Sonntag, 7. August 2016

London, Liebe und all das

Der Bub ist wieder von der Oma zurück seit gestern. Wie seltsam ... dass die Bebiline fünfeinhalb Tage gar keinen Tobsuchtsanfall hatte, nicht haute, und auch sonst (außer beim Duschen) das Liebste Mädchen der Welt war, merkte ich erst, als Fridolin - zurück von der Oma - sie endlich wieder ärgerte, und sie zum Weinen brachte.

Heute morgen toben im Bett mit allen beiden, Müslifrühstück, gleich mal wieder mein Koawach vergessen, und für mich sorgen, danach Kartenspielen mit dem Bub und Domino mit beiden.

Packen mit dem Bub gestaltete sich als grenzwertig, weil er keinen Bock drauf hatte, und selbst bei der 1000sten Ermahnung über die Stränge schlug. Als ich dann Konsequenzen zog, war das Geheule groß. Immerhin haben wir so ganz nebenbei seinen Kleiderschrank aussortiert, und vor allen Dingen endlich mal wieder aufgeräumt. 134/140 ist ihm fast zu klein, die Hosen kann er bald als Shorts anziehen, die nächste Größe sieht aus, als hätte er eine Windel um den Hintern. Ich bin müde, so

Wahnsinnig müde. Die Nacht war gut, bis ich im Dösen merkte, dass ich arge Halsschmerzen habe. Und Kopf. Und Blase. Und Nieren. Um kurz nach 6 Uhr war die Nacht vorbei. An einem Sonntag, in meinem Urlaub.

Im November ist Hochzeit bei der Patentante der Bebiline. Eine riesengroße Feier. Mir graut es wie wahnsinnig davor. Wir müssen übers Wochenende dort hinfahren, 500 km von hier, mit Hotel-Übernachtung. Mit viel zu viel Familie. Und dann ist die Bebiline auch noch Brautmädchen.Vermutlich das erste Brautmädchen, das sich auf dem Weg in die Kirche vor versammelter Mannschaft mit Trotzanfall auf den Boden schmeißt, weil sie das Stirnband mit den grauen Blümchen und dem goldenen Blütenstempel nicht tragen möchte. Meine Tante hat sich schon für die standesamtliche Hochzeit so mega ins Zeug gelegt, um die Feier zu gestalten, jetzt bei der kirchlichen Hochzeit, das wird Wahnsinn. Und ja, ich bin neidisch. Und ja, ich hätte Pachu so gerne dabei. Und ja, es tut mir weh, zu sehen, wie meine Tante sich für ihre Tochter ins Zeug legt. Meine Mutter war Gast auf unserer Hochzeit. Nur. Meine Hochzeit war der Anfang vom Ende meiner Beziehung mit Fred. In der Hochzeitsnacht lag ich ... wie man eben so in einer Hochzeitsnacht gekleidet ist, im Hotelzimmer, wartete auf meinen frisch angetrauten Ehemann. Fred hatte einen einzigen (!) Arbeitskollegen-Bekannten-Freund auf der ganzen Hochzeit, und 'weil er schon mal einen Freund da hatte', saß er mit diesem, als alle Gäste gegangen, und wir in unserem Hotel angekommen waren, unten in der Wirtschaft, und trank Bierchen. Kann man machen, aber ist dann halt doof. Währenddessen weinte ich mich oben alleine in den Schlaf. Meine Hochzeitsnacht. Und das war nur das Tüpfelchen auf dem i.

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