Freitag, 20. Januar 2017

Tantrums

Der Bub ist schon ein bisschen nachdenklich, weil einige seiner Freunde zusammen auf ein Gymnasium gehen, und er auf eine andere Schule, aber er möchte trotzdem auf die andere Schule gehen. So war er schon immer. Vor einigen Jahren hatte er die Wahl, mit seinen Freunden zur Kinderfreizeit der Kirche zu gehen oder alleine zu einem Greifvogel-Zeltlager. Raten Sie mal ... Greifvögel, weil "das interessiert mich von der Thematik, und da lerne ich ja auch Kinder kennen und finde Freunde. Was bringt's mir, mit denen zusammen zu sein, aber mich nicht wohl zu fühlen?"  Also fuhr er ohne ein anderes bekanntes Kind zum Greifvogel-Zeltlager und war glücklich mit seiner Entscheidung. Mein Kind. Fluch und Segen, armes Kind. Klar ist eine potentielle Gymnasial-Laufbahn etwas anderes als ein mehrtägiges Kinderzeltlager ... . Der Ex schrieb heute gleich wieder, einer seiner Kollegen sei aber auch auf der anderen Schule gewesen, und es hätte ihm gefallen. Wunderbar, dann kann er ja seine Kinder da hin schicken, wenn die das wollen. Ich habe dem Bub versprochen, zu ihm zu stehen, und das werde ich. Oller Fred hin oder her. Er hat nicht mal irgendeinen Bezug zu der Schule, war auch nicht selbst dort, so dass man sein Anliegen nachvollziehen könnte. Es wäre lediglich einfacher von der Strecke her. Wenn Fridolin sich weigert und auf den Kopf stellt, werde ich ihn garantiert nicht dazu zwingen, in diese Schule zu gehen. Ende. Mal sehen, was Fred dann macht. Will er ihn reinschleifen?!

Die Beelzemädchen ist heute sowas von komplett durch den Wind ... da dachte ich, mache ich mir mit ihr einen schönen Tag in der Stadt mit Café etc, wenn wir den Reisepass abgeholt haben, weil ihr das sonst so gut gefällt. Wutanfall im Café, Wutanfall im Schreibwarenladen, Wutanfall im Büchergeschäft. Ab nach Hause. Das Kind klammert ohne Ende an mir, schläft nicht, was sie normalerweise braucht und möchte. Wenn irgendwas nicht passte mit dem Babysitter am Vorabend, ist sie immer so schräg drauf. Schade. Was nicht heißt, dass sie sich nicht von mir lösen kann. Im Gegenteil. In der Krippe ist sie - bis auf wenige Ausnahmen - bei der Kollegin, ansonsten haben wir ja schon lange genug verschiedene Babysitterinnen, mit denen sie jeweils super klar kam. Letzten Dienstag war toll. Als ich nach unten kam, saßen die Babysitterin mit ihr auf der Couch, und es war einfach so schön zu sehen, wie toll es funktionierte. Wenn sie so drauf ist wie heute, passte irgendwas nicht mit Fred gestern. Schlicht und einfach. Denn wenn sie halt 'einfach nur müde' wäre, hätte sie spätestens zum Mittagsschlaf geschlafen. Tut sie aber ja nicht. Sie hängt an meinem Rockzipfel (liegt auf dem Boden auf dem Bauch, malt und der Bub sagt: "Mamiiiii, die Bebi zählt bis 12!" - ääääääh. Krass!), braucht alle drei Minuten "Arm bitte" und vielleicht mag ich das gerade. :)

Fred sagte ich Bescheid, dass die Beelzemädchen heute nicht zur Musik geht. Mit Punkt hintendran. Er darauf: "Naja, vielleicht geht sie ja doch." NEIN! Nein bedeutet nein, deshalb sagte ich ja nein und nicht vielleicht oder ja. VIELLEICHT schlage ich aber bald irgendwas kaputt. Auf unserer Ebene mag das noch 'nervig' anmuten, oder lustig klingen. Ich bin aber - tatsächlich - eine erwachsene Frau mit zwei Kindern, selbständig berufstätig in Leitungsposition, ich habe viele Länder der Welt bereist, in einigen auch gelebt, und bin zu voll zurechnungsfähig. Ich MEINE tatsächlich das, was ich SAGE. Diese Respektlosigkeit geht mir einfach nur noch auf den Pips.

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