Dienstag, 13. Mai 2014

Häschen in der Grube

"... armes Häschen, bist du krank, dass du nicht mehr hüpfen kannst ..."

So fühle ich mich grade. Nicht krank direkt. Aber langsam, klein und ängstlich. Kunststück, bei dem, was so außenrum los ist. Ich bin derzeit dermaßen viel unterwegs, dass meine Füße schon vormittags einfach nur noch schmerzen. Mir ist so nach Stille, bisschen Vor-mich-Hinweinen, Wundenlecken. Die Schmerzen ... akzeptieren. Und loslassen. Bei meinem letzten Posting ging die Stimmung gen Keller, hinein in ein Loch. Nicht direkt in ein Loch, aber ... auf wackeligen Beinen durch ein Feld aus Löchern balancierend, mit einem Tablett Porzellan in der Hand, in dem stetigen Bemühen, nicht irgendwo abzurutschen. Das ist mir auch so einigermaßen gut gelungen. Vorhin bin ich eben mit einem Fuß irgendwo hängengeblieben, aber konnte mich dann wieder selber fangen.

Zu Abend gab es Fridolin-Drama. Er hatte am Wochenende eine Berlin-Tasse aus Berlin geschenkt bekommen. Die hatte ich heute in der Spülmaschine, da löste sich die Farbe ab. Waaah. Hatte wohl schon vorher einen Treffer, dass das Bild nicht richtig eingebrannt (?) war oder was auch immer. Jedenfalls Drama und viele Tränen und großer Trost. 
Vielleicht ist es doch das Beste, wenn wir Fridolin doch in der 1. Klasse lassen. Er will doch auch was vom Bebi haben. Die Lehrerin sagte auch, dass er dort komplett unterfordert sei. Dann müssten wir ihm eben noch irgendeinen zusätzlichen Lernanreiz bieten, den er definitiv braucht, damit er auf seinem Level bleibt, das für einen 1.-Klässler sehr sehr hoch sei. Ohne Überspringen hätte er ein Jahr länger Kindheit, und wir könnten aller Wahrscheinlichkeit nach Bebi mehr genießen, als dies so der Fall wäre. Es macht mir Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Und es macht mir Angst, dass die Schule diese Entscheidung über meinen Sohn trifft. Die Schule, die bisher so viel verbockt hat. Der ich aufgrund dessen nicht vertrauen kann. Die Schule sieht sich als Alleinentscheider in dieser Sache, und nicht ich/Fred und ich als Eltern, und auch nicht gemeinsam mit der Schule, da die Kooperation diesbezüglich ja mehr als zu wünschen übrig lässt - abgesehen von der Lehrerin der 2. Klasse. Ich hätte diese Entscheidung auch gerne aus eigenem Antrieb der Schule mitgeteilt, anstatt vor das Tribunal gestellt zu werden, wo mir deren Entscheidung auf deren bisher sehr unglücklich gewählte Form mitgeilt wird.

Darüber hatte ich gar nicht schreiben wollen.

Fred war heute da. Anfangs gab's noch ein langes Gesicht, als ich daran festhielt, dass unser Haus kein Möbellager ist, und kaputte Möbel, die nie mehr benutzt noch repariert werden, wegkommen. Abgesehen davon passt das ganze Zeug ja gar nicht mehr zu unseren neuen Böden, und steht nicht umsonst seit ... ?! im Keller - weil es keine Zweck mehr erfüllt. Messie eben. Er versucht's nach wie vor. Mittlerweile sehe ich das aber gar nicht mehr als so großes Problem - im Vergleich zu dem ganzen anderen Scheiß hier. Das zum Einen, zum Anderen lerne ich, mich durchzusetzen. Kompromisslos. So hat Fred das Zeug dann doch weggefahren. Was mir wiederum - und darüber wollte ich eigentlich schreiben - verdammt viel Platz gemacht hat, so dass ich endlich endlich endlich an das ganze Babyzeug von Fridolin gekommen bin, das wir ja alles aufgehoben hatten ... das Nestchen fürs Bett, den Betthimmel, die ganzen Sachen für den Kinderwagen, mein Tragetuch und den ErgoBabyCarrier, Fridolin's Greiflinge und und und ... . Das Zeug habe ich gleich nach oben geschafft. Theoretisch hätte ich's auch gerne schon ausgepackt und angeguckt, aber vielleicht mache ich das morgen zusammen mit Fridolin, da wird er auch Freude dran haben. Immerhin ... das Babynestchen für ums Bett rum, und der Betthimmel sind schon mal in der Waschmaschine. Jetzt wird das Zimmer, in dem bisher Bettchen, Wickeltisch, Schrank und Sessel rumstanden, endlich zu einem schönen Babyzimmer. Einem Zimmer, in dem ein kleines Menschlein leben wird.
Ich finde auch die Mischung aus gebrauchten Möbeln und Sachen, die von Fridolin eben, und neuen Sachen, das Wickelregal, schön. Macht Spaß, weil ich das Zeug damals ja mit viel Liebe ausgesucht hatte, und es ohnehin viel zu schade ist, für nur ein Kind .... .
 
Nun fehlen mir noch
- Fridolin's Babydecke
- Fridolin's Mobile
- eine schöne Spieluhr
- ein Satz Stoffwindeln
- Körbe für das Wickelregal, die ich später im Kinderzimmer weiterverwenden kann, habe da schon welche im Auge
- ein kleines Regal für Spielsachen und Bücher, bin mir noch nicht so ganz schlüssig, was das genau sein soll.
- Fridolin's Babybay für an mein Bett dran
- Fläschchen

Für Fridolin habe ich heute eine uralte Schublade aus einem Druckerregal bekommen. Die müssen wir noch gründlichst reinigen, dann bekommt er sie als Setzkasten an die Wand für seine ganzen Muscheln, Steine und sonstigen Schätze. Das passt auch gut rein bei ihm, so eine Mischung aus alt und neu. Grade habe ich ihm noch eine kleine Garderobe für hinter der Tür bestellt. Von allen Kindern, die ich kenne, und das sind viele, hat er abgesehen von einem anderen Kind, das mit Abstand leerste Kinderzimmer mit den wenigsten Spielsachen. Dafür viel Platz. Die Holz-Bauklötze habe ich ihm als allererstes Spielzeug überhaupt gekauft ... die haben wir über die Jahre erweitert, so dass er jetzt eine riesige Kiste hat, und die nach wie vor in Verwendung sind. Früher, um einfache Türme zu bauen, heute für das Kolloseum von El Djem oder die raffiniertesten Burgen. Einfache Holzbauklötze, noch nicht mal lackiert, geschweige denn bunt. Naja, und halt Lego, viele Bücher und seine Kuschelecke mit den Polstern von unserem uralten IKEA-Sofa noch aus der alten Wohnung. Das bisschen Krusch, das er hat, kommt in den neuen Setzkasten, ansonsten gibt es keine Spielsachen. Dann halt noch Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank.

Ansonsten habe ich heute noch jede Menge geschafft, auch in meinem Zimmer. Morgen schreibe ich weiter, tut gut.