Donnerstag, 16. Juni 2016

Notbremsen

Ich bin ja noch am Hadern mit der Putzfrau morgen ... ob ich sie morgen wirklich kommen lasse, oder lieber Geld spare?! Umgedreht ... vielleicht wäre ja eine Lösung wie letzte Woche was für mich. Die Wochenenden, die Fridolin bei Fred ist, putze ich selbst, wenn er hier ist, lasse ich das Haus von ihr putzen. Aber: morgen muss ich den Bub zum Gitarrenunterricht bringen, abends kommt die Babysitterin. Zumal wir am Wochenende auch noch eine große Feierlichkeit haben - bei Freunden eingeladen zu einer Taufe und zu einem 40. Geburtstag. Ich muss echt auf mein Geld achten. Und auf mich. Burnout winkt und winkt und winkt aus der Ferne. Viel Emo-Wirrwarr derzeit.

Gestern war die Bebiline auf einem Geburtstag von einem Krippenkind eingeladen. So toll für sie! Wenn ich arbeite, habe ich abgesehen von meiner Arbeit ja keine Zeit, privat für sie Kontakte mit anderen Gleichaltrigen zu knüpfen. Wenn ich fertig bin mit Arbeit, gibt's uhrzeittechnisch keine Kurse mehr für 1- bis 2-Jährige. Lust hatte ich anfangs keine rechte, hängt auch mit mir selbst zusammen. Mittlerweile scheint sich meine Angst zu generalisieren. Ich weiß nicht mal mehr, warum genau mein Herz so rast, vor was ich eigentlich genau Angst habe. Klingt dramatischer als es ist, so schlimm geht's mir nicht. Aber: ich sehe schon, dass ich verdammt gut auf mich aufpassen, und das mit dem Aufpassen endlich auch einmal durchziehen muss, damit es mir weiterhin so ganz gut geht, und damit ich nicht abrutsche. Die Phase ist gefährlich: inzwischen habe ich mich gut an meine Arbeit gewöhnt, an den zusätzlichen Tag, an die Vollzeit. So gut, dass ich bei Feierabend nicht wirklich ausgelastet bin. An dem Punkt war ich schon einmal, und das ist der springende Punkt.

Mal wieder eine meiner Stärken: Denn wenn andere Menschen überschüssige Energie aktiv für sich selbst zu nutzen, bin ich dazu schlicht und einfach nicht in der Lage, stattdessen glänze ich darin, mir selbst im Weg zu stehen. Weil ich mich aus welchen Gründen auch immer, oft erst mal ausruhe, und Energie dann verpufft. Oder weil in meinem Kopf Chaos herrscht aus der Masse an zu bewältigenden Aufgaben, und ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll - ein Gefühl, das mich lähmt. Das wollte ich gar nicht schreiben.

Bei dem Kindergeburtstag war es dann schön. Emotionaler Ausnahmezustand für mich. Klar haben andere Menschen ein tolles Haus, wenn sie einen Partner haben, mit dem sie zusammen für Ordnung sorgen, wenn der Partner sich engagiert für das Gemeinsame. Aktiv und gerne. Nicht so wie Fred. Ach, ich könnte schon wieder! Anfangs war ich etwas genervt, dort hin zu müssen, statt mich nach der Arbeit wie gewohnt in meine Komfortzone zurückzuziehen (oha! - ja, Selbsterkenntnis). Zum Einen war der Kindergeburtstag schön, als ich dann sah, wer eingeladen war ... fühlte ich mich sehr sehr geehrt. Fridolin, als 9-Jähriger, hatte anfangs keine große Lust (leicht untertrieben) auf einen Kindergeburtstag mit 1000 1- bis 3-Jährigen Kindern, und auch noch alles Mädchen. Auf dem Heimweg fragte er dann, ob wir irgendwie weiterhin mit dem Mädchen und auch den Eltern befreundet bleiben können, auch wenn sie ab jetzt bald nicht mehr in die Krippe geht, weil sie ja in den Kindergarten geht. In den Kinderladen. In den vom Bub.

Klar freue ich mich auf die Feierlichkeiten am Wochenende. Gleichzeitig stresst es mich aber auch, weil das meinem Bedürfnis nach Ruhe so gar nicht entgegen kommt. Ich freue mich schon auf das Wochenende darauf, wenn nix ist.

Wichtig ist, dass ich mir wieder - realistische - Pläne mache, was ich tun muss und was ich in meiner freien Zeit tun möchte.

Heute kamen drei (!) Anfragen für Kinder. Drei Kinder, die wir alle aufnehmen werden.

Irgendwie wollen Haushaltshilfe und Babysitterin bezahlt werden, auch wenn es mir eine unwahrscheinlich große Hilfe ist. Mehr arbeiten, damit ich mir das leisten kann?!

Dann hatte der Bub gestern eine 3 in Mathe, seine erste! Tränen über Tränen. Ansonsten ist er ein Einser-Schüler.

Irgendwas war noch. Ach ja, Nachbarkind, Freund vom Bub, braucht grundsätzlich das Spielzeug, das der Bub gerade eben erst bekommen hat. Egal was. Und nicht nur das Gleiche. Wenn der Bub 3 Packungen Panini-Karten geschenkt bekommen hat, bekam das Nachbarkind 30. Kein Witz. Wenn der Bub ein kleines Nerf-Dings für 20€ bekommen hat, bekam Nachbarkind zwei Tage später das Nerf-Ding für 80€. So geht das mit Sportschuhen, die der Bub cool findet, gestern las Nachbarkind im Vorlesewettbewerb sogar aus dem gleichen Buch vor, und nicht nur das: die gleiche Stelle! Warum?! Der Bub schwankt zwischen Genervtheit und Sauersein.

Ach, ich könnte heulen aus ... weil's grade alles so viel ist. Und weil ich eine Umarmung bräuchte. Und der Mann so weit weg ist von mir. Zur Zeit noch mehr als sonst. Weil ... ich zur Zeit nicht mehr weiß, was ich noch glauben soll, weil ich nicht glauben kann, dass jemand bereit ist, das Gleiche für mich zu tun, was für mich selbstverständlich ist, für andere zu machen, weil mir vertrauen schwer fällt. Mir!

Und ja, ich bin 'laut' zur Zeit, ich fühle mich laut. Reden, reden, reden. Aber das bin nicht ich. Es strengt mich an. Was würde ich geben, schweigen zu können. Wieder.

Ach, ich bin doch ein einziges Wrack!

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