausräumen habe ich für mich festgestellt, dass ich jetzt tatsächlich nahezu alle - 99,5% - diese Bücher aussortieren - loslassen - kann. Nachdem ich sie gelesen habe. Das wäre ein gewaltiger Schritt in Richtung Freiheit. Die lagen so ewig in den Kisten, weil wir 2014, kurz bevor die Bebiline auf die Welt kam, ja auf allen drei Stockwerken komplett neue Böden bekamen. Da musste ALLES raus und in den Keller. 

Was für eine Zeit: damals wohnte ich hochschwanger mit dem Bub, der grade die 1. Klasse übersprang, im Hotel, weil das Haus unbewohnbar war, und sprang zwischen Schule, Baustelle und Hotel hin und her. Kein Wunder, dass die Bebiline ein Stressbebi war.

Als das Haus dann wieder hergestellt war, entschieden der Bub und ich uns bewusst dafür, die Räume nur mit denjenigen Möbeln und sonstigen Dingen wieder einzurichten, die wir wirklich brauchen. So flog etwa das riesige Bücherregal, in welchem ich die heute ausgeräumten Bücher hatte, raus.

Überhaupt: Beim weiteren Durchsehen entdeckte ich noch den ein oder anderen Schatz - etwa die Babytrage, oder die alten Converse vom Bub, die der Bebiline gerade jetzt passen. Naja, draußen is' zu kalt dafür nun, aber. Je mehr ich mich im sogenannten Hobbyraum durch Umzugskisten mit ZEUG wühlte, desto mehr stellte ich fest, dass ich 2016 unser Haus zum Gebrauchtwarenmarkt erklären kann, weil ich jetzt tatsächlich in der Lage bin, loszulassen.

Wahlweise stelle ich das Zeug bei der nächsten Haussammlung vor die Tür, wobei ich da halt immer auf zumindest trockenes Wetter angewiesen bin, oder aber ich bitte Fred mit dem Auto, wobei mir da vermutlich viel zu lange Diskussionen bevorstehen, ob dies oder jenes WIRKLICH weg muss? Ja!!

Mal abgesehen davon stellte ich fest, dass circa 95% der Ramschkisten, die DANN noch rumstehen, tatsächlich noch Fred's Zeug ist, obwohl er nicht mehr hier wohnt. Vier (!!) Jahre nach Auszug darf man das doch (heimlich) entfernen, oder?!

Im Klartext bedeutet das: nach der nächsten Haussammlung bin ich Minimalistin. 

Also fast. Erhebendes Gefühl.

Behalten werde ich:
- Kinderbücher, Arbeitsliteratur, bestimmte Bücher, die ich schon in den Bücherschrank geordnet habe
- Eine Kiste mit ein paar besonderen Babyklamotten vom Bub und der Bebiline
- Meine CDs (viele -alle!!)
- bestimmte Stofftiere

Langfristig aussortiert werden diejenigen Klamotten vom Bub, wenn sie der Bebiline zu klein sind, Verbrauchsmaterialien (Krippenbedarf, Bücher, Spielsachen, aus denen die Bebiline rauswächst)

Tatsächlich hatte der Bub früher zwei Kleiderschränke nebeneinander für all seine Klamotten. WARUM?! Selbst ein Bruchteil davon ist noch zu viel für die Bebiline.

Also theoretisch ist das Haus schon fast leer ................ und ich bin Minimalistin.

Inzwischen haben wir nicht mal mehr gescheite Tüten für Restmüll und Gelben Sack, weil der Tütenvorrat beinahe aufgebraucht ist.

Zwei Teile von Michael Ende's "Die unendliche Geschichte" haben wir gestern gehört. Wie passend.

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