Dienstag, 18. August 2015

Die Stimme der Unvernunft

Hör auf deine innere Stimme, 
denn sie weiß genau, was du tun musst, 
um dir deine Träume zu erfüllen

Menschen, die mir zu sowas raten, haben ja nicht den leisesten Schimmer, was diese innere Stimme so ruft, den lieben langen Tag. 
denn:
Ginge es nach meiner inneren Stimme, würde ich mein Haus verkaufen (das ruft sie seit etwa einer Woche vor unserem Urlaub), und mit Bub und Bebi in einer kleinen Wohnung leben, die weniger Arbeit macht, als dieses verfluchte Haus, in dem ich mich nur bedingt wohlfühle. 
Bedingt weil: ich es mir zum Einen schon schön gemacht habe!
Zum Anderen macht dieses Haus aber so verdammt viel Arbeit, und es fehlt mir eben jemand darin. Für mich. Ich wage sehr stark zu bezweifeln, dass ich mit diesem Haus jemanden finden werde. Logisch ist das auf den ersten Blick nicht. In mir drin schon. Das ist aber das, was ich brauche - einen Partner.
Das Haus kann ich aber nicht verkaufen, weil meine Krippe in einem Teil dieses Hauses untergebracht ist. Ohne Geld läuft's nun mal nicht. Insofern bin ich auf dieses Haus angewiesen.
Klar könnte ich mir einen Job als angestellte Erzieherin suchen in einem Team. Aber dazu fehlt es mir an Selbstbewusstsein, Selbstwert, Teamfähigkeit, Vertrauen, Qualifikationen ... kurzum: an Allem! Danke, Guatemala!
Die innere Stimme ruft auch "Geh nach Mexico und werde glücklich!"

Ja, vielleicht habe ich den Kopf voll von Träumen. Ich bin überzeugt davon, dass es im Leben mehr gibt, als zu leben um zu arbeiten. Ich wünsche mir, dass die Arbeit, die Bebi, Bub und mich ernährt, mir Freude bereitet, grundsätzlich, denn ich bin nicht auf dieser Erde, um zu leiden. Diese Arbeit habe ich, um davon leben zu können.
Meine Kraft möchte ich darauf verwenden, den Sinn meines Lebens zu finden, meine Träume zu verwirklichen.
Diese Einstellung bescherte mir in der Vergangenheit oft genug Probleme, im Sinne von "Außenseiter"-Sein. Viele Menschen können nicht verstehen, wonach ich strebe. Wie kann ich nur so viel Zeit mit etwas verschwenden, das überhaupt nichts zu meinem Lebensunterhalt beiträgt? Beelzefrau, die Verrückte. Ever since.
Dass ich kleine Träume verwirklicht habe, fanden sie ja noch lustig, als ich jünger war. Warum fange ich nicht einfach an, mehr zu arbeiten, anstatt ständig meinen Träumen hinterher zu reisen? Was tue ich da eigentlich?

Beobachte ich meine Umgebung, sehe ich Menschen, die ständig arbeiten, und Angst davor haben, ihre Träume auszuleben. Aber was kann denn wichtiger sein im Leben, als genau das zu tun - die eigenen Träume zu verwirklichen, ganz egal, wie sie aussehen?! Ich kann nicht zulassen, dass meine Ängste meinen Träumen im Weg stehen.

Wie kann es sein, dass Pflichten anstelle der Träume treten? Können nicht beide nebeneinander existieren?

Menschen, die es gut mit mir meinen, hofften wohl, dass ich eines Tages "erwachsen" würde, irgendwann genug gereist wäre, und nun alles so sähe wie sie. Ja doch, manchmal sehne ich mich genau danach. Das macht die Sache im Grunde genommen wesentlich einfacher - wunschlos glücklich, einfach sein können. Aber das bin ja nicht ich. So sehr ich mich bemühe, 'im Schwarm zu schwimmen'. Es entspricht nicht mir. Umgedreht stößt es auf Unverständnis, Menschen in meiner Umgebung dieses Freiheitsgefühl nahebringen zu wollen, welches ich empfinde, wenn ich daran arbeite, meine Träume zu verwirklichen - so sehr ich dieses Gefühl auch teilen möchte. Damals, als ich meine Träume gelebt habe, war mir bewusst, dass diese Faszination mich nie wieder loslassen würde.

Ich habe einmal beschlossen, nach meinen eigenen Prinzipien zu leben, und auch wenn ich manchmal  auf eine bestimmte Weise einsam war, habe ich es doch nicht bereut.

Von jetzt an werde ich versuchen, selbst so gut zu sein, wie ich kann, es gibt noch viele Dinge, die ich herausfinden muss. Ich werde weiter meinen Träumen nachgehen, wie ich es schon immer getan habe.

Aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als meinen eigenen Weg zu gehen. Eine Zeit, in der ich meine eigenen Träume verwirklichen muss. Eine Zeit, in der ich für meinen eigenen Überzeugungen eintrete. Im Schwarm schwimmen erfüllt mich nicht, so sehr ich es versuche.

Ich habe etwas erreicht, was manche Menschen sich nicht einmal vorstellen können, weil diese eben andere Vorstellungen haben. Ja - aber darf ich deswegen nicht tun, was mich erfüllt, nur weil es sonst keiner (?) tut? Weil andere Menschen nicht den Mut haben?

Meine Haltung, mit der ich arbeite: aus jedem Manöver versuche ich, etwas zu lernen. Wenn mal etwas misslingt, werde ich mich bemühen, nicht enttäuscht zu sein, sondern das Beste daraus machen, indem ich meine Fehler erkenne, und alles daran setze, sie beim nächsten Versuch eben zu vermeiden. Es ist leicht, für etwas einzutreten, das kein Risiko birgt. Aber glücklich macht es mich eben auch nicht, kein Risiko einzugehen, und nicht wieder und wieder und wieder zu versuchen ... .

So, Pause, später weiter.

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