Dienstag, 17. Juni 2014

Undankbar

Oft genug frage ich mich auch, ob ich Frida gegenüber nicht vielleicht undankbar bin. Selbstkritik.
Als mein Vater nicht da war, hat sie nicht aufgegeben.
Hannes hat mich im Stich gelassen. Sie nicht.
Wer nichts macht, macht nichts falsch.
Wer sich verpisst, macht keine Fehler mehr.
Grotesk.
Umgedreht ... wäre nicht vielleicht an einem gewissen Punkt besser für alle gewesen, sich ehrlich zuzugestehen "Hey, ich schaffe das nicht?" und sich Hilfe zu holen? Oder gar los zu lassen? Dem Kind die Chance zu lassen, von jemand anderem geliebt zu werden, wenn man es selbst nicht schafft? Oder nicht schaffen möchte?

So lange ich mich erinnern kann, waren alle anderen Kinder besser als ich. Grundsätzlich. Egal, was ich getan habe, ob ich Frida's Ansprüchen genügt habe oder nicht. Sobald ich geschafft hatte, irgendeinem dieser Ansprüche zu genügen, hatte sich der Anspruch in Luft aufgelöst.

Aber hey sorry ... Ich habe erkannt, dass Mutterliebe nicht naturgegeben ist. Dass man offenbar drum kämpfen muss, und dann sieht, ob man's schafft oder auch nicht. Ironischer Unterton aus. Soll sie sich eine andere Tochter suchen, wenn ich so scheiße bin. Ich kapituliere hiermit offiziell. Da draußen laufen ja genug perfekte Töchter herum (hahaha). Soll sie eine von denen adoptieren. Ich habe keine Lust (!), und auch nicht mehr den Ehrgeiz mehr, mich für etwas kaputt (!) zu machen, was ich nicht gewinnen kann.
Wenn sie sich entscheidet, eine Tochter haben zu wollen, bitte gerne. Wenn nicht, dann eben nicht. Ihr Problem. Ich habe getan, was ich tun kann. Mehr als genug. Lange genug. Über alle Grenzen hinweg.

Wie lange ich das wohl durchhalte?!