Donnerstag, 15. Januar 2015

Pauken und Trompeten

Tja nun ... mein 'neues Leben' - Beelze und das arbeitende Volk - startete erst einmal mit einer Vollbremsung: das von mir zu betreuende Kind war erst mal zwei Tage krank, zwei Tage da, wieder einen Tag krank - und startete heute dann unter wehenden Fahnen und mit Pauken und Trompeten voll durch. 
Lustig, stressfrei, lieb, entspannt, unkompliziert - die neue Familie. Eltern wie Kind, so macht das Spaß! Den Vertrag hatte ich exakt ein Jahr zuvor gemacht, währenddessen habe ich den Eltern oft genug verklickert, was ich von diesem Eingewöhnungsgedöns halte: schön und gut für eher schüchterne, zurückhaltende Kinder und Eltern, kontraproduktiv für selbstsichere Kinder mit einem guten Bindungsverhalten. Warum also die Eingewöhnung unnötig in die Länge ziehen? Von Anfang an arbeite ich an einer vertrauensvollen Beziehung zu den Eltern, denn wenn diese sich hier/mit mir wohlfühlen, und ihren Kindern gegenüber die notwendige Selbst-Sicherheit ausstrahlen, übertragen sie das auch auf die Kinder - und lassen mich eine künstlich-erzwungene Eingewöhnungszeit nahezu auf das Allerkürzeste stutzen. So hatte ich im Vorfeld gerne in zwei, drei gegenseitige Kurz-Besuche und gemeinsame Spaziergänge investiert, damit das Kind mich schon einmal in ihrem gewohnten Umfeld gesehen hatte, und sich denn auch an mich erinnern konnte. 
Heute denn kam das Kind denn auch hier an, ich durfte sie - an ihrem gerade mal zweiten 'richtigen' Tag schon ausziehen, wickeln, trösten ... Komplettprogramm. Sie ging problemlos mit mir in einen Raum im anderen Stockwerk, während ich den Vater unten mit Ich-Buch-basteln beschäftigte. Ein einziges Mal fragte sie nach dem Papa - aber eher als zusätzlichen Spielpartner, als aus irgendwelchen trennungsbedingten Gründen. Zur Zwischenmahlzeit gingen wir mal nach unten, bevor der Vater fragte, ob wir mal versuchen wollen, dass er aus dem Haus geht. Gesagt - getan: Er erklärte der Tochter, dass er mal hier und dahin und so weiter und so fort ... Mädchen winkte dem Papa zum Abschied - 'tschüs Papa' und fertig.
Während der Zeit bei mir war sie durchweg glücklich, ich knipste das ein oder andere 'Beweisfoto' für den Vater, nach der abgesprochenen Zeit kam er wieder und gut.

Währenddessen klingelten Handy und Festnetz abwechselnd. Normalerweise gehe ich während der Arbeit nicht ans private Telefon. Meine Arbeit macht mir Spaß, ich sitze die Zeit nicht ab, also brauche ich keine Ablenkung. Irgendwas sagte mir heute, ich solle dennoch rangehen - und siehe da: ein medizinischer Notfall mit dem Sohn meiner Freundin, sie müsse mit ihm ins Krankenhaus, ob ihre Kinder nach der Schule mit dem Bub zu mir in die Arbeit kommen könne, bis sie mit ihrem Sohn aus dem Krankenhaus zurück wäre ... ja klar, keine Frage! Anytime.

Eigentlich war da noch mehr, aber nun bin ich müde, das Wichtigste habe ich aufgeschrieben. Meine erste Arbeitswoche ist rum, Freitag ist frei. Fühlt sich verdammt gut an. Ich bin glücklich, endlich wieder zu arbeiten!

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