Sonntag, 5. Juni 2016

Angst

Ob man möchte, dass ein bestimmter Mensch mal für einen da ist, sollte man sich eben überlegen, bevor man diesen beschimpft. Nun liegt sie da alleine im Krankenhaus und ich soll für sie da sein?! "Schade für Bub und Bebi", schreibt meine Mutter. Ja, schade, aber nicht meine Schuld. Es hat sie keiner gezwungen, mich niederzumachen. Jahrzehntelang. Systematisch. Und immernoch. Hört sie sich eigentlich irgendwann selbst sprechen?! Bin ich eine Maschine?! Ich kann nicht für sie da sein, ohne selbst kaputt zu gehen.
Auch wenn sie im Krankenhaus liegt. Alleine. Sich selbst reflektiert hat sie noch nie. Alle Selbstreflexionen führen zu dem Schluss, dass andere Schuld sind, wie es ihr geht. Ich. Ihr geht es immerhin so gut, dass sie mich beschimpfen kann. Immer gut, jemanden zu beschimpfen, den man um sich haben möchte. Eigentlich. Ich wäre gerne für sie da gewesen.

Ich kann mir nicht leisten, kaputt zu gehen. 
Ich kann mir nicht nochmal 34 kaputte Jahre leisten. 
[...]
Bub und Bebi brauchen mich. 
Ganz.

Mich abgrenzen. 
Schwer, so schwer. 
Nach wie vor.
Ich muss immernoch aufpassen, dass sie mich nicht so runter zieht, dass ich abstürze.
Nicht noch einmal.
Schwer, so schwer, denn es macht mich traurig.
Traurig einerseits, und kalt.
Aus Angst, aus Vorsicht.
Ich muss auf mich aufpassen.
Mit allen Konsequenzen.

Wie gut es mir täte, wenn mir mal jemand helfen würde.
Wenn ihr irgendjemand zu einem beliebigen Zeitpunkt mal gesagt hätte, dass man so nicht mit einem Kind umgehen kann. 
Sollte ich meinen Kindern jemals in irgendeiner Weise vermitteln, dass sie schlecht oder böse sind, dann ... Niemals werde ich meinen Kindern vermitteln, dass sie schlecht und böse sind!!!

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