Freitag, 30. Mai 2014

Auf ein Neues!

Was für ein Tag!

Heute Morgen ging's mir komplett nicht gut. Die Nacht war viel zu kurz. Trotzdem: Beelzebubi in die Schule bringen - selbstverständlich, da er heute ja seinen ersten Tag in der neuen Klasse hat, bei der Lehrerin vorstellen und so. Dumm nur: die Lehrerin war nicht da, kam erst zur 3. Stunde, nur die Referendarin, sehr nett zwar, aber ... es gibt da ja schon ein paar Dinge abzuklären. "Dann bringen Sie ihn eben am Montag nochmal, dann können Sie alles mit der Klassleitung abklären". Ey hallo ... ich hatte mich mit allerletzter Kraft heute früh dahin geschleppt, zumal die Schulleitung letzte Woche beim Gespräch ja gesagt hatte, dass Fridolin dann wechselt, wenn die ganz normale Klasslehrerin da ist, zu keinem anderen Zeitpunkt. Nun ja, dann eben am Montag das Ganze Prozedere noch einmal. Aber wenn dieses das größte Problem ist, soll's mir recht sein. Kurz darauf kamen auch schon unsere beiden Nachbarkinder, mit denen Fridolin ab heute in die gleiche Klasse geht. Endlich! Die Freude war groß! Nachbarkind 1 ist Fridolin's bester Freund von schräg hinten, Nachbarkind 2 unser Doppelhaushälftennachbarkind, achteinhalb Jahre, wird die 1. Klasse auch beim 2. Mal nur mit Ach und Krach schaffen. Wundert mich nicht. Kind hüpft bis abends 21.30 Uhr draußen im Garten rum, kommt früh grundsätzlich zu spät raus - weshalb die anderen gleichaltrigen Kinder wohl alle schon so zwischen 19 und 20 Uhr in der Kiste liegen? Auf der Terrasse Hausaufgaben machen mit einer rauchenden, telefonierenden Mutter daneben, und dem kläffenden Hund, der von der Mutter angeblafft wird, die vom Vater angeblafft wird, die beide das Nachbarkind anblaffen ... wird sich wohl nicht so günstig auf die schulischen Leistungen auswirken ... . Der Lärm von 'drüben' ist oft genug schon für Fridolin zu viel, wenn er hier sitzt, und Hausaufgaben machen soll, wie mag das dann erst für Nachbarkind sein? Tut mir einfach leid, das Kind. Fridolin sitzt nun auch noch mit genau diesem Nachbarkind an einem Tisch. Läster-Ende, sorry, liebe Leser. Darauf hatte ich jetzt grade einfach mal Lust.

So, dann ... ab nach Hause, ich war sowieso schon sitzend/stehend/liegend und komplett k.o. Eigentlich wäre ich heute nicht in der Verfassung gewesen, zum Geburtsvorbereitungskurs zu gehen. All die ganzen glücklichen Frauen mit ihren glücklichen Familien. Und mein Beelzebebi, das der eigene Vater als Bastard bezeichnet hat. Autsch. Unter Anderem. Dann noch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass alle anderen Babies in diesem Kurs bis auf eines bis jetzt 'natürlich' auf die Welt kommen werden. Und meines jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach per Kaiserschnitt. Und ich dann noch krank ... . Ja doch, ich hatte mich erst um 9 Uhr entschieden, doch zu gehen. Da hatte der Kurs grade angefangen. Dann kam ich eben 15 Minuten zu spät. Wie sich herausstellte, tat es wider Erwarten doch gut, die anderen Frauen zu sehen, und mit jemandem zu sprechen! Also bin ich froh, mich durchgebissen zu haben. Manchmal muss ich mich auch zu etwas zwingen. Entweder das hat nun Adrenalin oder was auch immer freigesetzt, so dass es mir tatsächlich besser geht, oder es haut mich später komplett um, weil das keine Besserung ist, sondern ich einfach nur überdreht bin. Wie auch immer.

Ja klar, wenn es ein Kaiserschnitt werden soll, dann ist das so. Da hilft mir Gejammer auch nicht weiter. Trotzdem ist es, bei allen Vorteilen, die er mit sich bringt, ein Stich ins Herz. Bei allen Untersuchungen der letzten Monate hatten ein, zwei Faktoren keine Rolle gespielt, weil es sich gut entwickelt hatte, so dass eine natürliche Geburt vielleicht trotzdem hätte gehen können. Und es kommen so viele Fragen auf. Wichtige Fragen. Klinik Nr 1 beantwortet selbst Fragen kategorisch erst ab der 36. Schwangerschaftswoche. Supi. Dann halt nicht. Gibt ja zum Glück mehr Krankenhäuser mit Geburtsstationen hier. In Klinik 2 war's kein Problem, einen Termin für ein Beratungsgespräch zu bekommen. Netterweise die, in der auch Beelzebubi zur Welt kam, und die sowieso meine präferierte ist. Die andere wäre interessant gewesen, weil sie hier ums Eck ist, und wenn ich mit Beelzebubi alleine sein sollte, das eben einfach von der Lokalität her praktisch wäre. Naja, was soll's.

Die Hebamme heute sah sich mein Desaster an. Hebammen sind ja nun sinnigerweise gegen künstliche Eingriffe, wann immer es geht. Aber in meinem Fall meinte selbst sie, stünden die Zeichen nicht wirklich auf einer natürlichen Geburt. ... Ja, wenn's nicht sein soll so, dann soll es eben nicht so sein, das hat dann auch irgendeinen Sinn. Aber traurig macht's mich schon, und es kommen jetzt eben viele Fragen auf bezüglich Kaiserschnitt.

So, dann auf dem Rückweg schnell einkaufen (...), und gleich kam Fridolin nach Hause, strahlend wie ein Honigkuchenpferd. Ihm gefällt's auf Anhieb in der neuen Klasse, ganz anders als in seiner ersten 1. Klasse - was bin ich erleichtert!!! Die Lehrerin sei auch sehr lieb, auch wenn sie die Klasse nur bis Ende diesen Schuljahres unterrichten wird. Da bin ich mal gespannt. Jedenfalls sei er gut aufgenommen worden. Sie hätten gleich heute eine Probe in Mathe geschrieben, die sehr leicht gewesen sei. Dein Wort in Gottes Ohr, Kind!! Inzwischen kenne ich Fridolin's 'leicht'. Dank sieben Monaten massiver Unterforderung bedeutet 'leicht' aktuell für ihn "Frage nicht zu Ende gelesen, Aufgabe somit nur halb erledigt, und das noch schlampig, weil kann ich ja sowieso". Klar kann er's. Aber halt aber. Das wird ein Spaß die nächsten Wochen. Das hatten wir in der ersten 1. Klasse, das war jetzt während der Probezeit in der 2. Klasse wie mit einem Fingerschnips komplett weg. Kaum ist er zurück in der 1. Klasse, geht das wieder los. Nun denn ... am Montag muss ich ihn ja sowieso bringen, dann vereinbaren wir gleich einen Termin, wann ich in die Sprechstunde kommen kann. Die Rektorin sicherte ja zu, dass er für Mathe einen Extra-Ordner bekäme, den er abzuarbeiten hätte, sobald das Plan-Soll erfüllt sei, und in Deutsch ein Buch von zuhause mitbringen dürfe, dass er dann eben liest. So kam er heute jedenfalls ohne Hausaufgaben nach Hause, weil er laut seiner Angabe so schnell gearbeitet habe, dass er schon in der Schule fertig geworden sei, deshalb habe ich schon neulich Material besorgt, damit er nicht auf die Idee kommt, das würde jetzt ein Spaziergang.

So, zu Mittag gab's Tortellini. Tortellini mit Butter und Parmesan. Tortellini mit Butter und schimmligem Parmesan. FUCK! Das bemerkte ich natürlich erst, als der Käse schon drüber gerieben war. Pfui.

Dann kam Fred, um Fridolin zum Gitarrenunterricht mitzunehmen, weil er sowieso in die Richtung musste. Als er wieder zu Hause war, brachte ich zusammen mit Fridolin ein Geschenk für das neugeborene Baby zu den Nachbarn. Wie niedlich. Aber: grade mal eine Woche alt, und richtig arg erkältet, liegt nur apathisch da, und die Mutter sagte, sie müsse mit dem Baby wieder ins Krankenhaus, wenn's bis morgen nicht besser würde. Ach Mann! Das Baby hört im Übrigen auf den klangvollen Namen ... tädääääää ... BEELZEFRAU! :) 

Beelzebubi ist sowieso von Anfang an 'dabei' bei allem, was Baby angeht. Gleich zu Beginn hatte ich ihn mal bei einem Ultraschalltermin dabei, da saß er daneben und weinte ... "das ist das Schönste, das ich jemals in meinem Leben gesehen habe". Das winzige schlagende Herz von unserem Bebi auf dem Ultraschallmonitor. Seitdem ist er sowieso hin und weg. Die letzten Wochen hat er sowieso die Möbel für seine kleine Schwester mit aufgebaut. Aber der Gipfel an sweetness war heute, als ich mit der Nachbarin plauderte. Mutter von Fridolin's bestem Freund, der eine kleine Schwester hat. Und Fridolin spielte so innig mit ihr, liebevoll, so awwww. Sinnigerweise war die 2-jährige Schwester seine besten Freundes bis jetzt für ihn nicht wirklich interessant. Bis jetzt. Nachbarin und ich standen einfach nur da und staunten. Nur noch ein paar wenige Wochen, dann ... Ja und, dann hat Beelzebebi eben keinen leiblichen Vater, der eine Rolle in ihrem Leben spielen wird. Aber so einen tollen großen Bruder muss man auch erst mal haben! Einen großen Bruder, der mir gestern Abend vor dem Schlafengehen sagte, er möchte die Nabelschnur seiner Schwester durchschneiden, weil die Menschen, mit denen Neugeborene den ersten Kontakt in ihrem Leben haben, die wichtigsten Menschen in ihrem Leben seien, und das wolle er sein für seine kleine Schwester. Da sitzt Beelzefrau dann erst mal da und weint vor Glück. Gänsehaut.

So, vorhin habe ich dann endlich das Spielregal fertig zusammengebaut - sprich: die fehlenden Regalböden eingebaut. Das Lammfell für den Kinderwagen ist auch gewaschen, heute Mittag kam das bestellte Lammfellshampoo. Und: heute Mittag wurde auch die grüne Puckschnecke geliefert. Supersüß! Wenn man einfach nur was auch immer anzuschaffen ist, in grün kauft (und dazwischen ein bisschen weiß), passt am Ende schon alles zusammen. An Grün mangelt's wahrlich nicht in unserem Haus. ;) Nun steht noch die Lieferung mit den Stoffwindeln aus, und ansonsten auch so noch jede Menge Arbeit.