Donnerstag, 12. März 2015

So weit weit weg

Luft zum Schneiden - irgendwas daran ändern - ihm egal. Und wenn Fridolin darunter leidet. Auf keinen Fall überhaupt etwas ansprechen, um etwas zu klären. Nie. Die Mundwinkel bis zum Boden. Zum Reinhauen. Entschuldigung. Manchmal verspüre ich tatsächlich den Drang, mit Fäusten auf ihn einzutrommeln, damit er spürt, was er er ER hier alles kaputt macht. Ausbremst. Blockiert. Ich hasse es so sehr. Ich verabscheue es. Zutiefst.

So dermaßen gebündelt viel Desinteresse am Leben. Es geht mir nicht mal um Interesse an MIR. Fred ist mein Ex. Desinteresse an sich selbst und an ALLEM. Körperhaltung. Gestik. Mimik. Und das nicht wenigstens in Frieden.

Der Bub fragte heute sogar beim Abendessen, was los war, gespannte Stille. Ich unterhielt mich mit den Kindern, er saß teilnahmslos da, Arme vor der Brust verkreuzt, Augen geschlossen - dann kann er auch gleich gehen. So wie aktuell kann es hier definitiv nicht weiter gehen. Ich mag nicht in einer Schein-Abhängigkeit gehalten werden - ich mag mich nicht in einer Schein-Abhängigkeit halten lassen, in der nur einer profitiert: Fred, der auf seine Kosten kommt, ich, die in der Luft hängt. Und wenn ich mich daraus zu befreien versuche, Fred's unbeschreibliche Art. Herrschaftszeiten, mir fällt schwer, die richtigen Worte zu finden.

Das ist so Kindergarten hier. Ich will das nicht. Ich kann das nicht. Fred, der fragt, ob es ok ist, wenn er mal nicht vorbei kommt. Falscher Film?!? Wir! Sind! Getrennt! Seit 2009. Die Frage müsste lauten, ob es ok ist, wenn er kommt und mitisst, nicht umgedreht. So viel, wie er derzeit allerdings hier ist, müsste er wiederum mit anpacken, Tisch decken, seinen Teil beitragen, oder wenigstens seine Quality Time mit dem Bub nutzen. Aber da ist - nichts. Für mich: ein drittes großes, vorpubertäres, aufsässiges Messie-Kind.
Ja, er geht Müll rausbringen. Aber dann kippt er den Müll direkt in den Mülleimer ohne Tüte.
Ja, er kauft mal ein. Aber dann fliegen die Taschen hier rum.
Er sieht, dass draußen an der Gartentür das Schloss fehlt, sagt nix. "Ja, hab ich gesehen, war gestern schon. Ich hab's nicht weg". Bebi, Bub und ich auch nicht. Dann bleibt's halt auf - scheißegal. Verantwortung? Zero!
Er schraubt hier ab und an irgendwas fest etc, während ich etwas Anderes mache, aber dann fliegt das Zeug rum.
Er bringt Flaschen in den Keller, dann stapeln sie sich vor dem leeren Regal, fliegen um, rollen weg - scheißegal.
Er muss zur Waschmaschine, liegt was davor? Pech für die (meine!) teure Outdoorjacke - latscht man mit Schuhen drüber.
Den Fußball vom Bub liegen gelassen? Wurscht, einen neuen kaufen erspart die Suche ... .
Dann freue ich mich, weil er irgendeine Aufgabe übernimmt, aber dann führt er sie nicht zu Ende.
Es ist egal, wie alles ausschaut, kein Bedarf, irgendetwas mal schön zu gestalten. Nicht für uns - damals, nicht für den Bub, nicht für sich selbst, nicht sich selbst. Die Erkenntnis, die mich damals zur Trennung bewegte.

Sorry, ein etwas wirres Posting. Hin und her. Spiegelt die Realität vermutlich ganz gut wieder zur Zeit.

Ich wollte noch übers Sattsein schreiben ... . Im Augenblick habe ich so absolut gar keinen Appetit auf Kohlenhydrate. Wenn überhaupt, dann Obst. Gemüse. In rauen Mengen. Suchtartig. Low Carb, unbeabsichtigt. Wenn man satt ist, hat man keinen Hunger, kein Verlangen nach etwas. Verspürt man kein Verlangen nach etwas, bedeutet das, dass es keinen Mangel gibt. Kein Mangel heißt demzufolge, mit mir selbst im Reinen sein (so einigermaßen). Je länger ich darüber nachdenke: JA!

Der Bub kam 'vorbei', wie ich mir Musik angeschaut habe, hielt kurz inne, weil er das schön fand, und setzte sich zu mir. Hubert von Goisern. Slash. Und zum Abschluss Bruce Springsteen - Waitin' On A Sunny Day. Bub links gehalten. Bebi kuschelte rechts, Tränen. Wieder gut für den Augenblick.

Da gäb's noch so viel mehr zu berichten. Meine Musik, die mir so sehr fehlt. Unersetzlich. Der geklaute iPod. Möge die Diebin sich qualvoll mit den Ear plugs strangulieren. Keine Pointe.


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