Mittwoch, 2. Juli 2014

Unser Schlafzimmer

Ja und, Fridolin schläft aktuell/die letzten Monate kaum mehr in seinem eigenen Bett. Dafür hat er hier in meinem Zimmer ein eigenes Matratzenlager in der Ecke. So ist er nah bei mir, aber nicht zu nah. Er ist immerhin kein kleines Kind mehr. Oder doch. Ich finde das voll ok. Mit 7 darf man noch 'klein' sein. Dafür ist er in so vielen anderen Bereichen selbständig und fit. Und er schläft ja nicht bei mir im Bett, sondern 5 m von hier. Als Baby war er so ultra-autonom. Ich habe insgeheim andere Mütter beneidet, deren Kinder an ihnen hingen, die weinten, wenn sie den Raum verließen. Das hat Fridolin nie gemacht. Er war schon immer ein sehr eigenständiges Kind, er hat nie an mir geklammert, wenn es darum ging, sich zu lösen. Seine Nähe hat er sich anders geholt.
Die letzten Wochen und Monate hat er viel durchgemacht, angefangen bei meiner Beziehung zu Hannes, und der Trennung, meine Schwangerschaft, Fred's Auszug ist auch noch kein Jahr her, Frida's dauerndes Theater und meine damit verbundenen Abstürze, und schließlich sein eigenes Schul-Drama. Das ist ganz schön viel für so ein kleines Kind. Und trotzdem ist er so ... normal. Nicht auffallend leise, nicht auffällig sonst irgendwie. Einfach er selbst eben. Klar hatten wir unsere Krisenzeiten, im letzten Jahr, vor allen Dingen, als absehbar war, dass das eben in der Klasse überhaupt nicht passt. Und ja, mir geht sehr wohl nach, dass Fridolin wieder in die 1. Klasse zurück gegangen ist. Vor allen Dingen deshalb, weil sowohl die 2.-Klass-Lehrerin, wie auch die aktuelle 1.-Klass-Lehrerin bestätigten, dass er definitiv ein 2.-Klässler sein könnte, WENN MIR WER ZUGEHÖRT HÄTTE, und ohne die Scheißdreckskack-Blockade-Politik der Schule ganz am Anfang. Hätten sie ihn zu den Herbstferien gleich schnuppern lassen, hätte er nicht so viel wertvolle Zeit sinnlos vergeuden müssen, und wäre jetzt fest in der 2. Klasse. Darin sind sich die Lehrerinnen einig. Und ja, das stinkt mir nach wie vor gewaltig! Nachbarkindmutter jammerte gestern, dass die Kinder so viele Hausaufgaben aufgehabt hätten. Fridolin (nicht ich!) stand daneben und sagte, dass das doch Pups kleine Nuckelkinder gewesen sei. Für ihn unter dem untersten Limit. So, dass es noch zusätzlich etwas braucht, um ihn auszulasten. Ja, leicht und mit links blablabla, dafür kämpfe ich, dass er's auch ordentlich macht, OBWOHL's so pupsig ist. Der Punkt ist halt auch: aktuell braucht er sich die Aufgaben nicht mal ordentlich durchlesen, und weiß schon, was er machen muss. Gefährlich! Denn was passiert, wenn dann wirklich was auch für ihn Anspruchsvolles kommt, und er nicht gescheit hinschaut oder -hört, was er machen soll, weil er das bisher ja auch nicht musste, ist absehbar. Deshalb lasse ich ihn Extra-Aufgaben machen, wo ich Wert drauf lege, dass er präzise arbeitet, und dass er eine "Mindestarbeitszeit" hat, in der er etwas für die Schule tun muss. Aktuell ist er so 10 bis 15 Minuten beschäftigt, das lastet nicht aus.  Und JA, das sind wahrlich Luxusprobleme! Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Sei mir auch mal gegönnt! :) Mal sehen, was das nächstes Jahr in der 2. Klasse gibt.

Ich schweife ab ... auch das tut gut, die Gedanken fliegen lassen.

Eigentlich wollte ich über unsere Schlaferei schreiben ... aus anderen Kulturen kenne ich, dass die Familie in einem Raum schläft. Da gibt es keine Extra-Zimmer für die Kinder, und mittlerweile empfinde ich das auch irgendwie wie eine Art 'Abschiebung'. Warum soll man die Kinder auf Zwang von sich weg schieben?! In Nepal habe ich kennengelernt, dass Eltern in einem Raum mit den Kindern schlafen, oft sogar in einem gemeinsamen Bett. Andere Räume werden dann tagsüber als Wohnzimmer benutzt. Solange unsere Situation ist wie sie ist, finde ich es schön so. Nun ja, mit 14 werde ich Fridolin wohl nicht mehr an der Backe haben, vielleicht dann noch mit der ersten Freundin - ha! Aber jetzt ist er grade mal sieben Jahre alt, bekommt bald ein Geschwisterchen, wird vom Einzelkind zum großen Bruder. Ist doch klar, dass er da verstärkt Nähe braucht! Und so wie's ist, passt es für uns optimal. Auch wenn beispielsweise Frida die Augenbrauen hochzieht, oder Fred oft genug zu Fridolin sagt "aber heute schläfst du in deinem Bett, oder?" - Warum?! Zumal: wenn er hier schläft, legt er sich ins Bett, schläft ein, und macht keinen Mucks mehr bis zum Aufwachen. Wenn er unten in seinem eigenen Zimmer schläft, braucht er Licht im Flur, wälzt sich im Schlaf hin und her und knirscht Zähne ohne Ende. Mal von der ganzen Pädagogik abgesehen genieße ich auch, ihn bei mir zu haben, und schlafe tatsächlich selbst auch besser, wenn ich ihn schnaufen höre.

Mal sehen, wie wir das machen, wenn Beelzebebi da ist und anfangs nicht durchschläft und und und - wobei Fridolin durchschläft, seit er acht Wochen alt war.... Man kann ja mal hoffen. Wir haben ja Gott sei Dank die Sommerferien zum Eingewöhnen und Ausprobieren!

So, fertig für heute. Nite nite! <3