Dienstag, 6. Mai 2014

Wut-Rede

Entschuldigen Sie, liebe Lehrerin, wenn ich nun direkt werde. An dieser Stelle geht mir nach neun Monaten schlicht und einfach die Geduld aus, meine Worte noch blumig-ansprechend zu verpacken. In acht Monaten 1. Klasse habe ich in vier, fünf oder sechs Elterngesprächen mit Ihnen nicht eine solche Kooperation gespürt wie in einem einzigen mit der Lehrerin der 2. Klasse. Auf meine offen in den Raum gestellte Bereitschaft zur Kooperation mit Ihnen im Interesse meines Kindes kamen über die gesamte Zeit hinweg nichts als Beschwichtigungen und das Signal, dass Eigeninitiative unerwünscht sei. Meinem Kind wurde das Mathebuch weg genommen, es durfte nicht vorlernen, wurde als überheblich eingestuft, und über den Dingen stehend, dass es meine Aufgabe sei, das abzustellen, ich bekam den Schulfrust meines Sohnes zu spüren, der in der Klasse keinen Anschluss fand, als Beschwichtigung wurde genannt, dass Geburtstagsfeiern in den Kulturen der Kinder seiner Klasse nicht üblich seien, mein Sohn kam nach Hause und formulierte "Frau XY ist schon ganz genervt, wenn ich Zusatzaufgaben haben möchte, weil ich fertig bin, ich durfte mir anhören, dass dies und jenes von der Schulleitung nicht gern gesehen würde, dass die zuständige Fachkraft für Intelligenz-Testungen erkrankt sei, Ersatz gäbe es keinen, also dementsprechend keine weitere Handlung - Pech für meinen Sohn, ich kam mir vor wie ein unerwünschter Bittsteller, wenn ich einmal mehr das Gespräch und Kooperation suchte, ich kam mir vor wie eine Schwerverbrecherin, als ich meinen Sohn auf eigene Faust testen ließ - weil von Seiten der Schule nichts geschah - und vieles mehr, wodurch immens viel kostbare Zeit für meinen Sohn verloren ging, um eine konstruktive Lösung für ihn zu finden.

Aus diesem Grund erlaube ich mir jetzt, schlicht und einfach eine adäquate Lösung für mein Kind zu fordern!

Weiter üben, ist ja noch ein bisschen Zeit bis zum Runden Tisch mit den Verantwortlichen.