Freitag, 11. Juli 2014

Sunshine

Da wäre eigentlich schon wieder jede Menge zu schreiben.
Und keine Zeit, das ordentlich zu reflektieren.
Fred war heute beim Arzt.
Fred, der seit 2006 Depressionen hat - extreme Lethargie und und und.
Fred, der seit 2006 nichts dagegen tut.
Mir graut ein wenig vor dem Ergebnis seiner Untersuchung.
Ich weiß es noch nicht.
Zu befürchten steht, dass er sich schonen soll - von was genau?!
Außer einem Vollzeitjob hat er keine wirkliche Verantwortung.
Ich versorge das Haus, in dem Fred ein- und ausgeht, nahezu komplett alleine.
Ich versorge unser Kind nahezu komplett alleine. Theoretisch wäre Fred verpflichtet, Fridolin zu 50% Prozent zu übernehmen. Aktuell sind wir etwa bei zwei bis drei Tagen im Monat?!
Ab in ein paar Tagen habe ich zwei Kinder, alleine, ab 2015 arbeite ich wieder.
Er geht nach der Arbeit nach Hause, legt sich auf sein Sofa und guckt fern oder irgendwas auf seinem Computer, dazu gibt es Spezi und Chips. Dann geht er ins Bett, am nächsten Tag geht das Ganze von vorne los. Ab und an kommt er nach der Arbeit hier her, weil mir wichtig ist, dass Fridolin ihn hat, dann isst er noch dazu bei uns mit. Ansonsten ist da nichts. Ab und an geht er Golf spielen. Alles in Allem hat er 100% mehr Freizeit als ich. Bei 48% weniger Kind.
Von was genau soll Fred sich schonen?!
Mir macht Angst, dass dann noch mehr an mir hängen bleibt - oder aber komplett vor die Hunde gehen wird, weil diese ganze Arbeit hier kein Mensch alleine schaffen, und ich Fred nicht mitversorgen kann.
Zudem ist Schonung - in meinen Augen, unprofessionell gesehen - der komplett falsche Ansatz, da er zum Einen keine Einsicht dahingehend hat, dass seine Lethargie eben nicht normal ist, dementsprechend auch keine Veranlassung gegeben ist, aktiv zu handeln. Zum Anderen sieht Fred auch keinerlei Zusammenhang zwischen seiner absoluten Mangelernährung und seiner Lethargie. Und schließlich gefällt Fred sich in seiner Opferrolle verdammt gut.
Er war schon mal in Therapie ob seiner Depression, die Therapeutin brach die Therapie dann aber ab - aufgrund mangelnder Mitarbeit und nicht vorhandener Krankheitseinsicht. Er war zwar immer hin gegangen, erwartete aber, dass die Therapeutin sein Leben ändere.
Sehr toll, wenn er heute dem Allgemeinarzt das alles aus seiner Sicht erzählt .... .

Ja, macht mir verdammt große Sorgen, weil die Auswirkungen auf mich gravierend sein werden. Wenn's so kommt.

So, ausgehfein machen, Fridolin hat gleich sein erstes Vorspiel in der Musikschule!