Freitag, 9. Mai 2014

Mehrgebären

Viele Dinge zum Nachdenken gerade.
Und doch fehlen mir die richtigen Worte, um das auszudrücken, was ich fühle.

Erschöpfung
Müdigkeit
Ernüchterung
Traurigkeit
Angst
Sorge

Dazwischen ab und an ein bisschen Vorfreude auf mein Bebi. Bleibt ja nicht wirklich viel Zeit für irgendwas.
Ab und an ein bisschen Hoffnung, was das Verhältnis zu Fred betrifft. Über lange Zeit klappt's gut, dann kommt wieder ein Tiefschlag seinerseits, als wäre alle Mühe vergebens. Kostet mich so viel Kraft. Mehr Kraft als ich habe.

Viel negativ und ein bisschen positiv führen langsam aber sicher zu dem dazwischen: LEERE.

Heute war das erste Mal Geburtsvorbereitungskurs. Langsam aber sicher wird's ernst. Das macht mir Angst. Es ist noch so viel zu tun. Keine Ahnung, wie ich das alles schaffen soll. Und wann mal Zeit ist für einfach mal schwanger sein. Macht mich alles so richtig traurig. Und irgendwie interessiert keinen so wirklich was von meinem Bebi. Also doch, aber nicht diejenigen, die es interessieren 'sollte'. Nicht mal die zukünftige Oma. Hahaha. Ich lach' mich tot. Ja, vermutlich bin ich einsam. Das überfordert mich hier alles.

Am Sonntag ist Muttertag. Der Tag, an dem die Väter liebevoll was mit ihren Kindern für die Mütter ... ach lassen wir das. Ich lache mich später tot.

Und Fred ... so aufmerksamkeitsdefizitär. Bescheuert. Mal abgesehen davon, dass man mir irgendwelche Beschwerden sowieso seltenst ansieht, und ich da auch sehr zurückhaltend bin, irgendwas zu verlautbaren, sondern lieber mit mir selbst ausmache ... wenn ich tatsächlich mal irgendeine Beschwerde äußere, kann ich sicher sein, er hat unter Garantie irgendwas Schlimmeres. Egal, was ich habe. Ich hatte viele Jahre lang massivst Probleme mit den Nieren. Schmerzen, die alles sprengen. Mir hat man's weníg angesehen. Und Fred?! Hat gelitten! An irgendwas.

Als ich mit Fridolin schwanger war, und sich notgedrungen eben mal viel um mich drehte, kam Fred mal spät abends nach Hause. Ich lag im Bett. Er legte sich daneben, und fing an vor Schmerzen zu stöhnen. Irgendwann konnte ich's nicht mehr ignorieren. Nachts um 2.30 Uhr am Wochenende fuhr ich - hochschwanger, Magen-Darm-Grippe - dann mit ihm in die Notaufnahme vom Krankenhaus. Der Arzt war nicht wirklich erfreut - ach - machte dann Röntgenaufnahmen, drückte Fred zwei Paracetamol in die Hand und schickte ihn nach Hause - weil er außer Aufmerksamkeitsdefizit nichts hatte. Ätzend. Typisch Fred.
Als Fridolin frisch geschlüpft, und auf der Säuglingsstation im Krankenhaus war, und alles sich um das neugeborene Baby drehte, und ich eben von der Verwandschaft gefragt wurde, wie es denn so war mit der Geburt, stellte Fred sich neben das Babybettchen, um das seine Verwandschaft aufgereiht hatte, um das Baby zu bestaunen, und sagte "Ich bin aber auch noch da!" So Fred. So peinlich. So Kindergarten. So vorpubertär manchmal. Oft.

Tja, und der Kurs heute ... machte mich traurig irgendwie. Hoffe, ich finde später Zeit, das irgendwie in Worte zu fassen. Heute ist so richtig Herbstwetter irgendwie. Sonne, Regen, Sturm. Bringt mich aus dem Konzept. Verstärkt das Gefühl, nicht von dieser Welt zu sein grade. Alles komisch.