Montag, 13. Februar 2017

Und ich mach' mein Ding ...

Wieder mal ... ? Notgedrungen?

Die Arbeit war wunderschön heute. Das Eingewöhnungskind blieb heute, in der zweiten Woche, richtig lange da, und es lief prima! So macht mir das Arbeiten Spaß!

Nachmittags nahm mir ein Freund die Beelzemädchen ab, geplant war für zwei Stunden, letzten Endes blieb er dann drei Stunden, weil sich dazwischen noch mehr unaufschiebbare Dinge auftaten. Dabei hatte ich ihn um Hilfe gebeten, weil ich so dermaßen dringend mein Arbeitszimmer auf Vordermann bringen muss, aus vielen verschiedenen Gründen. Prio 1! Dazwischen wollte dann ein Freund vom Bub was zu den Hausaufgaben wissen, dessen Mutter tauchte dann noch hier auf, um etwas zu kopieren, und schließlich dann DER ANRUF. Ob ich den Kindergartenplatz für die Beelzemädchen ab September wirklich bräuchte. Sie hätte schon einigen absagen müssen, und könne mir von daher noch keine Zusage geben - immerhin aber auch keine Absage. Das hatte ich mir schon gedacht. Ich kenne ja die Anmeldefristen. Zusagen kommen immer zuerst. Da wir aber Ende Januar nichts gehört hatten, war mir schon klar gewesen, was Sache ist. So im Ansatz. Tja nun. Fass angestochen ... Emo Emo Emo.


Ich muss ein bisschen ausholen: der Bub war im besten Kindergarten der Welt. Ever. Einen besseren Kindergarten als den vom Bub gibt's nicht, schlicht und einfach. Bestes Team, bestes Konzept, beste Eltern, beste Räumlichkeiten, bestes Essen, bestes Alles. Mit Kindergärten kenne ich mich berufsbedingt ja nun ein bisschen aus, um das gut einschätzen zu können .... .

Nun hätte die Beelzemädchen im besten aller Kindergärten einen Platz sicher gehabt, trotz Warteliste et cetera, einfach, weil man mich dort sehr schätzt. Punkt. Lasse ich mal so stehen. (Pimp my ego!) Aus vielerlei Gründen, allem Voran dem hohen Kostenfaktor, ist dieser Kindergarten nun leider für mich als alleinerziehende, Vollzeit berufstätige Geringverdienerin nicht praktikabel, so leid es mir für die Beelzemädchen tut. Ich weiß, dort wäre sie aufgeblüht. Die Menschen dort hätten ihr und uns einfach gut getan. Alles eben.

Ums Eck von zuhause haben wir einen Kindergarten, in den ein Großteil aller Kinder aus der Nachbarschaft geht. Der Kindergarten ist jetzt nicht schlecht, aber im Vergleich zum Besten aller Kindergärten ist eben nun mal alles nix, dem kann kein anderer das Wasser reichen. By no means, never. Ever. Zumal ich ihn aus, im wahrsten Sinn des Wortes, naheliegenden Gründen auch schon für den Bub angesehen hatte, und dann dankend ablehnte, weil mir das Konzept eigentlich nicht passt. Weil der Kindergarten so ... altertümlich aufgestellt ist. Für Menschen, die nichts anderes kennen - unsere Nachbarschaft -, mag er das Non-Plus-Ultra sein. Nun bin ich aber eben schlicht und einfach vom Fach. Und nun ja. Insgeheim dachte ich mir mehr als einmal, "bevor ich meine Kinder dorthin gebe, erziehe ich sie lieber selbst". Das fängt schon beim Essen an. Der Catering-Service dort ist Schrott. Kantinen-Essen. Großküchenessen in Warmhaltebehältern, in riesigen Suppenkellen auf den Teller geknallt. Ich habe selbst vor ein paar Jahren mal einen Kindergarten geleitet, der Essen von exakt diesem Caterer bezogen hat. Vielleicht bin ich da ein bisschen 'gschmeckert', aber mal ehrlich ... ich setze doch meinem Kind kein Essen vor, das ich nicht selbst auch essen würde! Zudem könnte ich niemals mit gutem Gewissen fremde Kinder mit gutem Essen, wie wir es in unserer Krippe anbieten, frisch gekocht, verpflegen, und zeitgleich mein eigenes Kind .... .
Dann geht es ja weiter mit dem finanziellen Part: klar würde ich irgendwie schaffen, mir 170 € im Monat aus den Rippen zu schneiden. Aber möchte ich dieses für mich wertvolle Geld wirklich für etwas ausgeben, zu dem ich nicht hunderprozentig (oder zumindest über 90%) stehen kann?! Kann es mir das wirklich wert sein?!

Je länger ich überlege, desto .... Sie erkennen eine Tendenz. Nun muss ich aber das Für und Wider abwägen.

Dafür, sie nicht in den Kindergarten zu geben, spricht, neben den oben genannten Gründen, ja auch so einiges:
- Ich bin nicht irgendwer, so dass das Kind den ganzen Tag vereinsamt mit der ollen Mutter daheim sitzen würde.

- Als Erzieherin habe ich selbst genügend Fachkenntnis darüber, was Kinder im Kindergartenalter benötigen.

- Die Beelzemädchen ginge eben weiterhin in die Krippe, dort wäre sie dann die Krippen-Oma.

- Ganz rational betrachtet, muss ich aber auch sagen, würde ihr eventuell ein weiteres Jahr Krippe nicht wirklich schaden, um ihre Fähigkeiten auszubauen und zu verfestigen, allem Voran das Sprachliche, bevor sie in einer neuen Einrichtung wieder ganz unten anfangen muss, und sich gegen Kinder behaupten muss, die ihr in vielen Dingen überlegen sind.

- Anfragen für Kinder über drei - von Eltern, die keinen Kindergartenplatz für ihre Kinder bekommen haben - haben wir mehr als genug, auch schon die ein oder andere konkret an uns heran getragene Bitte, doch auch Kinder über drei Jahre aufzunehen. Theoretisch hätten wir schon Kapazitäten, uns zu öffnen für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, praktisch hätten wir auch die Räumlichkeiten dazu, und und und. Das wäre ja nicht das erste Projekt, das ich - aus der Not geboren - für meine Kinder aus dem Boden stampfe. Aber das wäre Zukunftsmusik. Trotzdem nicht undenkbar, ganz und gar nicht.

- Auch die Krippenkinder würden von einer behutsamen Öffnung für ältere Kinder profitieren.

- Und nicht zuletzt habe ich selbst sowieso noch so viele Ideen, die ich so gerne umsetzen würde mit meinem kleinen Beelzemädchen.

- Des Weiteren könnten wir uns schon noch die ein oder andere Kindergruppe suchen, in der sie dann mit Gleichaltrigen zusammen wäre.

- Knapp 200 € im Monat plus Essensgeld nicht reinarbeiten zu müssen, wäre eine enorme Erleichterung für mich, weniger Druck!

- Meine Beelzemädchen bei mir zu haben, wäre eine Bereicherung. All die Projekte, die ich geplant habe, machen noch viel mehr Sinn für mich, wenn mein eigenes Kind auch davon profitieren kann.

Die Entscheidung, ob die Beelzemädchen einen Kindergartenplatz bekommt, liegt so und so nicht bei mir. Wenn die Kindergartenleitung anruft, und absagt, ist die Sache eh gegessen. Wenn sie aber tatsächlich zusagen sollte, möchte ich eine Entscheidung gefällt haben, hinter der ich zu 100% stehen kann, beziehungsweise ihr vorher guten Gewissens absagen können. Oder so.

Ob die Beelzemädchen sich dann wohl zurückgesetzt fühlt, wenn sie nicht in den Kindergarten geht?! Eine Erleichterung für mich wäre es schon auch, wenn ich eine feste Betreuung für sie hätte, und sie mal länger dort lassen könnte, oder früher holen, je nachdem. Wenn ich nicht einen Babysitter organisieren müsste, um mal eben schnell ausnahmsweise alleine einkaufen zu fahren. Nicht vergessen darf ich schließlich, dass der Bub ab September hoffentlich auch ein Ganztagsschüler ist, und somit nicht da. Umgedreht müsste ich dann nicht vor der Arbeit rennen, um die Beelzemädchen zu bringen, und zwischendrin in irgendeiner aus den Rippen geschnittenen Pause, um sie wieder zu holen, damit sie nicht dauernd das letzte Kind ist, das abgeholt wird.

Himmelherrschaftszeiten, es wäre ja mal einfach nur zu schön, wenn der einfachste Weg einfach mal für uns gepasst hätte! Nützt aber ja nichts, rumzujammern.

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