Montag, 23. Juni 2014

Alpensalamander

Was soll man noch schreiben zu so einem Tag?!
Kapitulation. 

Eigentlich sollte heute morgen beim Arzt eine Entscheidung fallen, ob Beelzebebi per Kaiserschnitt kommt, oder nicht. Sollte. Bei meinem Termin bei der Spezialistin hatte sie sich tatsächlich in Schädellage gedreht, wie sich das gehört für ein ordentliches Bebi. Heute bei der Untersuchung dann wieder Beckenendlage. Na juhu. Keine Entscheidung für nichts. Nervt.
Zuvor noch mit der Hebamme aneinander gerauscht, weil ich um einen Schrieb für die Krankenkasse gebeten hatte in Bezug auf eine Haushaltshilfe. Woraufhin sie sagte "Sie brauchen gar keine Haushaltshilfe!" Was ich brauche oder nicht, entscheide immernoch ICH. Und wenn ich um Hilfe bitte, dann tue ich das, weil ich Hilfe brauche, und nicht, weil ich diskutieren möchte, ob ich's ohne schaffe. Im Gegensatz zu früher hatte ich den Arsch in der Hose, das auch zu sagen. Gut gebrüllt, Löwe! ;) Ob ich dann eine genehmigt bekomme, oder nicht ... sieht man dann. Theoretisch würde sich ja wirklich fast lohnen, beim VdK beizutreten, wenn die sowas tatsächlich durchboxen können.

Das Nervige ist halt, dass man so viele Dinge einfach entscheiden KÖNNTE, dann KÖNNTE ich wahlweise tun, was zu tun ist, oder aber mich entspannen. So hänge ich in der Luft, und kann jetzt NIX machen, wo ich tun KÖNNTE und nachher 
- muss alles schnell schnell gehen 
- haben wir dann irgendein vermeidbares Schlamassel, wenn man JETZT gehandelt hätte, 
- oder dann guckt man wieder bedröppelt a la "oh, hätten wir nur mal vorher ....". 

Ich hasse das. Abgrundtief.

So, gleich danach zum Elterngespräch bei Sohni's neuer Lehrerin in die Schule gerast. Der lief derweil - war ja Schulschluss - schon nach Hause, um Gitarre zu üben und Hausis zu machen. Super!! Das Gespräch selbst war super. Naja, schade, dass das Schuljahr nun nur noch fünf Wochen dauert. Auch so ein Fall von 'dumm gelaufen' (für ihn), den man hätte vermeiden können ohne diese verfickte Blockadehaltung der Schule in den ersten Monaten. Ich bin ja mal gespannt, was das im nächsten Schuljahr gibt. Laut Lehrerin ist er Klassenbester, und hat sich gleich am ersten Tag perfekt eingefügt, so dass er eigentlich gar nicht auffiel als neues Kind. So kenne ich ihn auch, so und nicht anders ist er - passt sich problemlos an neue Situationen an, keine Berührungsängste. In der ersten 1. Klasse war das erste, was mir nach wenigen Tagen (!) auffiel, dass es mit den anderen Kindern nicht passte. Die Kinder haben zu 99 % ein Lebensumfeld, in dem sie sich (leider!) mit Problemen auseinandersetzen müssen, die mit unserer Lebenswirklichkeit (zum Glück!) definitiv nix zu tun hat. Klar müssen Kinder sich anpassen lernen an bestimmte Situationen. Aber es gibt Grenzen. Wenn das Kind sich um der Anpassung Willen in seiner Persönlichkeit verändert, ist diese für mich klar erreicht. Die Lehrerin stimmte mir in allen Punkten ohne Abstriche zu. Wow! Obendrein stellten wir fest, dass ihre Mutter vor hunderten von Jahren in der selben Elternini arbeitete, in die Fridolin ging. Hö.
Kurz-Drama gab's, als wir fertig waren mit dem Gespräch. Wieder draußen stellte ich fest, dass ich meinen Schlüssel nicht hatte. Fred meinte nur ganz lapidar, "Der lag doch neben deinem Motorradhelm. Hatte mich schon gewundert, warum du den liegen gelassen hast". Orrrrr. Ne, kein wirkliches Drama. War doch lustig. Nun ja, musste ich halt ins Sekretariat marschieren, wie so ein Grundschüler, der irgendwas Wichtiges für die Hausaufgaben unter der Bank vergessen hatte. Dann lief die Sekretärin mit mir zum Klassenzimmer, um aufzusperren .... :)

Später besuchten wir die Nachbarn hinten, und wir plauderten eine Weile, sie waren im Urlaub gewesen, und Nachbarin hatte Geburtstag, also gab's ein kleines Geschenk. Fridolin tauschte dann noch Panini-Bilder mit seinen Freunden ... irrsinnig, so viel Geld ... für?! Dann holte Fred Fridolin zum Fußball ab, Freundin brachte ihn mit zurück. Hier derweil im Dreieck hüpfen, und weiß gar nicht mehr. Kind aß dann zu Abend, während ich Nusskuchen buk für Besuch morgen. Kind wäre mehr nach Lebkuchen gewesen. Na dann ..... ;)

Zwischendrin habe ich noch ganz kräftig die Werbetrommel gerührt für meine Arbeit. Viva la Mundpropaganda! Vielleicht kommt ja was bei rum ... .

Abends dann noch kleines Fridolin-Drama. Er war beim Fussi heute wohl gegen den Tor-Pfosten gerannt. Nun hatte er heftige Kopfschmerzen. Oh weh, hoffe, ich kann ihn morgen in die Schule schicken.

Arbeit gibt's hier ohne Ende ... . Theoretisch habe ich gar keine Zeit zum Schlafen. Pause ist erst wieder am Donnerstag, wenn ich mich nicht irre. Bis dahin heißt's ranklotzen. Morgen früh gönne ich mir immerhin mal wieder einen ordentlichen Friseur-Besuch. Kann nix schaden. Wobei - wenn's wirklich drauf raus läuft, dass ich zur Elefantenmutter mutieren sollte, kann ich fast nochmal gehen, bevor Bebi kommt.

Am Wochenende feiern unsere Proleten-Nachbarn irgendeine Proleten-Party. Ich will das nicht ertragen müssen. So viele Prolls auf einem Haufen. Und dann noch direkt hier! Ja, ich bin aktuell verdammt empfindlich und dünnhäutig - oh Wunder. Dieses Ereignis mag ich mir definitiv nicht geben. Vielleicht gehe ich der Situation einfach mal aus dem Weg und gehe in ein kleines Hotel gar nicht so weit von hier, da kann ich eine Art Kurzurlaub machen von Freitag bis Sonntag. Würde mir sicherlich auch nix schaden, nochmal raus hier, andere Bilder sehen, am Fluss entlang laufen, entspannen, was auch immer ... .

Die armen Alpensalamanderweibchen tragen ihren Nachwuchs übrigens 730 bis 1095 Tage. Wäre ich doch ein Goldhamster geworden ... !